Zu Spottpreisen vermietet

Nicolae Robu fordert Mieterhöhungen ab dem 1. März

In der Temeswarer Innenstadt sind die Mieten für stadteigene Räumlichkeiten viel zu niedrig, findet Stadtvater Nicolae Robu. Foto: Zoltán Pázmány

Temeswar - Der Temeswarer Bürgermeister Nicolae Robu hat Kontrollen bei den Mietverträgen, die das Bürgermeisteramt mit diversen Privatunternehmen abgeschlossen hat, veranlasst. Infolge dieser Kontrollen stellte sich heraus, dass das Bürgermeisteramt Dutzende von Grundstücken und Räumlichkeiten zu Spottpreisen vermietet. Mehr noch: Bei 160 der insgesamt 300 vom Bürgermeisteramt vermieteten oder verpachteten Immobilien sind die Verträge schon längst abgelaufen.

Ungefähr 60 Millionen Lei müsse das Bürgermeisteramt von den Mietern wiedererlangen, teilte der Vizebürgermeister Traian Stoia der lokalen Presse mit. So zum Beispiel gebe es Flächen im Stadtzentrum, die zu zehn Lei pro Quadratmeter vermietet wurden. Ein Laden in der Innenstadt bezahle für den gemieteten Raum 40 Euro im Monat. Ein weiteres Beispiel sei eine Bank im Zentrum von Temeswar/Timişoara.

Für die Räumlichkeiten bezahle das Finanzunternehmen sechs Euro pro Quadratmeter. Laut Bürgermeister Robu sei hier eine Mieterhöhung auf 20 Euro pro Quadratmeter fällig. Auch der Verband der Bildenden Künstler habe an die 30 Räumlichkeiten zu niedrigen Preisen vom Bürgermeisteramt gemietet. „Auch wenn wir die Kunst fördern wollen: Wir können nur für zwei bis drei dieser Immobilien vorteilhafte Mietbedingungen anbieten, denn immerhin werden da Kunstwerke verkauft“, sagte Nicolae Robu.

Sollten die Mieter die Schulden nicht begleichen wollen, so ist Bürgermeister Nicolae Robu bereit, diese vor Gericht zu zitieren. Am kommenden Dienstag sollen die Stadträte über einen Projektbeschluss entscheiden, der diese Mieterhöhungen vorsieht. Wird der Beschluss verabschiedet, so werden die Mieter nach dem 1. März darüber in Kenntnis gesetzt, dass die Mieten erhöht wurden. In 15 Tagen müssen diese die Schulden begleichen, sonst werden die Mietverträge aufgelöst, versprach der Bürgermeister.