Viel Lob und etwas Tadel

Landeskrankenkasse-Präsident Cristian Buşoi in Kronstadt

Kronstadt - Das Kronstädter Kreiskrankenhaus sei gut verwaltet und sichere eine entsprechende Behandlung der Patienten, schlussfolgerte der Präsident der Landeskrankenkasse Cristian Buşoi nach seinem Besuch in Kronstadt. Buşoi fand lobende Worte auch für die neue Privatklinik in Kronstadt/Braşov für Krebserkrankungen – eine der modernsten im Lande. Unterstützung versprach er auch für die Hospizstiftung „Casa Speranţei“, die ihre Kosten für eine schmerzlindernde Behandlung krebskranker Personen aus Spenden deckt. Auf einer Pressekonferenz, die er gemeinsam mit dem Kreisratvorsitzenden Aristotel Căncescu bestritt, versicherte Buşoi, dass es in diesem Jahr keine Probleme bei der Auszahlung der Löhne der Ärzte und des ärztlichen Personals geben werde. Von der Umschichtung des Staatshaushalts erwarte er zusätzliche Gelder für den Gesundheitsbereich; davon werden aber, wie auch bisher, die Altschulden der Krankenkasse an Krankenhäuser und Arzneimittellieferanten beglichen, sodass vorläufig Investitionen für moderne medizinische Ausstattung noch nicht in dem gewünschten Maße möglich seien.

In Bezug auf die großen Warteschlangen beim Sitz der Kronstädter Kreiskrankenkasse gab Buşoi zu, dass da eine Verbesserung dringend notwendig sei. Das Problem mit falsch ausgestellten Mahnungen, die zeitaufwendig vor Ort geklärt werden müssen, sei auch in anderen Landesteilen zu vermelden. In Kronstadt komme Raummangel beim Sitz der Kreiskrankenkasse und wahrscheinlich Personalmangel hinzu, so Buşoi. Eine Vernetzung der eigenen Datenbank mit jener der Finanzverwaltung soll in Zukunft eine bessere und vor allem genauere Evidenz jener Beitragzahler ermöglichen, die Schulden bei ihren Abgaben an die Krankenkasse haben. Von einem allgemeinen Schuldenschnitt könne aber nicht die Rede sein. Buşoi erhofft sich auch durch die Herstellung und Verteilung der elektronischen Gesundheitskarte eine starke Reduzierung von fiktiven ärztlichen Dienstleistungen und Laboranalysen, da all diese zukünftig nur noch aufgrund der persönlichen Gesundheitskarte abgerechnet werden sollen. Kreisratvorsitzender Căncescu unterstrich die Bestrebungen des Kreisrats, in transparenter Weise die Finanzierung der Kosten für den Abschluss der Modernsierungsarbeiten am Kreiskrankenhaus zu sichern. Dafür seien zwei Millionen Euro bereits vorhanden. Durch den Verkauf des alten Onkologie-Krankenhauses sollen zusätzliche Mittel bereitgestellt werden. Allerdings sei es nun klar, dass allein aus Mitteln des Kreisrats keine neue Universitätsklinik für Kronstadt und die Region gebaut werden kann. Dafür seien Regierungsgelder und/oder EU-Fördergelder notwendig.