Zu viel Geld für Machbarkeitsstudien?

Reschitzaer Stadtrat ließ sich vom Bürgermeister überzeugen: er war einstimmig für eine Haushaltsaufstockung

Reschitza - Auf der Märztagung des Reschitzaer Stadtrats legte Bürgermeister Ioan Popa seinen Ratsherrn als Punkt 1 der Tagesordnung einen Antrag vor, eine massive Haushaltsaufstockung für 2018 zu genehmigen. Die Stadt brauche das Geld dringend, um Machbarkeitsstudien auszuarbeiten, die für Finanzierungsanträge nötig sind, welche die Stadt entweder dem Nationalen Kommunalentwicklungsfonds PNDL oder zur EU-Finanzierung bzw. zur Finanzierung durch die Weltbank vorzulegen gedenke. Außerdem kündigte der Bürgermeister an, seinen Beamtenapparat massiv aufstocken zu wollen mit Bauingenieuren und Finanzierungsfachleuten, weil er nur so die Möglichkeit sehe, die Umwandlung und Entwicklung der Stadt voranzutreiben.

Die Stadt werde sich ihr eigenes Team von Fachleuten aufbauen, erklärte er, die kompetent mit den Bauleuten reden können, aber denen auch auf die Finger zu schauen fähig sind. „Ich möchte, dass wir unser eigenes Fachleute-Team aufbauen, um über ausreichend Leute zu verfügen, die eine Überwachung und Kontrolle der künftigen Bautätigkeiten auszuüben vermögen. Gestärkt werden soll durch sie die Abteilung für Investmentangelegenheiten, die Direktion fürs Unterrichtswesen und das Team für die Akquirierung von EU-Fonds.“

Die erste Reaktion des Sprechers der PSD-Opposition im Stadtrat, Mirel Sabo, war, die Notwendigkeit der Haushaltsaufstockung infrage zu stellen, zumal ihm einige der Machbarkeitsstudien, die bis zu 700.000 Lei kosten sollen, übertrieben teuer schienen. Eine erste Erklärung lieferte die langjährige Planungschefin des Reschitzaer Rathauses, Titiana Cătană. Es handle sich um geschätzte, nicht um finale Summen, die in jedem Einzelfall dem Stadtrat noch einmal zur Genehmigung vorgelegt werden. Aber die Gesamtsumme habe als Grundlage alle Projekte, die im Rathaus Reschitza aufs Papier gebracht wurden oder werden.

Direkter, wie es seine Art ist, äußerte sich Bürgermeister Popa: „Damit mir da keiner kommt und vermutet, es handelt sich um etwas Verborgenes, um Geheimniskrämerei: das Geld wird nicht irgenwohin kanalisiert, und die Machbarkeitsstudien haben durchaus ihre Bedeutung. Die sind nicht da, um mal wieder Geld ausgeben zu können! Allein die Projekte, die wir der Weltbank zur Finanzierung vorlegen möchten, drehen sich um 130 Millionen Euro! Außerdem: es geht nicht nur um Projekte für 2018: es handelt sich um Projekte für die kommenden fünf Jahre, im Gesamtwert von weiteren 80 Millionen Euro. Allein das geplante Aqualand kostet 10 Millionen Euro. Und es handelt sich um die Wärmedämmung praktisch aller Wohnbauten in der Stadt – übrigens eine EU-Vorgabe, für diejenigen, die das vergessen haben sollten... Und es handelt sich um zahlreiche Modernisierungsprojekte der Straßen und Gehsteige der Stadt, aber auch um die baufällige Schwimmhalle im Lunca-Pomostului-Viertel. Auch müssen in den kommenden Jahren acht neue Fußgänger- und zwei neue Straßenbrücken über die Bersau gebaut werden.“

Der Bürgermeister überzeugte seine Ratsherrn: der Projektantrag wurde einstimmig angenommen.
Ebenso einstimmig ist der Projektantrag angenommen worden, der vorsieht, dass Reschitza, zusammen mit sieben Partnergemeinden, einen eigenen Forstamtsbezirk gründet, den „Forstamtsbezirk Montanbanat“, der praktisch alle Wälder umfassen wird, die an den Nordwesthängen des Bergstocks des Semenik gedeihen. Darüber berichtet die ADZ an geeigneter Stelle zum gegebenen Zeitpunkt.