Sportinfrastruktur in Temeswar

Neues Lego-Stadion und Sportanlagen in den Stadtvierteln im Visier

Eine ältere Aufnahme des Dan-Păltinișanu-Stadions, das größte der Stadt und zweitgrößte des Landes
Foto: Wikimedia

Ohne in die Sportinfrastruktur in Temeswar/Timișoara zu investieren, kann man nicht von Sportleistung reden – das betonte vor Kurzem der Temeswarer Vizebürgermeister Cosmin Tabără gegenüber der ADZ. „Die Investitionen in dieser Hinsicht sind nach der Wende in Temeswar und in Rumänien im Allgemeinen stark zurückgegangen. Abgesehen von einzelnen privaten Investitionen in Sportclubs, -felder und Schwimmbecken ist die Infrastruktur in dieser Hinsicht in Temeswar fast gegen null. Ich wünsche mir deswegen, dass die Stadt demnächst über Sportanlagen für Leistungssportler sowie für Kinder und Jugendlichen und eine bessere Sportinfrastruktur in den Schulen verfügt“, sagte Cosmin Tabără. 

Das Mitglied der Nationalliberalen Partei in Temeswar hat sein Amt als Vizebürgermeister Anfang des Jahres angetreten. Cosmin Tabără ist in seiner Funktion für Bereiche wie Recht, Sport, Lokalpolizeiamt und Stadterbe zuständig. Wenn es um Sport geht, verwaltet das Temeswarer Bürgermeisteramt die städtischen Sportclubs für Handball, Basketball und Rugby sowie die Sportinfrastruktur in der Stadt. Das Manko an Sportanlagen, -felder und Stadions ist bereits seit Jahren ein heißes Diskussionsthema unter Politikern und Stadtverwaltern in Temeswar. Projekte und Pläne auf Papier gibt es bereits seit längerer Zeit. Diesmal verspricht Cosmin Tabără, sie tatsächlich umzusetzen. 

Das „Lego-Stadion“

Das sogenannte „Lego-Stadion“ an der Busiascher Straße soll dazu beitragen, dass die Stadt erneut zu einem starken Gegner im  Sport wird. Die Arbeiten an diesem Stadion auf dem Gelände der ehemaligen Optica-Fabrik könnten bereits im Frühling des kommenden Jahres beginnen. Die Dokumentation dazu ist kürzlich fertiggestellt worden. Die Ausschreibung für die Durchführung der Arbeiten soll demnächst organisiert werden. 

Schon seit längerer Zeit wird in der Bega-Stadt über den Bau dieses Stadions gesprochen. Es soll auf einer metallischen Baustruktur, mithilfe der sogenannten Lego-Technologie, errichtet werden. Wenn anfangs von einer Arena mit etwa 10.000 Plätzen die Rede war, unterstrich nun der Vizebürgermeister Tabără, dass der Bau eines Stadtions mit rund 9000 Sitzplätzen realistischer wäre. „Als ich das Amt des Vizebürgermeisters antrat, nahm ich mir vor, das Projekt dieses Stadtions zu verändern, damit die Kosten dem tatsächlichen Bau nicht im Wege stehen sollten, vor allem da der Preis für eine metallische Struktur zu hoch wäre. Die Kosten für ein Stadion auf Betonstruktur wären ohnehin geringer. Doch wir konnten das Projekt nicht mehr ändern. Mein Ziel war, dieses Stadtion schneller und billiger entstehen zu lassen, vor allem da die jeweiligen städtischen Sportclubs, darunter die Fußballmannschaften Poli und Ripensia, einen solchen Platz notwendig haben“, sagt Cosmin Tabără. 

Die Arena an der Busiascher Straße wird überdacht und kann auch für andere Sport- und kulturelle Events benutzt werden. Die Finanzierung wird aus dem Haushalt der Stadt erfolgen. „Dies ist ein wichtiges Projekt für die Stadt, auch wenn nicht die Rede vom großen Stadion ist. Bis dieses letztlich gebaut wird, werden noch einige Jahre vergehen. Das Lego-Stadion ist eine gute Alternative, dabei sind auch die Kosten für dessen Bau und für seine Tätigkeit leichter vom Bürgermeisteramt zu tragen“, sagt Cosmin Tabără. Dieses Stadion wird der Kategorie 4 im UEFA-Stadionsinfrastruktur-Reglement zugeordnet sein. 

Weitere Sportanlagen sind in Planung

Der Bau von Sportanlagen in den jeweiligen Stadtvierteln der Stadt bleibt weiterhin im Visier des Bürgermeisteramts. Aus Geldern der Nationalen Gesellschaft für Investitionen (CNI) soll unter anderem das große Fußballstadion mit 30.000 bis 35.000 Plätzen sowie kleinere Sportanlagen in den Stadtvierteln, darunter diejenigen an der Mircea-Cel-Bătrân-Straße, entstehen. Auch an der Costică-Rădulescu-Straße ist eine solche Anlage, mit ungefähr 500 Plätzen, vorgesehen. „Basketball- und Handball-Felder sowie Schwimmbecken in den jeweiligen Stadtteilen von Temeswar sind aus meiner Sicht ein Muss“, betonte Vizebürgermeister Tabără. „Wir müssen den Sport horizontal entwickeln, wenn wir uns in Richtung Leistungssport bewegen wollen. Wir haben die Verpflichtung, jungen Menschen den Weg zum Sport zu ebnen. In der Stadt müssen Schwimmbäder gebaut werden, und wir haben einige Diskussionen im Zusammenhang mit dem Projekt an der Schager-Straße, um eine Finanzierungsquelle zu finden und zumindest das technische Projekt dieses Jahr einzubeziehen. So etwas braucht man. Wir sollten das Niveau erreichen, dass alle Kinder Schwimmen als Tätigkeit im Schulplan haben“, setzt Tabără fort.

Sport: wichtig fürs ganze Leben

Darauf angesprochen, würde der Vizebürgermeister die ehemaligen Schulsportclubs in Temeswar wieder ins Leben rufen: „Ich habe selber als Schüler Basketball beim Schulsportclub, beim sogenannten SCS 1, im Dacia-Viertel gespielt. Dass ich kein Leistungssportler wurde, das ist halb so wichtig. Sport bildet einen fürs Leben, genauso wie die traditionellen Fächer im Schulunterricht. Nicht zu vergessen, dass der Turnsaal im Dacia-Viertel mal der Ausgangspunkt für Leistungsturnerinnen war.“ Cosmin Tabără ist der Ehemann von Simona Amânar, der ehemaligen Weltmeisterin und Olympiasiegerin im Turnen. Die Modernisierung dieses Sportsaals soll auch demnächst ins Visier des Bürgermeisteramts rücken, ließ der Temeswarer Vizebürgermeister wissen.