Zum Projekt von regionalem Interesse erklärt

Zentrumskreise stimmten nun auch für den Bau des Kronstädter Flughafens

Beim Projekt des Baus des Kronstädter Flughafens werden die Leitungen des Kreisrates und des Bürgermeisteramtes nicht im Stich gelassen. Haben sich bisher für dieses Projekt nur die Nachbarkreise Covasna und Harghita ausgesprochen und auch finanzielle Unterstützung zugesagt, gaben nun auch die anderen drei Kreise der Zentrumsregion ihre Zusage für dieses Projekt. In der Sitzung des Rates für regionale Entwicklung im Rahmen der Regionalen Entwicklungsagentur Zentrum mit Sitz in Karlsburg/Alba Iulia, die am 26. September in Sankt Georgen/Sf. Gheorghe stattgefunden hat und auf deren Tagesordnung sieben Punkte standen, wurde noch einer aufgenommen, bezogen auf den Flughafen Kronstadt/Brașov -Weidenbach/Ghimbav. Die Vertreter der sechs Kreise, die der Regionalen Entwicklungsagentur Zentrum angehören – Alba, Covasna, Harghita, Hermannstadt/Sibiu, Kronstadt und Muresch/Mureș –, haben sich einstimmig für den Bau ausgesprochen und bestimmt, dass der Flughafen zum Projekt von regionalem Interesse erklärt wird. Zudem hat der Rat beschlossen, einen Antrag an das Transportministerium zu stellen und eine Änderung des General-Masterplans für das Transportwesen zu fordern sowie den Bau des Kronstädter Flughafens als strategische Investition in diesen aufzunehmen.

Vertreten war der Kronstädter Kreis bei der Sitzung des Rates für Regionale Entwicklung Zentrum durch den Vorsitzenden des Kreisrates, Adrian Veștea, den Bürgermeister von Kronstadt, George Scripcaru, den Koordinator des Kronstädter Wachstumspols Mihai Veștea, den Bürgermeister der Gemeinde Vama Buzăului, Tiberiu Chirilaș und den Vorsitzenden der Industrie- und Handelskammer des Kreises Kronstadt, Silviu Costea.

Während der Zusammenkunft wurde eine Prioritätenliste für die wichtigsten Projekte im Zentrum des Landes zur Sprache gebracht, darunter auch die intermodalen Terminals für den Eisenbahngütertransport. Dabei wurde beschlossen, von der Regierung die Aufnahme des Baus des Kronstädter Flughafens in den Transportmasterplan zu fordern. Dieser wurde in Brüssel bereits genehmigt. Falls das tatsächlich geschieht, gäbe es Chancen, an europäische Finanzmittel für den Bau dieses Vorhabens heranzukommen. Auch Gelder aus dem Landeshaushalt müssten dann dafür zur Verfügung gestellt werden. Auch der Flughafen von Neumarkt/Tg. Mureș wird von der Regierung nicht als prioritäres Projekt betrachtet, sodass auch für diesen keine europäischen oder Regierungsmittel bereitgestellt werden. Für die Verwirklichung des Flughafens von Kronstadt sprachen sich auch die Vertreter der beiden Kreise Hermannstadt und Muresch aus, die allerdings schon seit Jahren über je einen Flughafen verfügen. Der Kronstädter Flughafen wurde als Priorität auch in den Mobilitätsplan aufgenommen, der mit Unterstützung des Ministeriums für Regionale Entwicklung, der Öffentlichen Verwaltung der Europäischen Fonds (MDRAPFE) und der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung finanziert worden ist. Somit müsste das Transportministerium diese Tatsache in Betracht ziehen, in seinen Plan aufnehmen und nicht einfach übersehen. Zieht man in Betracht, dass im Westen des Landes vier von sechs Kreisgebieten über Flughäfen verfügen, wäre es dringend erforderlich, auch im Zentrum des Landes den Flugtransport auszubauen, vor allem wenn man an das Wirtschafts- und Tourismuspotenzial in dieser Region denkt.

Auch der Präfekt des Kronstädter Kreises, Marian Rasaliu, unterstützt das Projekt und hat alle Parlamentarier und Senatoren, die den Kreis im rumänischen Parlament vertreten, sowie die Bürgermeister der Ortschaften, die direkt von dem Flughafenprojekt betroffen sind, zu einer Aussprache eingeladen. Die Teilnehmer haben ein von allen unterschriebenes Schreiben im Zusammenhang mit dem Flughafen gerichtet und die entsprechende Unterstützung gefordert. Eine Ausnahme bildeten die Abgeordneten Marius Dunca (PSD) und von der PDL Daniel Zamfir und Mara Mareș, die an der Zusammenkunft aus objektiven Gründen nicht teilnehmen konnten.

Mit der Aufnahme des Projektes in den Transportmasterplan würde dem Beispiel des Baus der Umgehungsstraße von Kronstadt gefolgt werden, wie der Kronstädter Bürgermeister betonte. Auch für dieses Projekt gab es keine Unterstützung seitens der Regierungskreise. Vor 12 Jahren wurde aber der Bau mit Geldern aus dem Kronstädter Stadthaushalt eingeleitet. Nachdem die Regierung dadurch unter Druck geraten war und das Projekt Unterstützung fand, wurde es mit Hilfe europäischer Mittel schließlich erfolgreich abgeschlossen.

Die Idee des Baus eines Flughafens kam schon gleich nach der Wende von 1990 auf. 1992 wurde das Vorhaben in dem nationalen Entwicklungsprogramm festgehalten. Im Kreisrat wurde ein Sonderausschuss unter der Leitung eines der damaligen stellvertretenden Vorsitzenden, Iancu Vespasian, gegründet. Ausländische Investoren zeigten ihr Interesse daran. Computerzeichnungen veranschaulichten schon, wie Flughafengebäude und Rollbahnen aussehen werden. Pläne mit der Anzahl der Fluggäste, das Volumen des Warenumschlags erstellt, berechnet, doch alles verlief im Sand, vor allem wegen der Regierungsbehörden und der Bürokratie. Obwohl zurzeit erst die Piste angelegt ist, wurde trotzdem schon viel Geld in das Vorhaben für Machbarkeitsstudien, Vermessungen, Entwässerungspläne u. a. investiert. Die gegenwärtige Kreisleitung hat sich seit ihrem Mandatsbeginn 2016 stark eingesetzt und verspricht, dass der Flughafen bis zum Abschluss der Legislaturperiode 2020 betriebsfertig sein wird. Wird das geschafft werden oder muss man weitere Terminaufschübe in Kauf nehmen? Eine Gewissheit ist, dass Kronstadt und das Umfeld den Flughafen benötigen. Dieses auch als Ausweichmöglichkeit für den Bukarester internationalen Flughafen, der trotz der in den letzten Jahren vergrößerten Kapazitäten längst schon überfordert ist.