Rumänien verpasst Chance auf Senkrechtstart

Enttäuschendes 1:1 gegen Ungarn in der EM-Qualifikation

Es war eigentlich wie immer, wenn es für die rumänische Fußballauswahl gegen Ungarn geht: Große nachbarschaftliche und auch fußballerische Rivalität, Pfiffe von den Rängen bei den beiden Hymnen und Ausschreitungen im und um das Stadion. Die Nationalarena brachte am Samstagabend noch um einiges mehr: Die Wachleute im Stadion griffen so drastisch auf den Rängen ein, dass sogar ältere Semester, Frauen und Kinder einiges abbekamen, nur weil sie gerade in dem Block saßen, in dem rumänische und ungarische Chaoten eine Stadionschlacht beabsichtigten. Kritik gibt es jetzt gegen den rücksichtlosen Eingriff der Sicherheitskräfte, die mit Pfefferspray und brutalem Vorgehen  Herr der Lage werden wollten. 46 Zuschauer mussten medizinisch betreut werden, zwölf davon im Krankenhaus.

Auf dem Platz selbst war kein Hochkaräter auszumachen. Die rumänische Auswahl machte genauso wie im ersten Gruppenspiel gegen Griechenland zwar eine gute erste Halbzeit, um in der zweiten gewaltig abzubauen, was dann fast folgerichtig zum 1:1 führte. Die Partie begann ohnehin unter einem schlechten Stern, als Dorin Goian bereits nach fünf Minuten verletzt vom Feld musste. Damit wurde Piţurcă eine zusätzliche Möglichkeit zum Einwechseln genommen, was in den Schlussminuten möglicher-weise spielentscheidend war, zumal Tănase den Spielmacher Sânmărtean nicht ansatzweise als Regisseur und Ideengeber ersetzen konnte.

Zwar hat Rumänien seit 33 Jahren nicht mehr gegen die Vertretung Ungarns verloren, doch das 1:1 – nach Toren durch Raul Rusescu (44), bzw. Dzsudzsak (82) – von Samstagabend dürfte Victor Piţurcă kaum zufriedenstellen, obwohl es bereits vor dem Spiel so klang, als sei der rumänische Auswahlcoach mit einem Unentschieden gar nicht so unzufrieden. „Ein Unentschieden wäre kein negatives Resultat, doch Rumänien würde sich seine Situation unnötig komplizieren“, hatte Trainer Victor Piţurcă vor dem EM-Qualifikationsspiel der rumänischen Fußballauswahl gegen Ungarn gesagt. Noch vor nicht allzu langer Zeit hatte sich Trainer Piţurcă kaum angetan vom neuen Spielmacher von Steaua Bukarest, Lucian Sânmărtean, gezeigt.

Nun hatte das Spiel der rumänischen Mannschaft gerade mal so lange Substanz wie Sânmărtean auf dem Feld war. Nach dem späten Ausgleichstor der Gäste unter Interimstrainer Pál Dardai – der angeblich nur in den Qualifikationsspielen in diesem Herbst auf der Trainerbank der Ungarn sitzen möchte –, hatte Ungarn auch noch die Gelegenheit zum Siegtreffer. Damit kam es zum siebten Unentschieden zwischen den beiden Mannschaften in 24 Partien, Ungarn hat 12 Siege verbucht, fünf gehen auf das Konto der rumänischen Auswahl.  
Am Dienstag trifft die RFV-Auswahl in einem weiteren Spiel der Gruppe F auswärts auf die Vertretung Finnlands.