Zwischen Dummheit und Diebstahl

Die Kronstädter Wohnregie RIAL steht vor der Pleite

Kronstadt – Bürgermeister Allen Coliban hat die Art und Weise, wie die städtische Regie für Instandhaltung und Verwaltung der Wohn- und Handelsräume (RIAL) ihren Pflichten nachgekommen ist, scharf kritisiert. Zurzeit werde ein Defizit von 10 Millionen Lei verzeichnet. Diese Regie, die der Stadtverwaltung unterstellt ist, benötige deshalb eine dringende Kapitalspritze durch eine Haushaltsumschichtung, über die der Stadtrat in einer nächsten Sitzung zu entscheiden habe.

RIAL hat zurzeit einen neuen Direktor, Sorin Jula. Dieser spricht ebenfalls von der Notwendigkeit einer Umstrukturierung, weil in letzter Zeit „vieles dem Zufall überlassen wurde“. Für die Unzufriedenheit und Sorge, die ein Teil der  RIAL-Mitarbeiter unlängst durch eine Arbeitsunterbrechung zum Ausdruck brachte, zeigte Jula Verständnis. Dennoch sei die Regie nun nicht in der Lage, ihren Mitarbeitern die im Arbeitsvertrag vorgesehenen Lebensmittelbons zuzustellen. Der größte Teil der 144 RIAL-Mitarbeiter wird zunächst ins Vier-Stunden-Arbeitsprogramm gestellt. Nicht davon betroffen sind die Bauarbeiter auf den wenigen Baustellen, wo RIAL Bauaufträge hat und selber durchführt.

RIAL muss auch überprüfen, ob die derzeitigen Mieten der Räumlichkeiten, die im Stadtbesitz sind, beibehalten oder erhöht werden. Zurzeit haben manche Mieten einen eher symbolischen Wert, während die Reparaturarbeiten bei älteren Häusern hohe Kosten voraussetzen. Jula nannte auch einige Zahlen: die durchschnittliche Miete der 1191 von RIAL verwalteten Wohnappartements beträgt 2,31 Lei/Quadratmeter; bei den Handelsräumen liegt sie bei 6,34 Lei/Quadratmeter. So kommt es, dass für die Wohnung eines Mieters, der 90 Lei/Monat zahlt, an der Immobilie Reparaturarbeiten von 10.000 Euro vorzunehmen sind.