Perspektiven für öffentlichen Personentransport in Kronstadt

Kreisrat stellte Vorhaben beim Forum der Grünen Städte vor

Das kürzlich in Kronstadt/Brașov stattgefundene Forum der Grünen Städte (6. bis 12. September) war auch Gelegenheit, um eigene konkrete Vorschläge seitens der lokalen und Kreisbehörden vorzustellen. Als Vertreter des Kronstädter Kreisrates ging dessen stellvertretender Vorsitzender Șerban Todorică auf einige konkrete Probleme ein, mit denen sich dieser für die nahe Zukunft beschäftigt.

Öffentlicher Verkehr mit neuer Strategie

Ein neuer Dispatcherdienst, um den öffentlichen Personentransport besser zu gestalten, eine „Autobahn“ für Fahrradfahrer, ein Personentransport ohne Abgase – das sind einige der Vorhaben für den Umweltschutz im Kreisgebiet. Laut dem Vizevorsitzenden wurde ein neues Verkehrsprogramm für den Personentransport ausgearbeitet, das ab Januar 2022 in Kraft treten soll. 

Dieses wird die Umweltkriterien berücksichtigen und wurde in Partnerschaft mit dem Kronstädter Verein des Metropolitantransportes sowie den Bürgermeisterämtern im Kreis koordiniert. Die neue Dienststelle soll den Personentransport ständig überwachen, damit die Abfahrtszeiten der im Einsatz stehenden Busse sowie deren Routen eingehalten werden. Auch sollen umweltfreundliche Verkehrsmittel im Einsatz stehen, die auch den Passagieren die entsprechenden Voraussetzungen bieten. Bezüglich der Mobilität ist Toderică auch auf ein Projekt eingegangen, das die Kreisverwaltung mit Gremien aus Italien und Ungarn ausgearbeitet hat, und das gegenwärtig in der Etappe der Vertragsabschließung steht. Das Projekt sieht eine Analyse des Transportes im Kreisgebiet vor, bezüglich der Auswirkungen auf die Umwelt, des Verhaltens der Passagiere, der Gründung einer „Autobahn“ für Radfahrer, die zu einer verbesserten Mobilität in der Bevölkerung führen soll. 

Toderic˛ sprach seine Überzeugung aus, dass diese Maßnahmen zu einer Verminderung des Ausstoßes von Abgasen führen wird. Diesbezüglich wurde auch an die Infrastruktur gedacht, wobei besonders gezielte Maßnahmen getroffen werden, um die Sicherheit der Radfahrer, aber auch des gesamten Verkehrs auf den Kreisstraßen zu verbessern. Dies soll sowohl dem Tourismus als auch dem Transitverkehr dienen. 

Überlegt wird daher, Radwege an den Dämmen der Flüsse einzurichten, wobei eine Zusammenarbeit mit dem Wasserwirtschaftssystem aufgenommen wird. Gedacht wird außerdem auch an die Pflanzung von Bäumen, besonders an an den Straßenrändern, Flussufern und den Radwegen. Vorgestellt wurde auch das Managementsystem der integrierten Abfallentsorgung, das sich nun in einer Endausarbeitungsphase befindet.

Metropolitane Eisenbahnverbindung

Im Kronstädter Metropolitangebiet soll in den nächsten drei Jahren eine Stadtbahn eingeführt werden, die eine bessere Verbindung zwischen den Ortschaften im Umfeld des Kreisvorortes sichert, dafür soll teilweise die gegenwärtige Eisenbahninfrastruktur benutzt werden. Tudor Mic˛{an, Fachberater im Bereich Mobilität, hat diesbezüglich auf einige Aspekte bei der Einführung einer Stadtbahn hingewiesen. Das Bürgermeisteramt müsste nicht nur die Ausstattungen für einen solchen Verkehr stellen, sondern auch das Betreiberunternehmen gründen, das sich damit befasst. Diesbezüglich muss mit dem Transportministerium und der Rumänischen Eisenbahngesellschaft (CFR) zusammengearbeitet werden. Benötigt werden nicht Bahnhöfe, sondern nur minimal ausgestattete Haltestellen. Trotz mehrerer Bedenken, die er ins Gespräch brachte, äußerte er sich optimistisch zu dem Projekt. 

Anfangs sollte es drei Transportrouten geben, für die 15 Stadtbahngarnituren nötig sind. Zu diesem Thema sprach sich auch Arthur Mattli aus, der schweizerische Botschafter, der aus der besonderen Erfahrung seines Landes berichtete. Es bleibt zu hoffen, dass die vorgestellten Vorhaben nicht auf dem Papier bleiben, sondern bald in die Praxis umgesetzt werden.