Lokale Produkte für lokale Kunden

Eine Partnerschaft unter kleinen landwirtschaftlichen Erzeugern und Bürgern

Bei der Begegnung „Aus dem Garten auf dem Teller“ konnten Kunden und lokale Produzenten einander näherkommen.
Foto: Csaba Teleki

Gesunde Ernährung, hohe Lebensmittelqualität, Produktion von Nahrung ohne schädliche Auswirkungen auf die Umwelt – dies sind Begriffe, die im 21. Jahrhundert für viel Interesse und Diskussionen sorgen. 

Um gesunde Lebensmittel zu beschaffen und dabei kleine lokale Bauernhöfe zu unterstützen, ist in Rumänien, nach französischem Muster, eine Partnerschaft von Nahrungsmittelproduzenten und einzelnen Kunden entstanden. Das Projekt wird vom Verein zur Unterstützung der bäuerlichen Landwirtschaft (ASAT) umgesetzt. Ziel ist es, die Landwirtschaft gemeinschaftlich zu fördern. Alles basiert auf den Prinzipien des ökologischen Landbaus, der Erhaltung der biologischen Vielfalt und der Förderung sozialer Gerechtigkeit.


Genauer fördert ASAT eine Form der Zusammenarbeit zwischen solidarischen Verbrauchern und kleinen landwirtschaftlichen Betrieben, um den Zugang zu lokal produzierten gesunden Lebensmitteln zu gewährleisten. Dieses Modell der Zusammenarbeit wird seit 2008 von ASAT in Temeswar/Timișoara umgesetzt. „Die Partnerschaften werden für mindestens eine landwirtschaftliche Saison durchgeführt und konzen-trieren sich auf Gemüse, zu dem andere lokal produzierte Lebensmittel hinzugefügt werden können“, sagt Mihaela Ve]an, Initiatorin des ASAT-Modells in Rumänien.

Die Partnerschaften werden jeden Herbst geschlossen. Demnächst sollen die Verträge für das kommende Jahr unterschrieben werden. Die Kunden bezahlen dann ein Abo für Gemüse, das ihnen jede Woche von den Produzenten geliefert wird. „Was enthält ein ASAT-Korb? Gemüse, das mit größter Sorgfalt im Rhythmus der Saison mit bäuerlichen agroökologischen Methoden und/oder Pflanzenschutzmitteln hergestellt wird, die von der ökologischen Landwirtschaft zugelassen werden; eine variable Menge, abhängig von der Jahreszeit und der Ernte im Garten des Erzeugers; gleiche Qualität für jeden Verbraucher; zwischen fünf und acht Gemüsesorten, die am Tag der Auslieferung geerntet werden (außer Wurzelgemüse, die im Haushalt des Erzeugers etwas länger gelagert werden können); kann auch ergänzende Produkte wie Obst, Eier, Blumen, getrocknete Kräuter, Teepflanzen, Essiggurken oder Sauerkraut usw. enthalten. Der Korb kann aber ganz neue Gemüse enthalten, die zum ersten Mal von Erzeugern angebaut werden und mit denen Verbraucher experimentieren können“, erzählt Mihaela Vețan. 

In diesem Jahr gab es hundert solche Partnerschaftsverträge. Produkte von insgesamt vier Gemüsebauern, aus Otelec, Ficătar und Stanciova aus dem Verwaltungskreis Temesch/Timiș sowie aus der Ortschaft Cuvin aus dem Kreis Arad, sind bei 400 bis 450 Konsumenten angekommen. Rumänienweit gibt es solche Partnerschaften auch in Bukarest, Klausenburg/Cluj-Napoca, Hermannstadt/Sibiu und Odorhellen/Odorheiu Secuiesc. 

„Ich habe immer gewusst, dass die ASAT-Teilnahme nicht nur auf den Korb mit gesundem Gemüse, den ich wöchentlich erhalte, beschränkt ist, sondern ein Akt ist, der kleine und mittelfristige Produzenten ermutigt, saubere Lebensmittel für uns lokale Verbraucher zu produzieren. Seit über zehn Jahren unterstützen wir den Übergang zu einer naturnahen Landwirtschaft, unter Berücksichtigung der wichtigsten Ressourcen – Wasser, Land –, wir unterstützen den Erhalt traditioneller Saatgutsorten und das Probieren eines solidarischen Wirtschaftsmodells“, sagt die Projektinitiatorin Mihaela Vețan. 

Vor Kurzem fand in Temeswar eine Begegnung zwischen Produzenten und potentiellen Kunden statt. Unter dem Motto „Aus dem Garten auf dem Teller“ durften Interessenten mehr zu diesem Projekt erfahren. Anträge für eine solche Partnerschaft für die kommenden Landwirtschaftssaison können an timisoara@asatromania.ro geschickt werden. Weitere Informationen zum Konzept sind auch von der Webseite asatromania.ro abrufbar. 

Der Verein zur Unterstützung der bäuerlichen Landwirtschaft setzt auch auf Projekte zum Bewusstsein und Vorbeugung von Nahrungsmittelverlust und -verschwendung. In Westrumänien wurden innerhalb des Projekts „Stop risipa alimentară!“ (Stopp Lebensmittelverschwendung!) praktische Workshops für Groß und Klein mit konkreten Möglichkeiten zur Abfallreduzierung organisiert. Dabei konnten Teilnehmer erfahren, wie sie sogar Nahrungsreste zu einer Mahlzeit oder Biomüll zu Kompost umwandeln können. 

Durch das Erziehungsprogramm für Kinder „Educație pentru schimbare“ (Bildung für Veränderung) werden diese Themen und Beispiele auch in den Schulen bekannt gemacht. Das Programm wird in elf Schulen in Temeswar und den naheliegenden Ortschaften umgesetzt. Über tausend Schüler aus dem Verwaltungskreis Temesch werden sich in den kommenden Monaten daran beteiligen. Details zu all diesen Programmen und Projekten sind auch auf der Facebookseite facebook.com/Asociatia ASAT abrufbar.