Brot Gottes

Jahreslosung: Jesus Christus spricht: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen. (Johannes 6, 37) 

Wenn wir an die Feiertage denken, an die letzten Wochen mit allem feinen Essen: Was hat besonders gut geschmeckt? Welcher Geschmack liegt noch auf der Zunge? Bei welchem Kuchen, Brot oder Braten denke ich: Davon will ich gerne noch einmal etwas? Es mir langsam auf der Zunge zergehen lassen, es genießen, mich damit füllen.„Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen“, sagt Jesus, und er sagt diesen Satz zu Leuten, die satt geworden sind. Fünf Brote und zwei Fische hatten sie am Tag zuvor – als viele Jesus nachgingen, um ihn zu hören. 5000 Menschen, und alle sind satt geworden von den fünf Broten und den zwei Fischen.

Am Tag darauf haben sie wieder nach Jesus gesucht und haben nach mehr gefragt als nur nach Broten und Fischen gegen den ganz natürlichen Hunger. Jesus selbst sagt den Leuten, was sie suchen: „Brot Gottes, das vom Himmel kommt und gibt der Welt das Leben.“ – „Gib uns allezeit solches Brot“, sagen die Leute. Und dann sagt Jesus: „Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten. Aber ich habe euch gesagt: Ihr habt mich gesehen und glaubt doch nicht. Alles, was mir der Vater gibt, das kommt zu mir.“ Und dann der Satz, der uns in diesem Jahr begleiten wird: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“ 

Oder, anders ausgedrückt, in einer anderen Begegnung Jesu, in einer Begegnung mit Menschen, die Segen suchen für (ihre) Kinder: „Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solchen gehört das Reich Gottes. Wahrlich, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht empfängt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen. Und Jesus herzte sie und legte die Hände auf sie und segnete sie.“ (Markus 10, 14–16)

Zu Jesus gehen wie die Kinder bzw. so, wie die Erwachsenen die Kinder zu Jesus gebracht haben: Das können auch wir. Im Gebet, im Innehalten am Morgen, bevor der Tag beginnt, mittags nach dem Essen auch nach geistlichem Brot Ausschau halten, nach dem Brot des Lebens, bevor der Alltag weitergeht. Und abends den Tag in Jesu Hände legen, den Tag zu ihm bringen, mit allem, was uns gefreut hat und mit allem, was bedrückt. Zu Jesus gehen als tägliche Übung, als eine Routine. So, wie ich mir einen Kaffee hole, wenn ich ins Büro oder an den Laptop im Homeoffice gehe. Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen, sagt Jesus. Schlicht und so klar. Legt eure Tage in meine Hände, euer Tun, eure Freude, eure Sorgen, eure Fragen. Und ihr werdet sehen und spüren, was im Laufe der Tage passieren und auf euch zukommen wird. 

Denn – und dies ist kein Zitat aus der Bibel, sondern eine Weiterführung dessen, was Jesus sagte: „Ich will euch satt machen, euch erfüllen, euch das Reich Gottes schmecken lassen. Ich selbst komme zu euch.“ Nicht nur wir sollen und können zu ihm gehen, er selbst kommt zu uns, auf uns zu. Als Brot des Lebens. Am Anfang dieses neuen Jahres. Und am Anfang eines jeden neuen Tages. Das Johannesevangelium endet damit, dass der auferstandene Jesus die Jünger, die sich als Fischer die ganze Nacht auf dem See abgemüht haben, am Seeufer erwartet. Mit einem Kohlenfeuer, das wärmt, mit gebratenem Fisch und geröstetem Brot.