Hermannstadt (ADZ) Weniger als zwei Wochen vor dem Beginn der Handball-Weltmeisterschaft der Frauen verdächtigt die Nationale AntiDoping-Agentur (ANAD) drei Spielerinnen von CSM Corona Kronstadt gegen den World Anti-Doping Code verstoßen zu haben, der auch in rumänisches Recht überführt wurde. In einer ersten Pressemitteilung am Dienstag gab ANAD weder Namen noch die vermeintlich angewendete Methode bekannt. Bereits am Montagabend hatten die Portale „ProSport“ und „Gazeta Sporturilor“ über den Fall berichtet und nannten dabei die Namen Cristina Laslo (23), Bianca Bazaliu (22) und Daria Bucur (20).

Die drei Frauen sollen sich einer intravenösen Laserbehandlung unterzogen haben. Bei der schmerzlosen Therapie wird ein Laser in die Vene eingeführt, ähnlich einer Infusion. Diese Form der Behandlung kann unter anderem zur Beschleunigung von Wundheilungen, zur allgemeinen Verbesserung der Immunabwehr oder zur Verbesserung der Energiebereitstellung genutzt werden. Liviu Dragomir, der Direktor des Gesamtvereins, erklärte in einer eigenen Pressemitteilung zwar nicht, um welche Form der intravenösen Laserbehandlung es sich handelte, bestätigte allerdings, dass diese Therapie angewendet wurde. „Wir wollten ihnen eine medizinische Behandlung zur Rehabilitation sowohl aufgrund von Erschöpfung – der wir nun beschuldigt werden – als auch aufgrund älterer Krankheiten anbieten, an denen die Mädchen leiden.“

Dragomir erklärte darüber hinaus, dass diese Therapieform nicht gegen die Anti-Doping-Richtlinien verstoße und auch keine intravenöse Laserblutbestrahlung vorgenommen wurde, wie es „ProSport“ behauptete und „Gazeta Sporturilor“ andeutete. Im Welt-Anti-Doping-Code heißt es zur intravenösen Laserbehandlung, dass „jede Form der intravaskulären Manipulation des Blutes oder der Blutbestandteile durch physikalische oder chemische Mittel“ verboten ist. In einem Schreiben der behandelnden Ärztin Dr. Tatiana Camencean an den Verein stellt diese fest: „Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Niederfrequenz-Lasertherapie beim chronischen Müdigkeitssyndrom und bei Muskelverletzungen eingesetzt wurde und nicht zur Verbesserung der sportlichen Leistung.“ Darüber hinaus erklärte die Klinik, dass die Niederfrequenz-Lasertherapie eine der modernsten Methoden ist, um die Serotoninproduktion aufrechtzuerhalten, die Sauerstoffversorgung des Gewebes zu verbessern, Entzündungen zu verringern und Heilungsprozesse in einer Reihe von Sequenzen zu beschleunigen. Der nationale Handball-Verband (FRH) hatte unterdessen die Entscheidung getroffen, Cristina Laslo (27 Länderspiele) und Bianca Bazaliu (5 Länderspiele) aus dem Kader für die Weltmeisterschaft zu streichen.

Kurz vor dem Abflug nach Japan wurde zudem bekannt, dass auch Daria Bucur (noch kein Länderspiel) und Eliza Buceschi (67 Länderspiele) nicht mitreisen werden. Die 26-jährige Rückraumspielerin Buceschi führte Rumänien im vergangenen Jahr ins Halbfinale der Europameisterschaft und wurde beste Torschützin des Turniers. Auch die erst 23-jährige Laslo war als eine der Stützen des Teams vorgesehen. Nationaltrainer Tomas Ryde verzichtet damit auf alle Spielerinnen von Corona Kronstadt. WM-Kader: Diana Ciucă, Yuliya Dumanska, Cristina Florica, Mădălina Zamfirescu, Raluca Băcăoanu (Rm. Vâlcea), Denisa Dedu, Cristina Neagu, Gabriela Perianu, Crina Pintea (CSM Bukarest), Anca Polocoșer, Sonia Seraficeanu (Minaur Neustadt), Ana Maria Iuganu (Gloria Buzău), Elena Dache (Dunărea Brăila), Laura Pristaviță (Gloria Bistrița), Patricia Vizitiu (SCM Craiova), Aneta Udri{itioiu (Dunărea Brăila), Lorena Ostase (CSM Slatina).