Montenegro verzichtet auf Corona-Spielerin

Hermannstadt (ADZ) - Der vermeintliche Doping-Skandal beim Handball-Erstligist CSM Corona Kronstadt hat nun auch den montenegrinischen Verband zu Konsequenzen gezwungen. Nationaltrainer Per Johansson verzichtet bei der anstehenden Weltmeisterschaft in Japan (30. November bis 15. Dezember) auf Ivona Pavicevic, die seit dieser Saison für Kronstadt spielt. Laut der rumänischen Nationalen Anti-Doping-Agentur (ANAD) sollen Cristina Laslo, Bianca Bazaliu und Daria Bucur gegen den World Anti-Doping Code verstoßen haben. Der Kronstädter Handball-Club bestätigte, dass sich die drei Frauen, aber auch weitere Spielerinnen, einer intravenösen Laserbehandlung unterzogen haben, welche allerdings nicht gegen die Anti-Doping-Richtlinien verstoße. Die ANAD ist gegenteiliger Auffassung.

„Der (montenegrinische) Verband hat in Zusammenarbeit mit Auswahl-Trainer Per Johanson, und nach Abwägung aller möglichen Auswirkungen, die sich aus der Ankündigung ergeben, dass der rumänische Klub Corona Kronstadt, für den unsere Nationalspielerin aufläuft, bei der medizinischen Behandlung seiner Spieler illegale Methoden angewandt hat, beschlossen, dass Ivona Pavicevic nicht Teil des WM-Kaders wird, bis die gesamte Situation um dieses Ereignis geklärt ist“, heißt es in einer Mitteilung des montenegrinischen Verbandes.

Noch keine Erklärung hat der brasilianische Verband abgegeben. Denn dieser hatte Elaine Gomes von CSM Corona Kronstadt nominiert.
Vor dem Abflug in Richtung Japan erklärte Rumäniens Auswahl-Trainer Tomas Ryde, dass die Mannschaft nun neu zusammengesetzt werden müsse, da es sich bei den fehlenden Spielerinnen um wichtige Stützen handle. „Wir werden versuchen, die ersten drei Plätze in der Gruppe zu belegen, um die Hauptrunde zu erreichen, aber es wird sehr schwierig. Wir müssen mehr oder weniger unsere Taktik umstellen. Vielleicht ist es eine Lösung häufiger 7 gegen 6 zu spielen. Wir haben sehr gute Kreisläuferinnen, Cristina (Neagu) ist eine Spielerin, die viel helfen kann. Wir werden es vermeiden, Cristina in der Verteidigung einzusetzen. Es wird wie ein Schachspiel aussehen.“
In Gruppe C trifft Rumänien auf Spanien (30. November), Senegal (1. Dezember), Kazachstan (3. Dezember), Montenegro (4. Dezember) und Ungarn (6. Dezember). Als Favoriten gelten Montenegro und Ungarn, Senegal und Kasachstan sind hingegen die Außenseiter. Rumäniens Rivale um den dritten Platz wird vermutlich die spanische Auswahl sein. Die Turnierfavoriten sind Frankreich, Russland und Norwegen.