Ştiinţa Miroslava gelingt Aufstieg in dramatischem Finale

Ripensia Timişoara siegt souverän und komplettiert nach Metaloglobus Bukarest, Piteşti und Hermannstadt die Aufsteiger

Ein sensationeller Sieg am letzten Spieltag bedeutet für Stiinţa Miroslava den Aufstieg in die zweite rumänische Fußball-Liga. Mit 61 Punkten lag die Mannschaft aus dem Kreis Jassy/Iaşi vor dem 30. Spieltag nur auf Platz 3, hinter FK Csikszereda/Miercurea Ciuc (63) und AFC Hărman/Honigberg (62). Alle drei Mannschaften lieferten sich über die gesamte Saison ein Kopf-an-Kopf-Rennen, in welchem bis zur Winterpause auch Atletico Vaslui mitmischte. Nach Differenzen mit der Klubführung verließen allerdings Trainer Sorin Sava sowie mehrere Spieler kurz vor Beginn der Rückrunde den Verein. Mit einem aus Jugendspielern aufgefüllten Kader verlor Atletico sämtlich Rückrundenspiele und entging dem Abstieg nur knapp.

Am letzten Spieltag kam es zwischen Csikszereda und Stiin]a Miroslava zu einem echten Endspiel um die Meisterschaft. Die Mannschaft um den ehemaligen Rapid-Spieler Róbert Ilyés ging als Favorit in die Begegnung, das Stadion in Miercurea Ciuc/Csikszereda war gut gefüllt. Erst zu Beginn der Saison wurde eine neue Haupttribüne mit zwei Rängen eröffnet. Unterstützt wird der Verein neben der Stadtverwaltung auch vom ungarischen, regierungsnahen Gábor-Bethlen-Fond, der die „Fußballakademie des Szeklerlandes“ mit rund 300.000 Euro jährlich finanziert. Im Vergleich mit Miroslava hätte der Szeklerland-Auswahl ein Unentschieden genügt, doch die Mannschaft aus Honigberg hatte mit dem bereits abgestiegenen CSM Paşcani eine vermeintlich leichte Pflichtaufgabe - die sie nicht bewältigte. Marius Ioniţă gelang zwar in der 60. Minute der Führungstreffer für Honigberg, doch Jan Turiţă konnte in der Nachspielzeit den Ausgleichstreffer für Pa{cani erzielen. Csikszereda hätte bei diesem Ergebnis das Unentschieden gereicht, doch der Treffer zum Ausgleich wollte den Szeklern nicht gelingen, nachdem Alexandru Taciuc die Gäste in der 65. Minute in Führung geschossen hatte. Folglich waren es die Ştiinţa-Spieler, die am Ende feierten, zusammen mit 20 mitgereisten Fans. Allerdings stand nach Abpfiff in Miercurea Ciuc noch Honigberg auf dem Aufstiegsplatz, erst der besagte Ausgleich in der dritten Minute der Nachspielzeit kostete dem AFC den Aufstieg. Doch vielleicht wollte man diesen auch selbst verhindern, denn die infrastrukturellen Voraussetzungen für die 2. Liga sind bei dem Dorfklub nicht gegeben. Für Miercurea Ciuc war es hingegen eine weitere bittere Niederlage in einem entscheidenden Spiel. Schon 2012 unterlag man im Aufstiegsspiel zur 3. Liga dem CSM Făgăraş und ein Jahr später Mureşul Luduş. Erst 2014 gelang mit einem 2:0 gegen Zărneşti die Qualifikation.

Während in drei von fünf Gruppen der Aufsteiger schon lange vor dem letzten Spieltag feststand – Metaloglobus Bukarest, SCM Piteşti und FC Hermannstadt – wurde die Meisterschaft in der West-Gruppe ebenfalls erst am letzten Spieltag entschieden. Drei Spieltage vor dem Ende der Saison trennten die ersten sechs Mannschaften nur 4 Punkte: Ripensia Timişoara (46), Şcolar Reşiţa (45), Naţional Sebiş (44), Industria Galda (43), Cetate Deva (43), CSM Lugoj (42). Am Ende sollte Reschitza eine 2:1-Niederlage am 21. Spieltag den Aufstieg kosten, denn nachdem sich Ripensia und Şcolar am 18. Spieltag mit 1:1 trennten, konnten beide Mannschaft alle ihre Ligaspiele gewinnen, nur Reschitza eben am 21. April nicht gegen Deva. Für Ripensia Timişoara ist es wie für den FC Hermannstadt der direkte Durchmarsch von der vierten in die zweite Liga. Als Hommage an den viermaligen rumänischen Meister Ripensia Timişoara wurde das neue „Ripi“ im Jahr 2012 gegründet. Es folgten zwei Aufstiege aus der sechsten in die vierte Liga sowie ein zweiter Platz in der 4. Liga hinter ASU Politehnica Timişoara. Im vergangenen Sommer gelang schließlich mit zwei Siegen gegen Herucles Lupeni der Sprung in die Drittklassigkeit. In der Saison 2013/14 gelangte der Klub, nach Siegen über Fatschet, Jahrmarkt, Reschitz, Turnu-Severin und Arad gar in die 6. Pokalrunde und konnte in dieser den Erstligisten FC Universitatea Cluj mit 2:1 besiegen. Erst gegen Pandurii Târgu Jiu im Sechzehntelfinale schied „Ripi“ aus.

