Wahrheit achten, Bescheidenheit beweisen

Ehemaliger TU-Rektor Carțiș belehrt Bürgermeister Robu

Temeswar (ADZ) – Nachdem Bürgermeister Nicolae Robu Ende vergangener Woche erneut die lange Liste seiner beruflichen und politischen Errungenschaften veröffentlicht und unter anderem all jenen mit Gerichtsklagen gedroht hatte, die ihn ununterbrochen diffamieren würden, übte der ehemalige Rektor der Temeswarer Technischen Universität, Professor Ioan Carțiș, Kritik an seinem ehemaligen Universitätskollegen Robu. Dieser hatte geschrieben, dass er als Prorektor und später als Rektor der Technischen Universität eine Reihe bedeutender Vorhaben umgesetzt habe und damit in die Geschichte der 1919 gegründeten ältesten Temeswarer Hochschule eingegangen sei. Robu erwähnte in diesem Zusammenhang die radikale Modernisierung, der er die Universität unterzogen habe und listete alle Projekte auf, die während seiner Amtszeit als Prorektor (1990 – 2004) und Rektor (2004 – 2012) umgesetzt wurden.

Professor Carțiș, der vor Robu das Amt des TU-Rektors bekleidete, sagte, dass nur zwei der von Robu erwähnten Projekte auf diesen zurückgingen, nämlich die Sanierung des kleinen Saal des TU-Senats und eine Grünanlage, alle anderen, nämlich der große Saal des Senats, die neue Universitätsbibliothek und die Schwimmanlagen, seien Ideen von Car]i{ gewesen, zu deren Realisierung Robu nur einen geringen Beitrag gehabt haben soll. Was die beiden Hotels der TU anbelangt, das Mitte der 1930er Jahre von der Banater deutschen Gemeinschaft gebaute Jugendhaus (das an das frühere Szechenyi-Palais in Richtung der Piaristenkirche anschließt) und das frühere RKP-Hotel, so habe sie Robu lediglich neu streichen lassen, so Professor Carțiș. Mehr wolle er gar nicht sagen, denn die TU-Kollegen würden ja alle die Wahrheit kennen. Letztendlich müsse jeder, der ein hohes Amt bekleidet, die Wahrheit vor Augen haben und Bescheidenheit an den Tag legen, so der Ratschlag des ehemaligen Rektors an Robu.

Auf Facebook hatte der Bürgermeister geschrieben, dass er von Gerichtsklagen gegen seine Verleumder nur dann absehen werden, wenn diese ihm das ärztliche Attest einer Geisteskrankheit vorlegen würden. Anson-sten schrecke er nicht mehr zurück, da das Glas voll sei und er ununterbrochen angegriffen und verleumdet werde, obwohl er sein ganzes Leben lang ehrlich und aufrichtig gewesen sei und er nur durch Arbeit und persönliche Aufopferung Erfolge erzielen konnte.