Gemeinsam für das allgemeine Wohl

Kreisforum Hermannstadt stellte Kandidaten für Lokalwahlen vor

Gabriel Tischer kandidiert für sein erstes Mandat als Hermannstädter Kreisratsvorsitzender.

Astrid Fodor geht für ein neues Mandat als Hermannstädter Bürgermeisterin ins Rennen. Fotos: Vlad Popa

Seine Kandidaten anlässlich der Lokalwahlen am 27. September stellte das dem Demokratischen Forum der Deutschen in Rumänien (DFDR) untergeordnete Kreisforum Hermannstadt/Sibiu am Montagmittag im Beisein zahlreicher Vertreter der Presse vor. Der Forumsvorsitzende Dr. Paul-Jürgen Porr begrüßte die Teilnehmer im Garten des Erasmus-Café in der Fleischergasse/Mitropoliei und stellte reihum die Hauptanwärter für die wichtigsten Ämter im Kreis vor, so Astrid Cora Fodor für ein erneutes Mandat als Hermannstädter Bürgermeisterin, Gabriel Tischer für ein erstes Mandat als Kreisratsvorsitzender, Robert Krafft für das Bürgermeisteramt in Heltau/Cisnădie und den aktuellen Frecker Vizebürgermeister Vasile Gavrilă für das Bürgermeisteramt in Freck/Avrig. Die Reihen des Kreisforums stärken komplette Kandidatenlisten für den Kreisrat und den Hermannstädter Stadtrat sowie für weitere Orte im Kreis, so Mediasch, Agnetheln/Agnita oder Lasseln/Laslea.

In seinem Grußwort sprach der Forumsvorsitzende zu den Wurzeln und der politischen Ausrichtung des Forums, die ihm einen neutralen Austausch mit allen Parteien, außer den extremistischen ermöglicht. Er erklärte, dass das Forum auch heuer von Wahlallianzen absehen wird, erinnerte jedoch an die aufgrund seines aufgeschlossenen Dialogs mit anderen Parteien geschlossenen Partnerschaften, sei es mit der PDSR in den 90er Jahren auf Landesebene, mit der Nationalliberalen Partei auf Kreisebene im vorangegangenen Mandat und „für die Initiative der USR ‘Ohne Straftäter in öffentlichen Ämtern’ war meine Unterschrift die zweite nach jener von Dan Barna. Das heißt, dass wir mit jedem zusammenarbeiten können, der etwas Konstruktives zum Wohl der Gemeinschaft erreichen will. Das war ein Attribut der Sachsen in den vergangenen 900 Jahren in diesem Gebiet und ist der Hauptgrund dafür, dass diese immer kleiner werdende Minderheit nicht ganz verlorengegangen ist. Hier, in Hermannstadt, hat dieser Geist die letzten 20 Jahre geprägt. Wer in den 90er Jahren in Hermannstadt war, kann sich an die damalige trost- und farblose Provinzstadt erinnern. 2004 bis 2012 machte Hermannstadt seine fruchtbarste Zeit durch, als die Zusammenarbeit zwischen dem Bürgermeisteramt und dem Kreisrat von den Forumsvertretern Klaus Johannis und Martin Bottesch gestaltet wurde und diese Zusammenarbeit wollen wir einem erneuten Höhepunkt zuführen. Gemeinsam können die Stadt und der Kreis viel erreichen. Das wollen wir gemeinsam mit den anderen politischen Kräften im Kreis tun, gemeinsam mit den Bürgern und anhand einer bürgerorientierten Politik“, so Dr. Porr.

Die Bürgermeisterin Astrid Fodor bot Aufschluss zur Entscheidung, erneut zu kandidieren, und erklärte, dass sie die bislang, gemeinsam mit ihren Kollegen angegangenen Projekte ihrem Ende zuführen will, damit Hermannstadt mittels der abzuschließenden und der angedachten Vorhaben zu der intelligenten Stadt werden kann, die die bislang schrittweise angewandten Strategien im Auge hatten. „In allem, was wir vom Deutschen Forum seit 2000 unternommen haben, haben wir darauf geachtet, dass Hermannstadt die einzigartige und unverwechselbare Stadt mit einer außerordentlichen Atmosphäre bleibt, in der es sich mit Vergnügen leben, lernen oder arbeiten lässt“, sagte Fodor. Sie erklärte, sich für das kommende Mandat vorgenommen zu haben, die Stadt gemeinsam mit der Gemeinschaft zu verwalten, weil die Hermannstädter gezeigt hätten, dass sie eine Stimme und Ideen haben, von denen die besten Teil der kommenden Investitionsvorhaben werden sollen. Für eine entsprechende Grundlage sollen die integrierte Stadtentwicklungsstrategie, der Plan für nachhaltige städtische Mobilität und der allgemeine Stadtbebauungsplan nach öffentlichen Debatten in allen Stadtteilen und der Befragung der Bürger anhand von ausgedruckten oder online verfügbaren Fragebögen erneuert werden und somit den Grundstein für die weiteren Projekte legen.

