Abschied von Europa League

Zweite Halbzeit gegen Chelsea brachte das Aus für Steaua

Wenn sich ein Verlierer überhaupt würdevoll verabschieden kann, dann hat dies Steaua Bukarest im Achtelfinale der Europa-League getan. Mit der 1:3-Niederlage bei Chelsea London verpasste Steaua nur knapp den Einzug unter die letzten Acht, nachdem sie das Hinspiel 1:0 gewonnen hatte und mit viel Hoffnung nach London geflogen war. Trainer Laurenţiu Reghecampf hatte jedoch bereits gleich nach dem Hinspiel gewarnt: In London müsse die Mannschaft noch besser spielen als auf eigenem Platz.

Der Steaua-Coach hielt sein Versprechen und mauerte nicht, sondern ließ seine Mannschaft gegen den Champions-League-Sieger aus dem vergangenen Jahr ordentlich mitspielen. Trotz Feldüberlegenheit der Platzherren konnte Steaua in der ersten Halbzeit ihre Chance wahren. Juan Mata schoss zum 1:0 für Chelsea ein (34.Minute), Sekunden vor dem Pausenpfiff erzielte der Innenverteidiger der Bukarester Vlad Chiricheş nach einem Gewühl im gegnerischen Strafraum den Ausgleich.

Die zweite Halbzeit ließ zunächst die Hoffnungen für Steaua weiter bestehen. Genauso wie in Amsterdam in einer Runde zuvor, kassierte Steaua einen Gegentreffer aus einer Standardsituation. Der Routinier John Terry blieb bei einem Freistoß ungedeckt und köpfte zum 2:1 ein. Mit diesem Resultat war weiterhin Steaua die Mannschaft fürs Viertelfinale, doch nun legte Chelsea den nächsten Gang ein und die Torchancen häuften sich.

Die letzten 20 Minuten hatten den Stürmer Fernando Torres als Hauptakteur. Zunächst schoss er Chelsea in der 71. Minute mit dem dritten Tor der Gastgeber auch im Gesamtergebnis in Front, dann verweigerte ihm der Schiedsrichter einen klaren Strafstoß und in der 87. Spielminute traf er von der Elfmetermarke nur die Latte. Zu dem Zeitpunkt hatte Reghecampf längst auf Totalangriff geblasen, als er zunächst den Brasilianer Tatu als zweite Spitze brachte. Doch am Endresultat konnte Steaua nicht mehr rütteln, auch mit dem Einsatz des offensiven Adi Rocha für den Abwehrspieler Cornel Râpă nicht.

Die englische Presse wird am Ende Torres würdigen: The Sun mit dem Hinweis, dass dieser Chelsea vor einem Desaster gerettet habe, Daily Mirror nannte Torres „Held“ des Spiels. Und Reghecampf ging – nachdem er auf die entscheidende zweite Halbzeit am Donnerstag hingewiesen hatte – zur Tagesordnung über: „Uns wartet am Sonntag in der Liga ein schweres Spiel gegen den FC Vaslui“.