Umweltminister: „Noch 40.000 Hektar unter Schutz“

Härtere Strafen für illegalen Holzeinschlag anvisiert

Reschitza – Der Minister für Forste, Gewässer und Umwelt, Costel Alexe (PNL), zeigte sich vergangene Woche bei seinem Besuch im Banater Bergland begeistert von der Qualität der besuchten Forste, vor allem aber von den letzten Zeugnissen des europäischen Urwalds, die man im Banater Bergland noch studieren kann. Der Umweltminister besichtigte den größten kompakten europäischen Urwald an den Quellen der Nera, auf dem Plateau und an den Südhängen des Bergstocks des Semenik. Voller (wohl auch schon vom schwelenden Wahlkampf angefachter) Begeisterung sprach er vor den Medien davon, während seines Mandats die unter Schutz gestellten Forste verdoppeln zu wollen, aber auch die Schutzmaßnahmen zu verschärfen und vor allem die Strafen für Übertretungen dieser Schutzmaßnahmen drastisch zu erhöhen, zudem die zum illegalen Fällen genutzten Werkzeuge und die Transportfahrzeuge, die illegal gefälltes Holz befördern, zu konfiszieren. 

All das möchte Umwelt- und Forstminister Costel Alexe durch eine Gesetzesnovellierung festschreiben lassen: „Wir sind Besitzer der schönsten Wälder Europas: zwei Drittel der Ur- und quasi-Urwälder Europas liegen in unserem Karpatenraum. Sie hier, im Landkreis Karasch-Severin, sind mit Urwäldern regelrecht gesegnet. Wir haben die Pflicht, sie zu beschützen. Ich wünschte mir sehr – und an dieser Stelle möchte ich auch denjenigen Parlamentsmitgliedern danken, die meine Initiative in dieser Richtung unterstützen! –, dass wir per Gesetzesnovellierung die Geldstrafen erhöhen und all jene hart bestrafen, die die Forst- und Naturschutzgesetze übertreten.“

Er habe das 4800 Hektar große Urwaldreservat an den Nera-Quellen besucht, den „schönste(n) kompakte(n) Urwald Rumäniens“ (nebenbei bemerkt: dieser Urwald ist vor nicht einmal einem Jahrzehnt mittels Unterschrift eines anderen Umweltministers um fast 30 Prozent verkleinert worden, trotz verzweifelter Proteste der Naturschutzverbände...), „und ich möchte Ihnen verraten, dass ich beabsichtige, die Zahl der in Rumäniens Katalog der Ur- und quasi-Urwälder eingetragenen Forste weiter zu erhöhen. Als ich mein Mandat vor einem Jahr antrat, waren darin 28.000 Hektar verzeichnet, heute sind es bereits um die 35.000 Hektar.“

Der Minister sprach davon, dass gute Chancen bestünden, dass in diesem Katalog noch im laufenden Jahr weitere 39.960 Hektar eingetragen werden. „Und dieser Landkreis ist einmal mehr auf der Seite der Glückspilze: rund 10.000 weitere Hektar Forst aus dem Banater Bergland werden wahrscheinlichst im Landeskatalog der Urwälder und quasi-Urwälder verzeichnet werden. Die Ausschreibung für die wissenschaftlichen Vorarbeiten ist gelaufen, die Fachinstitute für Forschung, Umwelt, die Akademie der Wissenschaften und die beteiligten NGOs haben bereits alle gewissenhaft die Vorarbeiten geleistet – auch an sie alle geht mein Dank! – sodass eigentlich einer Überschreitung der Verdoppelung der `Katalog-Urwälder` nichts mehr im Wege steht. Dass der Minister die letzte Unterschrift gerne draufsetzt, versteht sich.“

Umweltminister Alexe hoffe „sehr“, „dass in der kommenden Zeit alle befugten Staatsorgane nachforschen, untersuchen, Illegalitäten im Forst aufdecken und umgehend vor Gericht bringen“. Das gelte für jeden Landkreis Rumäniens, nicht nur fürs Banater Bergland, sagte der Umweltminister mit vielsagendem Blick auf Innenminister Ion Marcel Vela, als dessen Gast er im Banater Bergland weilte.

Versöhnlich meinte er weiter: „Ich bin natürlich auch unseren Kollegen vom Innenministerium zu Dank verpflichtet, die in diesen Zeiten der Pandemie rund um die Uhr unterwegs waren – zusammen mit meinen Kollegen von den Forstdirektionen und der Forstwache, um die Transporte mit Baumstämmen oder Schnittholz auf den Straßen Rumäniens zu kontrollieren. Ich finde, das Management klappte in diesen schweren Zeiten gut.“ Und genau deshalb wolle er auch künftig, durch härtere Strafen, durch Konfiszierung der Transportfahrzeuge den illegalen Holzeinschlag eindämmen, „denn halbe Maßnahmen können wir uns keine mehr leisten!“