Wenig Geld für Temeswarer Infrastrukturprojekte

Bürgermeister Robu rechtfertigt Investitionspolitik der Regierung

Temeswar (ADZ) – Nachdem die PNL-Regierung vergleichsweise wenig Geld für wichtige Temeswarer Infrastrukturprojekte vorgesehen hat, hat sie Bürgermeister Nicolae Robu in Erklärungsnot gebracht. Er hatte Ende 2019 mehrmals erklärt, dass das Orban-Kabinett nun ein Ohr für Temeswarer Anliegen haben wird und diese auch großzügig finanzieren wird, doch nach der Veröffentlichung der Eckdaten des Staatshaushaltes für 2020 ist Nüchternheit auch im PNL-Kreisverband eingekehrt. Laut Robu wird die Regierung zwar drei wichtige Investitionen mittragen, doch die dafür vorgesehenen Summen sind vorerst niedrig.

Es handelt sich um knapp 24 Millionen Lei für die Anbindung der alten Landstraße nach Arad an die A1, geplant ist eine etwa 12 Kilometer lange, vierspurige Straße, die von der Kreuzung der DN 69 mit der Kreisstraße 692 (Temeswar – Perjamosch/Periam) zur A1 führen soll. Bei Bruckenau/Pișchia ist eine Anschlussstelle an die Autobahn geplant. Dadurch soll die Kreisstraße 691 auf dem Abschnitt Temeswar – Dumbrăvița – Jahrmarkt/Giarmata wesentlich entlastet und den Temeswarern eine schnellere Verbindung zur Autobahn geboten werden. Dann hat die Regierung 40,55 Millionen Lei für die Temeswarer Südumgehung vorgesehen, die Ende 2020 fertig sein müsste. Begonnen haben die Bauarbeiten noch nicht, gearbeitet wurde bisher an der Enteignung der notwendigen Grundstücke und an der archäologischen Entlastung. Im Zusammenhang mit der Trassenführung der Südumgehung muss noch geklärt werden, ob an der Kreuzung mit der sich im Bau befindenden neuen Straße nach Neumoschnitza/Moșnița Nouă, die im Volksmund als „Drumul Boilor“ bekannt ist, ein Kreisverkehr entstehen soll. Bürgermeister Robu sagt, dass dort mit einem hohen Verkehrsaufkommen zu rechnen sei, weil sich in Neumoschnitza immer mehr Temeswarer niederlassen und dort noch große Neubausiedlungen entstehen werden. Die Südumgehung darf den Pendlerverkehr nicht allzu sehr beeinträchtigen, sagt der Bürgermeister.

Für die Autobahn nach Belgrad, die seit Langem im Gespräch ist, hat die Regierung lediglich 1,13 Millionen Lei vorgesehen, aber hierbei handelt es sich bloß um die Erstellung der vorläufig letzten Machbarkeitsstudie, wie Robu versicherte. Mit einem Baubeginn sei vorerst nicht zu rechnen.