Wohin mit der Ökumene aus evangelischer Perspektive?

Vier Vorträge und eine Podiumsdiskussion in Hermannstadt

Hermannstadt – Der „Dies Academicus“ zum Abschluss des Studienjahres für Protestantische Theologie an der Lucian-Blaga-Universität Hermannstadt/Sibiu (ULBS) erstreckt sich über einen Zeitraum von etwas mehr als 24 Stunden. Moderatorin des ersten Nachmittags und Abends in der Aula des Departements der ULBS an Hausnummer 40 in der Schewisgasse/Bulevardul Victoriei am Freitag, dem 1. Juli, ist Dr. Gerhild Rudolf. Die Leiterin des Kultur- und Begegnungszentrums „Friedrich Teutsch“ der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien (EKR) wird zur Eröffnung um 17 Uhr Dr. Stefan Tobler, Professor für Systematische Theologie, und Pfarrer Gerhard Servatius-Depner aus Mediasch, Direktor des Zentrums für Evangelische Theologie Ost (ZETO), um je ein Grußwort bitten, ehe Prof. Dr. Sándor Fazakas von der Reformierten Theologischen Universität Debrecen ab 17.30 Uhr ausführlich über „Evangelische Selbstbesinnung zum Sinn und Ziel von Ökumene heute“ vorträgt. Eine Stunde später löst ihn Pfarrer Ján Zahorec von der Slowakisch-Evangelischen Kirche A.B. in Serbien ab, der in englischer Sprache die „Situation der Ökumene in der Vojvodina“ beschreiben wird. Den Samstagvormittag am 2. Juli in derselben Departements-Aula der ULBS gestaltet Gerhard Servatius-Depner als Moderator zweier Vorträge von wiederum internationalen Gastrednern, denen Pfarrer und Seelsorger Dr. Thomas Pitters aus Gallneukirchen (Österreich) einen geistlichen Impuls vorausschickt. Dr. Zdenko Sirka, Dozent an Fakultät für Protestantische Theologie an der Karls-Universität Prag, verspricht, zu „Ökumene und Identitäten“ zu referieren. Auf seinen Vortrag folgt Dr. Jennifer Wasmuth, Lehrstuhl-Inhaberin an der Georg-August-Universität Göttingen, die am Rednerpult die „Ökumene mit der Ostkirche heute“ thematisieren wird. Und noch vor der Mittagspause treten Edith Toth, Kantorin der evangelischen Kirchengemeinde A.B. Mediasch, Pfarrer Szántó Mihály von der reformierten Kirchengemeinde Boden/Mezöbodon/Papiu Ilarian (Kreis Muresch) und Thomas Kraus, Mitglied der Pfingstgemeinde Hermannstadt, als Protagonisten einer resümierend ökumenischen Podiumsdiskussion auf.

Während des Abschlussgottesdienstes am Samstagabend, dem 2. Juli, um 18 Uhr in der Johanniskirche am Teutsch-Haus und Astra-Park wird allen Absolventen des Studiengangs für Protestantische Theologie an der ULBS ein Kreuz ausgehändigt. Geplant ist auch, Zehntklässlerin Cătălina Chelaru vom Nikolaus-Lenau-Lyzeum Temeswar und Zwölftklässlerin Lascu Brianna aus Hermannstadt den von der Ausbildungsstätte der EKR gestifteten Drei-Königs-Preis zu übergeben. Bischof Reinhart Guib, der die Predigt zum Gottesdienst hält, lädt anschließend zu einem Empfang ein. Die Kirche, der er voransteht, bekommt seitens der Orthodoxen Kirche Rumäniens (BOR) schon seit Sommer 2021 Funkstille im Raum Hermannstadt zu spüren, hat im Januar 2022 andererseits aber auch erleichtert aufatmen können, als die nationale Akkreditierungsbehörde des Bildungsministeriums (ARACIS), deren Fachkommission von einem orthodoxen Kleriker geleitet wurde, dem Studiengang für Protestantische Theologie an der ULBS ein wohlwollend positives Urteil und somit die rechtliche Anerkennung bescheinigte.