Bukarest/Piteşti (ADZ) - In Bukarest läuft die Nachspielzeit und die Gastgeber bekommen noch einen letzten Freistoß zugesprochen. Turris Oltul Turnu Măgurele führt zu diesem Zeitpunkt durch ein Tor von Adrian Voicu in der 60. Minute mit 0:1 und steht vor dem Aufstieg in die erste Fußballliga. Rapid benötigt hingegen noch zwei Tore, um selbst dieses Ziel zu erreichen. Allerdings wird Schiedsrichter Horaţiu Feşnic die Begegnung vermutlich nach dieser Aktion abpfeifen. Der 30-Jährige hat nur fünf Minuten Nachspielzeit angezeigt und als Antonio Sefer zu einem Freistoß aus 16 Metern in zentraler Position anläuft, ist bereits die siebte Minute angebrochen. Samson Nwabueze kann den Ball mit dem Kopf abwehren, doch dieser landet vor den Füßen von Amir Jorza. Der ehemalige UTA-Spieler schießt, der Ball wird leicht abgefälscht und landet schließlich im Tor von David Duţu. Ausgleich, Schluss!

Für Rapid Bukarest ändert sich am Gesamtergebnis gar nichts. Die Mannschaft von Trainer Dan Alexa bleibt auf dem sechsten Tabellenplatz, da Petrolul Ploieşti in Mioveni mit 2:1 (1:1) gewonnen hat und verpasst den Aufstieg. Turnu Măgurele fällt hingegen vom virtuellen zweiten auf den tatsächlichen vierten Platz zurück und steht mit leeren Händen da. Der von Valentin Dragnea – Sohn von Liviu Dragnea – finanzierte Verein war stark in die Saison gestartet und belegte mit sechs Siegen aus den ersten sechs Spielen sogar zwischenzeitlich den ersten Tabellenplatz. Nach einer Schwächephase im Oktober fing sich die Mannschaft Ende des Jahres wieder und belegte zum Zeitpunkt des Abbruchs der Saison den dritten Platz hinter Mioveni und Arad.

Mioveni war auch als Zweitplatzierter in den letzten Spieltag der Aufstiegsrunde gestartet, musste sich allerdings gegen Petrolul Ploie{ti geschlagen geben. Dabei hatten die „Gelben Wölfe“ durch ihre Niederlage am vergangenen Dienstag gegen Argeş Piteşti selbst bereits keine Chance mehr den Sprung in die erste Liga. Mioveni ging dann auch in der fünften Minute durch ein Tor von Alexandru Işfan mit 1:0 in Führung, doch Sergiu Arnăutu konnte in der 39. Minute ausgleichen. In der zweiten Halbzeit gelang Andrei Răuţă (58. Minute) dann sogar der Führungstreffer für die Gäste. Und Petrolul dominierte dann auch bis zum Abpfiff das Spiel.

Großer Gewinner des Tores von Amir Jorza war Argeş Piteşti, die gegen UTA Arad kurz vor der Halbzeit durch einen Elfmeter von Alexandru Ioniţă (40.) in Rückstand gerieten, aber durch Răzvan Matiş in der 53. Minute zum 1:1 ausgleichen konnten. Schon das folgende Tor von Petrolul-Spieler Răuţă in Mioveni verhalf der Mannschaft von Trainer Ionuţ Badea zum virtuellen zweiten Platz. Doch das Führungstor von Turnu Măgurele in Bukarest ließ die „Lila-Weißen Adler“ zwei Minuten später wieder auf den dritten Platz zurückfallen und ein Tor von Mioveni hätte sogar den vierten Platz bedeutet.

Argeş Piteşti benötigte also ein Tor, um den Aufstieg aus eigener Kraft zu sichern. Doch bei einer Niederlage könnte UTA Arad – sollte Mioveni noch gewinnen – sogar auf den Relegationsplatz zurückfallen. Und Pite{ti drängte tatsächlich auf das zweite Tor, doch Vasile Buhăescu (58./61.) vergab in der Folge zwei gute Möglichkeiten. Erst danach fingen sich die Arader wieder und konnten in der Schlussviertelstunde das 1:1 wieder besser verteidigen.

Als erstes endet die Partie in Mioveni. Die Niederlage für die Gastgeber bedeutet den sicheren Aufstieg für Arad, auch wenn Piteşti noch zum Torerfolg kommen würde. Kurz darauf fällt in Bukarest der Ausgleich, den der Stadionsprecher in Piteşti auch sofort durchgibt. Denn das 1:1 bedeutet den ebenfalls direkten Aufstieg für Argeş. Ein UTA-Spieler lässt sich nun mit dem anstehenden Einwurf sehr lange Zeit und die Gastgeber selbst haben keine Ambitionen noch einmal in Ballbesitz zu kommen. Arad hält den Ball für die letzten Sekunden in der eigenen Verteidigungsreihe, dann ist Schluss. Die Spieler beider Mannschaften reißen ihre Arme in die Höhe. Arad kehrt als Zweitliga-Meister nach 12 Jahren zurück in die erste Liga, Argeş Piteşti nach 11 Jahren. Mioveni bleibt der Trost eines Relegationsspiels gegen den Drittletzten der Abstiegsrunde der ersten Liga.