Dient allein ihm

Wendet euer Herz wieder dem Herrn zu und dient ihm allein.
1. Samuel 7, 3

 
Schon vor dem 1. März werden auf der Straße und in Läden sogenannte „Märzchen“ zum Verkauf angeboten. Auch ich habe eine ganze Reihe solcher Märzchen besorgt, die ich dann mit einem kleinen Blumenstrauß meinen lieben Damen in der Familie und meinen Mitarbeiterinnen zum ersten oder zum achten März schenkte. Solche Aufmerksamkeiten erfreuen die Beschenkten, und die besonderen Märzchen werden gerne als Ausdruck der Wertschätzung gut sichtbar getragen. Manche verstehen die Märzchen sogar als Glücksbringer, denn Symbole wie vierblättrige Kleeblätter, Glücksschweinchen oder Schornsteinfeger sind sehr beliebt. 
In unserem Umfeld erleben wir aber noch viel mehr Dinge und Symbole, die ich mal als „halbreligiöse Glücksbringer“ bezeichnen möchte. Da hängen schön gestickte religiöse Wandsprüche an den Wänden, da ist ein Bild des guten Hirten über dem Bett, da steht ein kleines Kreuz auf dem Nachttisch neben dem Krankenbett oder hängt an einem feinen Kettchen um den Hals. All diese Zeichen sollen unsere christliche Auffassung bekunden oder uns auf das Wesentliche im Leben aufmerksam machen. 

Aber Gott erwartet mehr von uns. Er gibt sich nicht mit solchen Äußerlichkeiten zufrieden. Er hat absoluten Anspruch auf unser Herz. Er will, dass wir uns ihm mit unserem ganzen Herzen zuwenden und ihm allein dienen. Unser ganzes Leben soll sich an seinem Willen orientieren und ihm allein sollen wir leben. Zum einen, weil er uns liebt und sich nach Gemeinschaft mit uns sehnt, aber auch weil wir als Menschen auf ihn hin als seine Geschöpfe ausgelegt sind und uns die enge Verbindung zu ihm mit Sinn erfüllt. Das war von Anbeginn so und daran hat sich bis heute nichts geändert!

Auch damals, zur Zeit des Propheten Samuel, glaubten die Israeliten an Gott. Aber daneben verehrten sie noch einige andere Götter… man weiß ja nicht, sicher ist sicher… Der Herr Jahwe, der Gott ihrer Väter, war ihr Gott, aber… Besser war es, neben ihm auch einigen andern Göttern Aufmerksamkeit zu schenken, wie etwa der Göttin der Fruchtbarkeit, die einige Anbeter scheinbar mit großem Segen überhäufte... Der Prophet Samuel ermahnt nun, alle anderen Götter zur Seite zu stellen und allein den lebendigen Herrn anzubeten und ihm allein zu dienen. 

Aus unserer heutigen Sichtweise mögen diese Geschichten weit weg von unserer aktuellen Lebenswirklichkeit sein. Aber ist dem wirklich so? Als Individuen stellen wir uns immer wieder die Frage, von welchen Mächten unser Leben bestimmt wird. Wir bezeichnen uns gerne als selbstbestimmt und unabhängig, so, als ob wir selber bestimmen, was wir wann und warum tun oder lassen. Doch was ist für unser Leben tatsächlich Richtschnur? Meist wird unser Handeln von unserem christlichen Glauben bestimmt, doch manchmal bestimmt uns der Wunsch, doch noch mehr zu haben, auch wenn unser Verhalten oder Lebensstil dann christlichen Werten widerspricht. 

Der Prophet ermahnt uns eindringlich, unser ganzes Leben, all unser Denken und Handeln, von unserem Glauben an Gott bestimmen zu lassen. Und in diesem Sinne auch pragmatisch zu sein und die Götter in unserem Leben zu erkennen und uns bewusst von ihnen abzuwenden, um uns allein dem lebendigen Gott, dem Vater unseres Herrn Jesus Christus, zuzuwenden. Das ist auch das Wunderbare an ihm, dem lebendigen Gott, dass er uns in Jesus Christus sein offenes Herz gezeigt hat: Mit überquellender Liebe, mit großzügiger Barmherzigkeit und voller Gerechtigkeit. Wenn wir uns ihm ganz zu eigen geben, dann werden wir von ihm so erfüllt, dass er unser alltägliches Handeln bestimmt, sowohl als Christinnen und Christen in der Ortsgemeinde als auch in unserem Alltagsleben. Dann werden wir ganz von ihm erfüllt sein, Gottes Herzschlag wird eins mit unserem. 

Also: Verschenke oder trage dein Märzchen mit Freuden, aber wende dein Herz wieder voll dem lebendigen Herrn zu und diene allein ihm!