Pflichtsieg statt Rasenschlacht

Rumänien auf Gruppenplatz zwei nach Sieg gegen Ungarn

Rumänien Fußballauswahl belegt nun den zweiten Tabellenplatz in der WM-Qualifikationsgruppe D und morgen Abend gilt es, diesen zu verteidigen bzw. zu untermauern, um letztendlich den Relegationsplatz zu sichern. Große Änderungen in der Startelf wird es wohl kaum geben, allein auf der „Doppelsechs“ muss der gesperrte Bourceanu ersetzt werden. Neben Pintilii könnte der vor Kurzem in die Premier-League zu Tottenham Hotspurs gewechselte Vlad Chiriche{ vor der Abwehr spielen. Sein Platz in der Innenverteidigung bliebe für Găman frei. Ansonsten ist zu erwarten, dass Rumäniens Auswahlcoach Victor Piturca auch gegen die Türkei auf die Spieler setzt, gegen die viele Experten gewettert hatten. Doch der vereinslose Ciprian Marica und der von Udinese zu Espanol Barcelona abgeschobene Gabriel Torje zahlten dem Trainer das Vertrauen zurück und unter dem Strich hatte Piţurcă alles richtig gemacht.

Der fünfte Sieg in der Geschichte der rumänischen Auswahl gegen Ungarn war auch der Höchste aufseiten der Rumänen: Das 3:0 gegen die Fußballauswahl aus dem Nachbarland fiel eindeutiger aus, als das Resultat es bezeugen könnte, denn vor allem Bogdan Stancu, Marica und Popa hätten noch weitere Treffer erzielen können. Sogar der gegnerische Trainer Sandor Egervari kannte die Überlegenheit der rumänischen Mannschaft an. Zum Gradmesser für das Spiel gegen die Türkei sollten jedoch Spiel und Ergebnis gegen Ungarn nur zum Teil gelten. Zum einen zeigte sich Ungarns Vertretung weit unter den Erwartungen, zum anderen spricht auch die Statistik gegen Siege und Tore der Ungarn in Bukarest. Der letzte Sieg der Ungarn gegen Rumänien geht auf den 13. Mai 1981 zurück, und zum letzten Mal hat ein Spieler aus dem Nachbarland im Jahr 1972 in einem Auswärtsspiel gegen die rumänische Nationalmannschaft getroffen.

Während sich gewaltbereite ungarische Anhänger vor dem Spiel zu wahren Straßenschlachten mit der Polizei hinreißen ließen, verzichteten sie im Nachhinein über weite Strecken auf aggressives Verhalten. Im Stadion zeigten die beiden Fangruppen während der Hymnen auf unsportliche Art ihre Rivalität, danach machten wie üblich Fangruppen der Bukarester Klubs von sich reden, doch mit dem frühen Führungstor nach nur 1:38 Spielminuten lenkte Marica die Partie in Richtung eines eindeutigen Sieges seiner Mannschaft. Pintilii erhöhte bis zur Pause auf 2:0 und wenn Eltern mit Kindern an der Hand gesichtet wurden, die zur Halbzeit den Heimnweg antraten, war dies wohl eine Kombination zwischen Siegessicherheit und Bedenken, ob nach dem Spiel nicht erneut Ausschreitungen zu erwarten sind. Der eingewechselte Tănase setzte mit dem 3:0 den Schlussstrich unter eine Partie gegen Ungarn, bei der die Bewertung „Angstgegner“ zumindest dem Resultat nach gewaltig an Bedeutung verlor.