Bora-hansgrohe dominiert Hermannstädter Rundfahrt

Gregor Mühlberger gewinnt erstes internationales Rennen nach der pandemiebedingten Pause

Die Königsetappe der Hermannstädter Rundfahrten dominierten Patrick Konrad und Gregor Mühlberger von Bora-hansgrohe. Fotos: Focus Agency

Vor dem Brukenthal-Museum siegte Pascal Ackermann auf der letzten Etappe im Massensprint.

Hermannstadt (ADZ) – Die deutsche Radsport-Mannschaft Bora-hansgrohe ist der große Gewinner der diesjährigen Hermannstädter Rundfahrt. In der Schlussetappe konnte sich Pascal Ackermann am frühen Sonntagabend im Massensprint seinen zweiten Tagessieg erkämpfen, bereits einige Stunden zuvor gewann Teamkollege Gregor Mühlberger das Bergzeitfahren. Die 12,5 Kilometern zur Arena Platoș absolvierte der Österreicher in nur 26:11 Minuten und übernahm damit auch die Führung in der Gesamtwertung von Patrick Konrad, der ebenfalls für Bora-hansgrohe fährt und mit 1:04 Minute Rückstand auf Mühlberger ins Ziel kam. In der Endabrechnung belegte Konrad den zweiten Platz vor Matteo Badilatti vom Team Israel Start-Up Nation.

Die zehnte Hermannstädter Rundfahrt, die gewöhnlich während der Frankreich-Rundfahrt stattfindet, stand in diesem Jahr unter besonderer Beobachtung der Radsportöffentlichkeit, war das Rennen doch der internationale Neustart der diesjährigen Saison. Denn während der Fernfahrt Paris–Nizza war die Radsport-Saison am 12. März aufgrund der Covid-19-Pandemie unterbrochen worden. „Ich bin glücklich, dass meine Beine nach der langen Rennpause gleich so gut waren. Besonders im Zeitfahren heute hatte ich wirklich ein sehr gutes Gefühl. Ich denke, wir sind bereit für die kommenden Aufgaben“, erklärte Gregor Mühlberger nach seinem Sieg in Hermannstadt. Der 26-Jährige steht als Helfer von Emanuel Buchmann auch im Tour-de-France-Aufgebot.

Mit Ausnahme des Prologs gewannen Bora-hansgrohe-Fahrer alle Etappen der Hermannstädter Rundfahrt. Beim Auftakt am Donnerstag kam den ersten Startern das Wetter zur Hilfe, denn der im Verlauf einsetzende Regen verhinderte einen Erfolg der Spitzenfahrer. Patrick Konrad, zweifacher österreichischer Meister in der Einerverfolgung, absolvierte die von Kopfsteinpflaster geprägte Strecke zwar in 3:49 Minuten, doch Tagessieger Nikodemus Holler konnte die 2,5 Kilometer noch auf trockenem Untergrund absolvieren und benötigte lediglich 3:34 Minuten.

Am Freitag übernahm Konrad dann aber die zwischenzeitliche Gesamtführung, der Tagessieg ging allerdings an Mühlberger. Im Schlussanstieg zum Bulea See konnte der 28-Jährige Mödlinger sich zunächst zwar aus einer vierköpfigen Spitzengruppe absetzen, doch Gregor Mühlberger schloss wenig später wieder zu seinem Landsmann auf und sicherte sich seinen ersten Saisonsieg. Als Drittplatzierter kam Matteo Badilatti mit 53 Sekunden Rückstand im auf 2040 Meter gelegenen Ziel an.

Die zweite Etappe führte die Fahrer am Sonnabend über 181,2 Kilometer vom Großen Ring/Piața Mare aus über Agnetheln/Agnita, Freck/Avrig und Gura Râului zurück nach Hermannstadt, wo Patrick Ackermann den Massensprint in der Schewisgasse/Bd. Victoriei gewinnen konnte. Der rumänische Sprintspezialist Eduard-Michael Grosu vom Team Nippo-Delko-One Provence belegte den vierten Platz.

Die dritte Etappe am Sonntag war dann in das Bergzeitfahren zur Arena Platoș sowie eine anschließende 109-Kilometer-Rundfahrt durch die Her-mannstädter Randgebiete/Mărginimea Sibiului geteilt.
Bester rumänischer Fahrer wurde der in Chișinău geborene Serghei Țvetcov. Der seit 2014 für Rumänien startende 31-Jährige belegte in der Gesamtwertung mit 13:21 Minuten Rückstand den 28. Platz.