Opfert der Verband Dinamo Bukarest?

Bukarest (ADZ) - Der rumänische Fußballverband (FRF) sowie der Ligaverband (LPF) lässt Dinamo Bukarest über die Klinge springen, damit die neue Saison am 21. August beginnen kann. Diesen Termin hatte die LPF-Generalversammlung bereits am vergangenen Donnerstag festgelegt. Am Montag hat nun das FRF-Exekutivkommitee die Relegationsspiele für den 9. und 12. August festgesetzt. Zuvor wird am heutigen Mittwoch noch der letzte Spieltag der Abstiegsrunde ausgetragen. Doch während Dinamo Bukarest dann erst neun Spiele ausgetragen hat, wird Politehnica Jassy alle 14 Spiele absolviert haben.

Jassy belegt aktuell mit 29 Punkten den Relegationsplatz, die Hauptstädter stehen mit fünf Punkten weniger auf einem direkten Abstiegsplatz. Möglicherweise nutzt FRF-Präsident Răzvan Burleanu diese mögliche Ungerechtigkeit gegenüber Dinamo Bukarest allerdings auch als Druckmittel, die Liga schon zur kommenden Saison auf 16 Mannschaften zu erweitern. Schon seit längerem propagiert Burleanu diesen Vorschlag, der eigentlich erst ab der Saison 2024/25 ohne größere Probleme umsetzbar wäre. Bis dahin gelten nämlich die aktuellen TV-Verträge, in denen unter anderem die Anzahl der auszutragenden Spiele festgehalten ist. Widerstand gibt es momentan auch von den aktuellen Erstligisten, denn bei zwei zusätzlichen Mannschaften würde die von den TV-Stationen garantierte Summe für alle Vereine sinken.

Für eine endgültige Entscheidung bleibt Burleanu nicht mehr viel Zeit, denn schließlich soll CS Mioveni schon am Sonntag um den Aufstieg spielen. Nach aktuellem Stand hieße der Gegner Politehnica Jassy, doch im bevorzugten Modus des FRF-Präsidenten würden Jassy und Dinamo Bukarest in der Liga bleiben und Chindia Târgoviște als Tabellenletzter das Relegationsspiel bestreiten. Unterstützt wird dieser Vorschlag hingegen von Dinamo Bukarest. „Wir warten heute (Dienstag) auf eine Entscheidung der LPF. Soweit ich weiß, wird die Meisterschaft nicht auf dem Feld beendet. Es wird keine sportlichen Verdienste geben. Niemand sollte absteigen. Das wäre korrekt“, erklärte Dinamo-Sportdirektor Ionel Dănciulescu.

Fest für die kommende Erstligaspielzeit können aktuell nur der FC Viitorul und der FC Hermannstadt planen. Denn sollten nach dem heutigen Mittwoch keine Spiele in der Abstiegsrunde mehr ausgetragen werden, könnten auch Academica Clinceni, FC Voluntari oder Sepsi OSK Sankt Georgen auf den Relegationsplatz abrutschen.