Parga und Sivota von A bis Z

Zwei Ortschaften in der „Karibik Griechenlands“

Parga von oben gesehen

Der Strand Sarakiniko | Fotos: die Verfasserin

Die beste Aussicht auf die malerische Hafenstadt Parga im Nord-Westen Griechenlands hat man von der kleinen Insel der Jungfrau Maria, die direkt gegenüber liegt, wenn man auf die Felsen klettert und zwischen den Olivenbäumen auf die Landschaft späht. Rote, blaue und grüne Häuser auf einem riesigen Hügel, eine Burg, viele kleine Straßen mit winzigen Souvenir-Läden und ein großer Hafen. Nirgends ist das Meer so türkisfarben und klar wie hier...

Parga liegt am Ionischen Meer, das für Wasserratten ein Paradies ist und würde sich auch nur für Schwimmurlaub eignen – die vielen Strände in der Nähe kann man mit dem Boot erkunden. Auch das 30 Kilometer weiter gelegene Fischerdorf Sivota ist unbedingt einen Besuch wert. In einer Woche kann man vier Tage in Parga wohnen und drei in Sivota. Es müssen nicht immer Inseln sein, auch das griechische Festland verbirgt wahre Schätze. Viele Rumänen reisen mit dem Auto an (von Bukarest aus sind es knapp 1000 Kilometer), doch inzwischen gibt es Billigflüge zum nahe gelegenen Flughafen Preveza (von dem man auch nach Lefkada fahren kann). Von Preveza aus kostet ein Taxi nach Parga 30 Euro pro Person, nach Sivota 40 Euro. Der öffentliche Transport scheint nicht sehr gut zu funktionieren. Was kann man alles in der „Karibik Griechenlands”, wie es die Urlaubsmagazine nennen, tun? Hier ein paar Tipps.

A wie Acheron-Fluss. Nach der griechischen Mythologie ist Acheron der „Fluss der Toten” und Eingang zur Unterwelt, da über ihn der Charon die Toten zum Eingang des Hades führte. Auf den Fotos sieht es aus, als ob die Touristen durch die Rosenauer Klamm/Cheile Râ{noavei) wandern würden, nur dass sie durch türkisfarbenes Wasser waten. Es ist eine Erfahrung, die man unbedingt machen sollte, wenn man einen Urlaub in dieser Gegend bucht. Die Quellen des Acheron-Flusses liegen ganz nahe an Parga, im Dorf Glyki, und es gibt zahlreiche Ausflüge an diesen Ort, die man buchen kann. Das Wasser ist kristallklar und blaugrün, umgeben von riesigen Platanen. Man kann Flusswanderungen unternehmen, schwimmen (das Wasser ist sehr kalt, aber man gewöhnt sich schnell daran), Rafting, Kajak-und Kanu-Touren unternehmen und reiten. Im Hafen von Parga werden auch Bootsfahrten durch das Delta des  Acheron-Flusses im Dorf Ammoudia angeboten. 
Tipp: Man braucht Schwimmschuhe und einen wasserdichten Rucksack.

B wie Bella Vraka Beach. Der bekannteste Strand Sivotas, Bella Vraka, ist ein Sandstrand, der die Ortschaft mit der kleinen Insel Mourtemeno verbindet. Um den Strand zu erreichen, muss man durch das Wasser gehen, das im tiefsten Teil etwa einen Meter hoch ist. In den Monaten Juli und August ist der Strand oft überfüllt. Es gibt hier keine Liegestühle, also muss man sich im Wald vor der Sonne verstecken. Am besten ist es, wenn man den Strand nachmittags besucht, idealerweise nach 18 Uhr, wenn die Sonne nicht mehr so stark brennt. Essen muss man selbst mitbringen, für Getränke sorgt eine schwimmende Bar – ein Boot, in dem Limonade und Cocktails zubereitet und Bier, Säfte und Kaffee angeboten werden. Am Abend, bei Einbruch der Dunkelheit, fährt das Boot wieder weg. Es lohnt sich aber trotzdem, am Strand zu bleiben. Auch nach Sonnenuntergang kann man hier wunderbar schwimmen. 