In der Süd-Ost-Gruppe stand Metaloglobus Bukarest quasi schon nach der Hinrunde als Aufsteiger fest. Mit 11 Siegen aus 13 Spielen hatte die Mannschaft bereits 12 Punkte Vorsprung auf FC 2 Viitorul und Unirea Slobozia. Nach dem 26. Spieltag waren es 11 Punkte auf den Zweitplatzierten Viitorul Domneşti. Sogar ganz ohne Niederlage hat SCM Piteşti den Aufstieg in der Süd-Gruppe erreicht. In 28 Spielen ging die Mannschaft um Nicolae Dică, der zur neuen Saison das Traineramt bei FCSB übernimmt, 22 Mal als Sieger vom Platz. Vier Spieltage vor Ende der Saison sicherte sich auch der FC Hermannstadt den Aufstieg. Gegründet wurde der FC Hermannstadt erst im Frühjahr 2015. In seiner ersten Saison konnte der Klub alle Kreisligaspiele gewinnen und setzte sich auch in zwei Entscheidungsspielen gegen Gilortul Târgu Carbuneşti durch. Trotz des gerade gelungenen Aufstiegs gingen die „Rot-Weißen“ auch als Favorit in die abgelaufene Saison und unterstrichen die Aufstiegsambitionen von Beginn an. Erst am 12. Spieltag musste die Mannschaft die erste Ligaspielniederlage der Vereinsgeschichte hinnehmen. Es folgte eine Schwächephase, die die ärgsten Konkurrenten aus Klausenburg und Cugir aufschließen ließ. Ab Mitte März konnte die Mannschaft dann aber wieder neun Spiele in Folge gewinnen.

Über die Zahl der Absteiger lassen sich zum Ende der Saison, wie üblich, nur grobe Aussagen treffen. Vierzehn Klubs sollten absteigen. Das träfe: CSM Paşcani, Sportul Chiscani, SC Bacău, Petrolistul Boldeşti, Arsenal Malu, CS Sirineasa, Urban Titu, CS Podari, UTA II Arad, Nuova Mama Mia Becicherecu Mic, CS Oşorhei, Recolta Dorolţ, FC Bistriţa und ASA II Târgu Mureş. Dabei hatten sich Arsenal Malu, CS Podari und FC Bistriţa schon während der Saison vom Spielbetrieb zurückgezogen.
Von den Absteigern haben allerdings viele, wie auch in den Jahren zuvor, noch die Chance in der Liga zu verbleiben. In der kommenden Saison sollen in fünf Gruppen jeweils 16 Mannschaften spielen. Dieses Ziel wurde schon im vergangenen Sommer nicht erreicht, sodass kurzfristig alle Erst- und Zweitligisten sowie Vereine, die eine Mannschaft in der höchsten Jugendliga stellen, eine Berechtigung zur Teilnahme erhielten.

Als erste Mannschaft könnte ASA II Târgu Mureş in der Liga bleiben, da die Mannschaft als schlechtester Zwölfter absteigen muss. Allerdings hat der Verein große finanzielle Probleme. Darüber hinaus werden vier Absteiger aus der zweiten Liga in der kommenden Saison nicht an den Start gehen: Şoimii Pâncota, ACS Berceni, CSM Râmnicu Vâlcea und Unirea Tărlungeni. Sie alle haben die zweite Liga nicht zu Ende gespielt und wurden bereits aufgelöst. In der Sommerpause könnte es darüber hinaus noch den FC Braşov und Foresta Suceava treffen, beide haben ebenfalls erhebliche finanzielle Probleme. Die Kronstädter stehen gar kurz vor der gerichtlichen Auflösung. Eine angespannte finanzielle Situation bereiten auch Olimpia Satu Mare, Dacia Unirea Brăila und Academica Clinceni Probleme. Im vergangenen Sommer gab es keinen einzigen sportlichen Absteiger.