Der Einsendeschluss nähert sich: „Rolf Bossert“-Gedächtnispreis

2022 findet die dritte Auflage statt

Rolf Bossert, geboren 1952 in Reschitza, gestorben 1986 in Frankfurt am Main
Foto: privat

Alexander Estis, der erste Preisträger des Rolf Bossert-Gedächtnispreises
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Der „Rolf Bossert“-Gedächtnispreis wurde auf Anregung des Schriftstellers Hellmut Seiler ins Leben gerufen, um das Andenken an diesen viel zu früh freiwillig aus dem Leben geschiedenen Dichter und sein Werk wachzuhalten. Damit einher geht die Gründung eines Förder- und Freundeskreises „Rolf Bossert“, der bisher mehrere Dutzend Mitglieder umfasst und weiterhin neuen Mitgliedern offensteht (Kontakt unter seilerhellmut@gmail.com).

Der Preis wird alljährlich im Rahmen der „Deutschen Literaturtage in Reschitza“ verliehen, die 2022 (vom 18. – 21. August) zum 32. Mal ausgetragen werden. Das Preisgeld in  Höhe von 2000 Euro konstituiert sich aus Spenden. 

Der rumäniendeutsche Bezug ist durch den Namenspatron des Preises, Rolf Günter Bossert (16. Dezember 1952 – 17. Februar 1986), gegeben. Durch die Weitung des Kirchturmhorizonts kommt ein südosteuropäischer Bezug ins Spiel. Um den Preis können sich deutsch schreibende Auto-            rinnen und Autoren von überall mit Lyrik bewerben. Die Thematik ist frei.

Der Dichter Rolf Bossert, dessen 70. Geburtstag im Dezember fällig wäre, stammt aus dem früh industrialisierten Reschitza (2021 feierte man 250 Jahre seit Gründung der Schwerindustrie im Oberen Bersautal), in dessen Hochöfen seit dem 18. Jahrhundert Eisenerze unterschiedlichster Provenienz eingeschmolzen wurden. Die Vielfalt der Teile ist auch für den Lebensraum dieser Region kennzeichnend. Denn durch die Bewegung von Menschen und Wissen – durch Transfers jeder Art – ist Reschitza schon früh zum Knotenpunkt und Schmelztiegel eines europäischen Verbunds und Geistes geworden.

Für Lyriker ist die prägende Wirkung dieses Raums kein Zufall. Für Rolf Bossert war er ein Glücksfall. Differenzen und Grenzen machen ihn aus, und sie bilden die Substanz, die Dichter verweben – so auch die einzigartige Schriftstellerpersönlichkeit, an die mit dieser Preisstiftung erinnert wird. Sein Werk und sein Lebensweg sind für den Reichtum und das Leid, die ethnische, soziale, politische und geographische Grenzlagen und Kontaktzonen mit sich bringen, bezeichnend. 

Deshalb möchte sich die „rumäniendeutsche“ Erfahrung mit der Ausschreibung des „Rolf Bossert“-Gedächtnispreises gegenüber (südost)europäischen Belangen und Grenzüberschreitungen gerade in Migrationszeiten öffnen und wendet sich mit diesem Literaturpreis an deutschsprachige Dichter, an Lyriker. 

Erwartet werden sieben, auf jeder Seite links oben durch zwei Großbuchstaben, gefolgt von einer vierstelligen Kennzahl kodifizierte, deutschsprachige, unveröffentlichte Gedichte, die unverkennbar der Gattung Lyrik zuzuordnen sind – einzusenden bis am 17. Februar 2022 (die Deadline ist Rolf G. Bosserts Todestag), unbedingt im Word-Format, an die E-Mail-Adresse: contact@erwinjoseftigla.ro.  Getrennt davon ist eine Kurzbiobibliografie einzureichen, die mit demselben Code gekennzeichnet ist.  

Bisher, das heißt bis zur Jahreswende 2021/2022, sind in Reschitza beim Sekretariat des „Rolf Bossert“-Gedächtnispreises 45 Einsendungen eingetroffen, davon 34 aus Deutschland, neun aus Österreich und zwei aus der Schweizerischen Eidgenossenschaft. Die Jury wird ihre Arbeit nach dem 17. Februar aufnehmen.

Die Entscheidung der Jury ist nicht anfechtbar, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Der Preis wird nur persönlich, während der Literaturtage in Reschitza von 18. bis 21. August 2022, übergeben, verbunden mit der Verlesung der Laudatio des (in jedem Jahr wechselnden) Juryvorsitzenden und der Dankesrede des/der Preisgekrönten, die eine Bezugnahme auf das Werk Rolf Bosserts haben sollte. Zudem wird da-rauf hingewiesen, dass die Rechte zur Veröffentlichung der eingereichten Beiträge in den Medien und/oder im Buchformat beim Wettbewerbsveranstalter liegen.