Viele Stadtprojekte, wenig Geld

Kleinstadt Rekasch: Schwere Aufgabe für neue PNL-Stadtverwaltung

Das Rekascher Stadtzentrum mit Romapalast im Hintergrund
Foto: Zoltán Pázmány

Rekasch – Die Temescher Kleinstadt Rekasch im Banater Hügelland, 25 Kilometer von Temeswar entfernt, international bekannt als Markenzeichen einer traditionellen Weinbauzone, hat seit Juni 2012 nicht nur eine neue Stadtverwaltung, sondern auch viele neue Stadtprojekte. Der neue Bürgermeister Teodor Pavel (PNL) hat Marinel Pa{ca (PDL) nach zwei Amtsperioden im Rathaus abgelöst, sich aber gleichzeitig etliche schwer lösbare Probleme eingehandelt.

Die Stadt mitsamt ihren sechs eingemeindeten Dörfern zählt heute 8800 Einwohner, eine multikulturelle Bewohnerschaft von Rumänen, Ungarn, Serben, Roma, Kroaten, Deutschen, Ukrainern und Slowaken. Es ist eine alte Geschichte: Die Modernisierung des Städtchens hinkt hintenan. Vor allem die Straßeninfrastruktur sowohl in der Stadt als auch in den Dörfern Basosch, Izvin, Herneacova, Nadăş, Petrovaselo und Stanciova befindet sich seit geraumer Zeit in schlechtem Zustand.

Eine der Hauptgründe ist die schon chronisch gewordene Geldnot. Laut Bürgermeister Pavel muss man den Stadthaushalt für 2012 schon Mitte des Jahres als fast verausgabt betrachten. Die Stadt hat trotzdem große Summen aus Steuern und Gebühren zu kassieren, was jedoch nur ein schwaches Trostpflaster darstellt. Allein für das Jahr 2008 müssten noch 450.000 Lei von Privatpersonen und 1,5 Millionen Lei von Rechtspersonen eingenommen werden. Das Ganze hat sich jedoch zu einer schwierigen und , wie erwartet, unbeliebten Großaktion entwickelt, man musste auch einen Gerichtsvollzieher damit beauftragen.

An Plänen für die Stadt fehlt es nicht: Bürgermeister Pavel beabsichtigt erstens dem deplorablen Stadtzentrum so bald wie möglich ein neues Image zu verschaffen. Hier gibt es wertvolle und sanierungsbedürftige Altbauten, darunter auch die römisch-katholische Pfarrkirche, ein Geschichtsdenkmal. Geplant ist auch der Bau eines neuen modernen Gemüsemarktes in der Stadtmitte mit neuen Fachläden für Fleisch und Käse, mit Ständen für Gemüse und Obst, mit Verwaltungsgebäude, mit vollauf asphaltiertem Gelände.
Ein anderer Großplan ist der Bau einer Stadtkanalisation für Rekasch, leider genießen derzeit nur fünf Prozent der Rekascher Einwohner diese in anderen Temescher Städten normale städtische Dienstleistung.

Außerdem warten viele Rekascher Straßen, aber auch fast alle Verbindungsstraßen zu den vorgenannten eingemeindeten Dörfern darauf, endlich asphaltiert zu werden. Im Plan für das nächste Jahr steht die Einrichtung eines Stadtparks.

Fast sämtliche Pläne, da ist sich Bürgermeister Pavel wie auch der gesamte Stadtrat im Klaren, hängen jedoch erstens davon ab, ob und wann dem Stadthaushalt die nötigen Gelder für die Stadtentwicklung zugeführt werden können.