Wärmedämmung fehlgeschlagen

2016 will Lugosch es mit EU-Projekten versuchen

Wie vor 25 Jahren: Wohnblock im Lugoscher Stadtviertel am Temesch-Ufer
Foto: Zoltán Pázmány

Lugosch - Wie in anderen Städten hat man sich vor Jahren in Lugosch, nach Temeswar mit seinen über 40.000 Einwohnern zweitgrößte Stadt des Banats, auch sehr viel von dem landesweit eingeführten Programm der Wärmedämmung versprochen. Durch eine beträchtliche Senkung der Heizungskosten in den Kältemonaten wäre das eine große Hilfe für die zahlreichen Familien, die die insgesamt 580 Wohnblocks aus den zwölf Lugoscher Stadtteilen, darunter zahlreiche alte Plattenbauten aus der kommunistischen Zeit, bewohnen, gewesen. Auch die Stadtverwaltung hatte sich von diesem Landesprogramm eine beträchtliche Verbesserung des ästhetischen Stadtimages, vor allem der Neubauviertel wie Micro I-V, Stadion I-III , Mondial und Tesători, versprochen. Leider erwies sich dieses Programm in Lugosch zur Enttäuschung aller als ein Fehlschlag: Lediglich 25 Wohnblocks konnten im Rahmen dieses Programms vor 2010, fast ausschließlich mittels Regierungsgeldern, saniert werden. Anfänglich wurden 2007 gar einige Wohnblocks ausschließlich mit Geldern der Bewohner saniert, was jedoch als Ausnahme zu werten ist. Selbst die versuchte alternative Sanierung durch Privatfirmen, die durch Mansardenaufbau in anderen Städten u.a. auch in Temeswar erfolgreich und preisgünstig durchgeführt werden konnten, hatte in Lugosch keinen Erfolg.

Obwohl die Lugoscher Stadtverwaltung in den letzten fünf Jahren jährlich Haushaltsgelder für die Wärmedämmung eingeplant und bereitgestellt hatte, blieb jedesmal der laut Gesetz vorgeschriebene Beitrag der Regierung von 50 Prozent aus (Die restlichen 50 Prozent der Gesamtkosten sind in diesem Programm bekanntlich von der Lokalverwaltung und der Bevölkerung in gleichen Teilen zu begleichen).Laut dem Lugoscher Bürgermeister Francisc Boldea hatte sich die Stadt für das laufende Jahr 2015 die Sanierung von 84 Wohnblocks bzw. die Durchführung des Wärmedämmungsprogramms für einen ganzen Stadtteil vorgenommen. Nach den Mißerfolgen der Vorjahre ein etwas zu ehrgeiziges Vorhaben. Dafür waren auch 4,5 Millionen Lei aus dem Stadthaushalt bereitgestellt. Trotz etlicher Anträge bei der Regierung blieb auch heuer die erforderliche Regierungszuwendung dafür aus. Im nächsten Jahr möchte man es in Lugosch nun als letzte Lösung mit einem EU-Projekt versuchen: Nach kürzlicher Absprache mit Vertretern des Ministeriums für Entwicklung und öffentliche Verwaltung plant die Kommunalverwaltung mit Genehmigung vorgenannten Ministeriums 2016 weitere Sanierungen von Wohnblocks mittels EU-Mitteln durchzuführen.