Minister begutachtet zukünftiges Parkgelände

Grün- und Freizeitfläche anstelle des ehemaligen Kugellagerwerks „Rulmentul“

So könnte die Freizeitanlage, die an der Stelle des einstigen Kugellagerwerks entstehen soll, einmal aussehen.

Viele Projekte und Versprechungen machte der Kronstädter Bürgermeister George Scripcaru in den letzten Wochen und Monaten. Verständlich, es ist Wahlkampagne und er stellt sich für ein weiteres, fünftes Mandat. Ein Anliegen liegt den Stadtbewohnern aber besonders am Herzen: die Schaffung von neuen Grünanlagen im Stadtgebiet. Zwar ist man vom Superlativ die „Grüne Stadt“ ausgegangen, doch das trifft nur wegen dem natürlichen Umfeld mit den bewaldeten Hügeln und Bergen zu, und nicht dank der Parkanlagen. Kennzeichnend sind gegenwärtig der Zentralpark „Nicolae Titulescu“, der Tractorul-Park und der Rosenpark im Ragado-Stadtviertel. Im neuen Verwaltungszentrum gibt es auch eine kleine Parkanlage, die aber immer wieder im Gespräch als Baufläche stand. Seit wenigen Wochen wurde sie mit Karussell, Verkaufsständen und Rutschbahnen ausgestattet. In der Stadt gibt es mehrere frei stehende Flächen, nachdem die auf diesen bestehenden unrentabel gewordenen Unternehmen abgetragen worden sind. Diesbezüglich sind die an der Honigberger Straße, wo die Raffinerie, Werkzeug- und Möbelfabrik standen, sowie die seit zwei Jahren freie Fläche nach Abtragen der Eisenbahnreparaturwerkstätte (gelegen zwischen der Allgemeinschule Nr. 19, dem Victoriei-Boulevard und der Honigberger Straße) zu erwähnen. Zum Ärger der Anrainer wächst da wild die Allergie verursachende Ambrosia und viel anderes Unkraut und Sträucher.

In einer der letzten Sitzungen der Stadtratsmitglieder ist Bürgermeister George Scripcaru mit dem Vorschlag an diese herangetreten, ihre Einwilligung für die Gründung eines Freizeitparks anstelle des ehemaligen Wälzlagerwerks „Rulmentul“ bei der Ausfahrt aus Kronstadt/Braşov in Richtung Petersberg/Sânpetru zu erteilen. Laut seinen Argumenten haben Spezialisten der Weltbank, mit denen das Bürgermeisteramt zusammenarbeitet, mehrere Szenarien für das Projekt vorgeschlagen. Auf der Fläche von über 32 ha, wo sich noch ehemalige Betriebsgebäude befinden, soll ein Freizeit-, Bildungs- und Sportpark eingerichtet werden, der nicht nur für die Bewohner aus dem Umfeld, sondern auch aus dem ganzen Stadtgebiet nützlich sein wird. Dieses Projekt wurde schon mit den anderen Vorhaben bei der Entwicklungsregion Zentrum eingereicht, um in die europäischen Finanzierungen ab 2021 aufgenommen zu werden. Diesbezüglich kann auch eine nicht rückzahlbare Finanzierung für Machbarkeits-, geotechnische, hydrologische Studien, für Umweltgenehmigung, Kataster, topografische Vermessung von über 2,1 Millionen Lei erzielt werden.

Laut der bisherigen Vorschläge sollen acht Prozent der bestehenden Gebäude beibehalten, 17,5 Hektar für den Park und Grünflächen verwendet werden. Auf der restlichen Fläche sollen zweckentsprechende Neubauten errichtet werden. Von den alten Gebäuden werden nur die erhalten, die architektonisch wertvoll sind und restauriert werden. Hier befinden sich noch Flugzeughangars aus dem Jahre 1936. Vorgesehen ist ein Zentrum für Sporttätigkeiten, ein Filmstudio, ein Museum, ein Kindergarten und ein Ausstellungszentrum. Laut einem Regierungsbeschluss aus dem Jahr 2010 hat die Kronstädter Stadtleitung eine Fläche von 14,6 ha und 30 Gebäude des ehemaligen Unternehmens in Verwaltung übernommen. Fünf Jahre später, 2015, hat die Stadt laut Regierungserlass Nr. 395 weitere 39 Aktiva, darunter 17 Gebäude übernommen. Laut den beiden Beschlüssen ist es nicht gestattet, die 31,3 ha umfassende Fläche für Immobilienzwecke zu verwenden. Der Kronstädter Stadtrat hatte schon im Jahr 2012 durch die eigenen Beschlüsse Nr. 445 und 446 von der Regierung die Übernahme und Verwaltung der Gebäude des ehemaligen Unternehmens beantragt.

Bei seinem kürzlichen Besuch in der Stadt unter der Zinne hat Marcel Boloş, Minister für Europäische Fonds, das Gebiet für das zukünftige Projekt vom Dach  des in der Nähe befindlichen Veranstaltungszentrums begutachtet. Er betonte, das Projekt sei aussichtsreich, und versprach dem hiesigen Bürgermeisteramt volle Unterstützung. Die Mitglieder des Kronstädter Stadtrates hatten am 31. Juli 2020 in ihrer Sitzung das vom Bürgermeister vorgestellte Projekt genehmigt, ebenso die Summe von über 2,1 Millionen Lei für die erforderlichen Studien. Das Projekt ist nicht von der Hand zu weisen. Doch was geschieht mit den frei stehenden Flächen im Stadtgebiet?   Diesbezüglich wäre der Vorschlag von Allen Coliban, der als Bürgermeister seitens der Formation USR/PLUS kandidiert, ganz im Sinne der Bewohner, die den Mangel an Parks beanstanden. In höchstens zehn Minuten müsste jeder Stadtbewohner die Möglichkeit haben, in eine Parkanlage zu gelangen. 

Auch wenn derartige Vorschläge nicht aus der eigenen Partei kommen seitens der man sich zur Wahl stellt, sollten sie doch im Interesse der Bürger berücksichtigt werden. Und die brachliegenden genannten Flächen würden sich bestens dafür eignen.