Knapp unter dem Grenzwert

Die Gemeinschaft kann sich aktiv für eine bessere Luftqualität einsetzen

Die grün aufleuchtenden Luftmessungssensoren weisen auf eine gute Luftqualität hin. Bild: aerliber.ro

Eine Pressemitteilung über die Ergebnisse des Zwischenberichtes „Frische Luft für Hermannstadt“ zur Luftqualität in Hermannstadt/Sibiu veröffentlichte Mitte der Woche der „Apex“. Dieser lokale Verein, der die unabhängige Plattform zur Messung der Luftqualität aerliber.ro betreibt, weist darauf hin, dass Rumänien den 15. Platz in der Rangliste der Länder Europas mit der höchsten Umweltverschmutzung einnimmt, was sich aus der Untersuchung der Feinstaubteilchen mit verschiedenen Durchmessern und besonders jener mit einem Durchmesser unter 2,5 Mikrometer ergibt, die in den Ländern Süd- und Osteuropas häufiger als in jenen Nord- und Westeuropas anzutreffen sind. Die Tendenz sei dabei während der Wintermonate besonders ausgeprägt, weil in den Ländern, in denen eine erhöhte Abhängigkeit von Kohle und Biomasse bestehe, durch das Heizen während der kalten Jahreszeit die höchsten Abweichungen verzeichnet würden.

Was Hermannstadt selbst angeht, ist aus dem Zwischenbericht ersichtlich, dass die Luftqualität in den untersuchten Stadtvierteln stark variieren kann, wobei das Goldtal-Viertel/Valea Aurie dank seiner unmittelbaren Nähe zum Jungen Wald/P²durea Dumbrava einen voraussehbaren ersten Platz einnimmt. Zudem ist ersichtlich, dass die Luftqualität in den vergangenen sechs Monaten während der Wochenenden wesentlich besser war als unter der Woche. Der Bericht bietet ein allgemeines Bild über die Luftverschmutzung mit Feinstaubteilchen der Klassen PM1, PM2.5 und PM10 auf Bodenhöhe. Über ihre Konzentration boten die Luftmessungsstationen in der Hermannstädter Altstadt, im Bereich der Jungenwaldstraße/Calea Dumbrăvii, den Vierteln Lazarett und Strand, dem Terezianum und dem Goldtal-Viertel sowie der Gemeinde Großscheuern/Şura Mare als Bestandteil des metropolitanen Gebietes Auskunft.

Die alle 24 Stunden berechneten mittleren Werte ergaben, dass Hermannstadt hinsichtlich der Luftqualität leicht unter dem zulässigen mittleren Grenzwert liegt, doch kann dieser dem Verein zufolge aufgrund verschiedener Faktoren wie dem Verbrennen von trockenen Pflanzen oder landwirtschaftlichen Abfällen im Herbst und Frühjahr, hoher Verkehrswerte oder des Heizens mit Holz zu punktuellen Überschreitungen führen. Die Zusammenfassung der gesammelten Angaben kann unter der Internetadresse aerliber.ro eingesehen werden, was zu einer besseren Bewusstmachung der Risiken der Luftverschmutzung für die menschliche Gesundheit und die Information über die Möglichkeiten ihrer Vorbeugung und Bekämpfung beitragen soll.

Eines der mittelfristigen Ziele des Vorhabens ist es, die Risiken der Luftverschmutzung der Gemeinschaft weiter bewusst zu machen und sie hierüber in Echtzeit zu informieren, nicht zuletzt durch die Montage weiterer Luftmessungssensoren an den Schulen und Kindergärten in und um Hermannstadt.

Für eine bessere Luftqualität spricht der Verein eine Reihe Empfehlungen aus, so die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs an zumindest einigen Tagen im Monat, das gemeinsame Berufspendeln im selben Fahrzeug, das Kompostieren der Pflanzenreste statt ihrer Verbrennung oder das Anpflanzen von Hecken und anderer Pflanzen an den Boulevards und den vielbefahrenen Straßen durch die Stadtverwaltung. Ebenfalls in den Händen der Stadt liegt dem Verein zufolge der Bau zusätzlicher Wege für weniger umweltschädliche Verkehrsmittel wie Fahrräder und und Elektroroller, die Überwachung der Müllhalden und Baustellen oder das Einrichten von begrünten Dächern.

Der Zwischenbericht selbst, zahlreiche weitere Informationen rund um die Luftqualität in Hermannstadt, die angewandte Technik sowie die Möglichkeiten des Ausbaus dieses Projektes können unter aerliber.ro oder auf der Facebookseite facebook.com/aerliber.ro eingesehen werden.