Eine gute Halbzeit reicht nicht

U21-Nationalmannschaft unterliegt Deutschland in EM-Halbfinale

Maximilian Mittelstädt aus Deutschland und Dennis Man (l.) aus Rumänien kämpfen um den Ball. Foto: Cezaro De Luca/dpa

Bologna (ADZ/dpa) – Die starke Leistung im ersten Durchgang reichte der rumänischen U21-Nationalmannschaft im EM-Halbfinalspiel gegen Deutschland nicht, um den Traum eines ersten EM-Endspiels zu erfüllen. Bei Temperaturen um die 40 Grad schaffte es die DFB-Elf in einer hitzigen und intensiven Partie dank einer Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit das Spiel zu drehen, nach dem 4:2 (1:2)-Sieg zog Deutschland somit zum vierten Mal  (nach 1982, 2009 und 2017) ins Endspiel der U21-EM ein. Dort greift die von Stefan Kuntz trainierte Auswahl am Sonntag in Udine (21.45 Uhr/live auf TVR 1) gegen Spanien, das sich im anderen Halbfinalspiel  mit 4:1 gegen Frankreich durchsetzte, nach dem dritten Titel. Beim EM-Triumph vor zwei Jahren hatte Deutschland den gleichen Finalgegner gehabt.

Bei seinem ersten Startelfeinsatz im Turnier brachte Nadiem Amiri nach einer feiner Einzelleistung Deutschland in Führung (21. Minute), Rumänien schlug aber schnell zurück, Timo Baumgartl foulte Hagi im Strafraum und nach Ansicht der Videobilder entschied der israelische Unparteiische Grinfeld zurecht auf Strafstoß – bereits der vierte gegen den deutschen Nachwuchs im vierten Spiel. George Pușcaș trat an und überwand Keeper Alexander Nübel, der noch mit den Fingerspitzen am Ball war. Der Ausgleich gab Rumänien sichtlich Auftrieb. Das Team von Coach Mirel Rădoi erhöhte den Druck, spielte aggressiv und präsentierte sich angefeuert von den zahlreichen Fans giftig in den Zweikämpfen. Nach einem unnötigen deutschen Ballverlust im Mittelfeld schalteten die Rumänen schnell um, Ivan fand Pușcaș im Zentrum und der 23-Jährige köpfte aus kurzer Distanz platziert ins Netz. Und Pușcaș wirbelte weiter: In der Nachspielzeit des ersten Durchgangs gelang ihm fast sein dritter Treffer, doch Nübel bewahrte Deutschland vor dem wohl vorzeitigen K.o.

In der zweiten Halbzeit konnte die rumänische Nationalmannschaft nur noch weniges bieten, die deutsche Mannschaft wirkte immer ballsicherer und behielt im Hitze-Duell den kühlen Kopf. Beim deutschen Ausgleich halfen die Rumänen kräftig mit: Ianis Hagi riss Dahoud im Sechzehner um und Luca Waldschmidt verwandelte sicher zum 2:2. Der deutsche Nachwuchs spielte nun stärker und kam zu weiteren Chancen. Vor dem Tor fehlte Waldschmidt und Lukas Nmecha jedoch zunächst die nötige Präzision, ehe der Freiburger Waldschmidt per Freistoß in der 90. Minute zum 3:2 erneut traf – das war bereits sein siebter Turniertreffer. In der Nachspielzeit sah Alexandru Pașcanu nach einem Foul an Lukas Nmecha noch die Rote Karte und Amiri setzte – ebenfalls per Freistoß – den Schlusspunkt.