Mit 22 Meistertrainer

Siebenbürger Handballanhänger trauern um Walther Maiterth

Der zweifache rumänische Handball-Landesmeister, Pokalsieger und Meistertrainer Walther Maiterth  ist tot. Maiterth ist, wie erst jetzt bekannt geworden ist, am 28. Juni nach kurzer Krankheit in seiner Wahlheimat Memmingen gestorben. Um ihn trauern Ehefrau, Tochter und Sohn mit Familien sowie Siebenbürger und Banater Handballfreunde.

Für den Handball entdeckt worden ist der am 16. September 1931 in Nimesch bei Mediasch geborene Maiterth am Stephan-Ludwig-Roth-Gymnasium in Mediasch.

Seine Handballer-Karriere beginnt Maiterth 1947 bei Karres Mediasch, mit der er auf Anhieb Landesmeister wird. Mit dieser Mannschaft wird er als 17-Jähriger 1949  zusätzlich Rumänien-Pokalsieger.

1950 wechselt Maiterth nach Temewar zu Ştiinţa. Während des Studiums an der Landwirtschaftsfakultät  in Temeswar übernimmt Walther Maiterth 1952 die Mädchenmannschaft von Ştiinţa Temeswar. Im darauffolgenden Jahr wird  er mit diesem Team Landesmeister. Er ist erst 22 Jahre alt. Danach wird er gezwungen, für CCA Bukarest zu spielen, und zwar drei Jahre lang. Von 1953 bis 1954  absolviert der 1,80 Meter große Mittelstürmer 16 Länderspiele.

1956 ist er wieder in Temeswar und setzt sein Studium fort. Im selben Jahr verliert der Bukarester Armeeklub den Meistertitel an Ştiinţa Temeswar, in dessen Reihen Walther wieder steht. 1957 übernimmt er als Trainer 1957 Constructorul Temeswar. Für Ştiinţa  spielt Maiterth bis 1959. Dann wird er Trainer der Herrenmannschaft von Constructorul Temeswar. Mit dem  Regionalligisten steigt  Maithert in die erste Großfeldhandball-Liga auf, in der er von 1957 bis 1959 spielt. Im Herbst 1961 ist er in der Banater Gemeinde Bogarosch. Dort tritt er eine Stelle als Agraringenieur an und übernimmt die eben mit dem Hatzfelder Trainer Roland Wegemann in die erste Liga aufgestiegene Großfeldhandball-Mannschaft. Doch die Herrlichkeit in der ersten Liga dauert nicht lange, denn der Großfeldhandball wird 1963 abgeschafft.

1973 kehrt Walther Maiterth von einem Besuch in Österreich nicht mehr heim. Nach einem Jahr in Deutschland, das er zum Studium nutzt, wird er Ausbilder beim Kolping-Bildungswerk. Zum Schluss arbeitet er als Leiter des Kolping-Bildungszentrums in Memmingen.1994  geht er in Rente. In Deutschland versucht er sich noch einmal als Trainer. Zunächst betreut er den SVA Ammendingen und von 1977  bis 1987 den TV Memmingen, der in der Bezirks- und Oberliga spielt. (jst)