Die neuen, für das kommende Mandat angedachten Projekte decken Kapitel wie Mobilität und Vernetzung, Bildung und Freizeit ab und umfassen konkrete Vorhaben wie die Einführung der elektrischen Transportmittel in Hermannstadt und besonders einer Stadtbahn, bezüglich der bereits konkrete Schritte unternommen wurden, die Einrichtung weiterer Fahrradwege entlang des Zibins und am Hammersdorfer Berg/Dealul Gușteriței sowie einer Sport- und Freizeitanlage ebenda. Der Ausbau von fünf Schulen, der Bau von fünf Kindergärten und sieben Kinderkrippen aber auch eines neuen Kultur- und Freizeitparks im Jungen Wald/Pădurea Dumbrava mit Freilichtbühne ergänzen die Reihe der Vorhaben für das neue Mandat. „Diese Projekte wurden aus der Perspektive einer Person angedacht, die über die notwendige Erfahrung in der öffentlichen Verwaltung verfügt, der die Machbarkeit bestimmter Projekte bewusst ist und die über die beruflichen Fähigkeiten und die Ausbildung verfügt, um den städtischen Haushalt zu verwalten“, ergänzte Astrid Fodor.

Der gebürtige Heltauer Robert Krafft, der Kandidat für das Heltauer Bürgermeisteramt, nimmt sich in erster Linie den Ausbau des vorhandenen Industrieparks vor, was dem städtischen Haushalt zusätzliche Mittel zuführen und neue Arbeitsplätze schaffen wird. Ein wichtiges Thema, das Krafft zufolge der Aufmerksamkeit der öffentlichen Verwaltung bedarf, sei das Architektenviertel, dessen Straßeninfrastruktur erneuert werden muss, in dem Schulen, Kindergärten und Spielplätze dringend notwendig sind und wo es die Probleme der Wasserversorgung und der Kanalisation zu lösen gilt. Weitere Vorhaben des Heltauer Kandidaten sind die Einführung der Wasserversorgung und der Kanalisation in Michelsberg/Cisnădioara sowie die Digitalisierung der Stadtverwaltung für eine bessere Kommunikation mit den Bürgern und der städtischen Dienste für bessere öffentliche Leistungen und mehr Zufriedenheit in den Reihen der Bürger.

Für Freck nimmt sich der Bürgermeisteramtskandidat Vasile Gavrilă die Einrichtung eines Industrieparks vor, der zur Schaffung neuer Arbeitsplätze beitragen und die Arbeitsmigration nach Hermannstadt bekämpfen soll. Ein weiteres angedachtes Projekt beabsichtigt die Einrichtung einer Freizeit- und Picknick-Anlage, die Besucher aus der Gegend anziehen soll. Auf Seiten der sozialen Leistungen werden zurzeit mehrere Vorhaben ausgeführt, darunter eine Initiative des Forums zum Bau einer Kinderkrippe, aber auch die Einrichtung eines Kindergartens und die Erneuerung von insgesamt acht Straßen. Die Modernisierung der im Verwaltungsbereich der Stadt Freck befindlichen Dörfer und die Einrichtung neuer Spielplätze ergänzen die Projektliste von Vasile Gavrilă.

Über den Kandidaten für den Kreisratsvorsitz äußerte der Forumsvorsitzende Dr. Porr: „Wir haben beschlossen, Gabriel Tischer für das Amt des Kreisratsvorsitzenden aufzustellen, weil der Kreis einen fähigen Manager braucht, der die Anliegen des Kreises effizient löst, und das im Interesse der Bürger und nicht nur einer Clique“.

Gabriel Tischer, derzeitiger Vorsitzender des Verwaltungsrates des Internationalen Flughafens in Hermannstadt, erklärte sich geehrt, für die Kandidatur um das Amt des Kreisratsvorsitzenden vorgeschlagen worden zu sein. „Gemeinsam ist nicht nur ein Wort, sondern der Zweck und die Motivation eines Konzeptes, das wir, die Mitglieder des DFDR, durch unsere Tradition und den Glauben an unsere Werte uns zu eigen gemacht haben. Seit dem Jahr 2000 hat das Forum den Hermannstädtern eine moderne Verwaltung angeboten, die sich vom Rest des Landes unterscheidet. In dem aktuellen, zahlenmäßig unausgeglichenen Wahlkampf bieten wir die Qualität der gut geleisteten Arbeit an und den Vorschlag einer neuen Zusammenarbeit für einen aus dem Gesichtspunkt der Wirtschaft, des Sozialen und der Kultur leistungsstarken Kreis“, so Gabriel Tischer.

Zu seinen Vorhaben zählen die Verbindung der Gemeinschaften durch ein funktionelles Sozial- und Gesundheitssystem, ein modernes, sicheres und schnelles Straßennetz, ein leistungsstarkes Bildungssystem und die Förderung der Kultur, des Kulturerbes und der Traditionen. Nicht zuletzt wird eine dynamische und dauerhafte Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft, dem akademischen Milieu und der Wirtschaft angestrebt. Diese Ziele will der Kreisratskandidat, unter anderen, durch die Entwicklung und den Ausbau der Leistungen am Internationalen Flughafen aber auch der Landwirtschaft und des ländlichen Bereiches, die Digitalisierung der Verwaltung, der Bildung und der Heimarbeit sowie den Ausbau des alternativen Transports erreichen. „Dies alles sind nur erste Details zum Plan für die nachhaltige Entwicklung des Kreises und unseres Programms, das klare und konkrete Projekte für alle wichtigen Bereiche umfasst“, fügte Tischer abschließend hinzu.

Im Nachgang der Vorstellung hatten die Pressevertreter die Gelegenheit, sich im informellen Rahmen mit den Kandidaten weiter auszutauschen.