Über Vorurteile und falsche Strategien

Eurolines-Chef Dragoş Anastasiu gab Eröffnung von TUI-Reisebüros in Hermannstadt bekannt

Dragoş Anastasiu plädiert für die Abkehr von Billigpreisstrategien im rumänischen Tourismus. Foto: Holger Wermke

Hermannstadt - Die weltweit größte Reisemarke ist jetzt auch in Hermannstadt/Sibiu präsent. Zur offiziellen Eröffnung der zwei Tui Travel Center lud am Dienstag der Eigentümer der Eurolines-Gruppe, Dragoş Anastasiu. Der Tourismusunternehmer erklärte bei dieser Gelegenheit den Journalisten und Hermannstädter Reiseexperten seine Sicht auf die Reisebranche und den Tourismus in Rumänien.

Nicht die fehlenden Autobahnen seien es, weswegen ausländische Touristen nicht nach Rumänien kommen, behauptete Anastasiu. Sein Unternehmen habe eine Studie unter ausländischen Touristen durchgeführt. Sie wurden unter anderem gefragt, ob sie sich einen Urlaub in Rumänien vorstellen könnten, was viele mit Ja beantwortet hätten. „Auf die Frage, warum sie denn nicht kommen, folgte die Antwort, Rumänien sei ein unsicheres Land“, so Dragoş Anastasiu, was jedoch nicht der Realität entspreche. Und er holte weiter aus. Die Tourismusunternehmer im Land setzten zu sehr auf möglichst günstige Preise, kritisierte er. Gerade ausländische Touristen wünschen Verlässlichkeit und Service, wie Transporte vom Flughafen zum Hotel. Außerdem würden Billigpreise die Arbeit von Reisebüros überflüssig machen – was selbstverständlich nicht im Interesse Anastasius ist.

Seine zwei neuen Reisebüros in Hermannstadt befinden sich in der Heltauergasse/Str. Bălcescu und auf der Roteturmstraße/B-ul Milea. Die neue Marke wurde im vergangenen Jahr im Zuge einer Partnerschaft mit der TUI Austria Holding eingeführt. Von den 52 Reisebüros der Eurolines wurden nach Unternehmensangaben bis Jahresende 25 als Tui Travel Center geführt. In drei Jahren sollen 100 Reisebüros unter der Marke geführt werden. Für 2012 schätzt Anastasiu, dass etwa 140.000 Menschen Reisen über die Agenturen seiner Gruppe buchen. Die Zahl der ausländischen Touristen, die durch TUI nach Rumänien kommen, soll von 32.800 in 2011 auf 46.000 in diesem Jahr steigen.

Zur Eurolines-Gruppe gehören 14 Unternehmen in Rumänien, der Republik Moldawien und Deutschland. 2011 machte das Unternehmen einen geschätzten Umsatz von 200 Millionen Lei. Mit einem Anteil von 67 Prozent ist das Busgeschäft der wichtigste Umsatzbringer.