C wie Cocktails. Auch in Griechenland sind die Preise im letzten Jahr gestiegen. Ein Cocktail kostet inzwischen 10 Euro. Doch nichts ist schöner, als mit einem Erdbeer-Daiquiri dem Sonnenuntergang am Strand zuzuschauen. Jedes Mal bekommt man Kartoffelchips, Trauben und Oliven dazu. Die besten Daiquiris findet man in Parga am Krioneri-Strand mitten in der Stadt. Der leckerste Cocktail in Sivota war Pink Gin Spritz mit rosa Gin, Prosecco, Zitronensaft und Blaubeeren in einer Bar direkt am kleinen Hafen.

D wie Delfine. Während der vielen Bootsfahrten von einem Strand zum anderen hat man manchmal Glück und sichtet Delfine. Falls man sich für die Tiere engagieren und den Sommerurlaub für einen sinnvollen Zweck nutzen will, kann man dem Freiwilligen-Projekt „Ionian Dolphin Project” beitreten. Der Zweck des Projektes ist die langfristige Erforschung von Delfinen im Ionischen Meer. Dabei werden mittels verschiedener Methoden bei der Delfinbeobachtung Daten erhoben, die dazu dienen, die Entwicklung der Population sowie deren Verhalten zu erforschen. 

E wie Epirus. Wer mehr als eine Woche in der Gegend verbringen will, kann die nahe gelegenen Berge erkunden. Die Epirus-Region ist ein Paradies für Sportler und lädt mit Schluchten, steilen Hängen, Wildbächen und ihrer reinen Luft zu zahlreichen Abenteuern ein. Im Herzen der im Nordwesten Griechenlands gelegenen Bergregion fließt der Voidomatis am Fuße der bei Wanderern beliebten Vikos-Schlucht. Der Fluss gilt als einer der reinsten Europas und mit seinen durchschnittlich neun Grad Celsius auch als der kälteste. 

F wie Fotografieren. In Sivota können eintägige Foto-Touren gebucht werden. Man fährt mit einem Geländewagen zu wilden Stränden und kleinen Dörfern in den Bergen und ein Profi-Fotograf zeigt, wie man die besten Bilder macht und erklärt, zu welchen Stunden das Licht am besten ist. Anschließend gibt es ein Picknick mit Moussaka, Pita-Brot, Oliven, frischen Tomaten und Schafskäse an einem Privatstrand. Der Foto-Tag wird mit Sonnenuntergangs-Aufnahmen beeendet. 

G wie Gleitschirm. An den größeren Stränden können sich mutige Touristen für 80 Euro an einen Gleitschirm ankoppeln lassen, der von einem Boot gezogen wird. Zwar bekommt man Angst, wenn man immer höher steigt und das Boot unten wie ein winziger Punkt aussieht, dafür wird man mit einer spektakulären Aussicht belohnt. 

H wie Hafen. Sowohl Parga als auch Sivota haben wunderschöne Häfen, und besonders abends sind alle Touristen hier unterwegs. Aus den vielen Cafes und Restaurants kann man beim Abendessen die Boote und Yachten bewundern, die hier verankert sind. In Sivota kann man selbst ein Boot mieten und zu wilden Stränden fahren, oder berühmte Strände wie „Die blaue Lagune” zu Sonnenuntergang besuchen, wenn sie fast leer sind.

I wie Insel der Jungfrau Maria. Die winzige Insel liegt direkt vor dem Krioneri-Strand im Zentrum Pargas und man kann sehr leicht zu ihr hinausschwimmen. Auf der Insel konnten wir etwas Interessantes betrachten: Neben einer Ikone der Jungfrau Maria haben viele Frauen Haargummis hinterlassen, wohl als Opfergabe für Glück im Leben. 

K wie Ksamil. Wie wäre es, während eines Griechenland-Urlaubs auch einen Tag in Albanien zu verbringen? Viele Reiseagenturen in Parga bieten Ausflüge ins Nachbarland an. Vielleicht am populärsten ist der Ferienort Ksamil, der im Süden Albaniens unweit der Grenze liegt. Mit seinen phantastischen Stränden (besonders zu empfehlen: Bora Bora Beach) ist er ein Badeparadies am Ionischen Meer.
 
L wie Limonade auf dem Liegestuhl in Lichnos. Den beliebten Strand Lichnos kann man von Parga aus mit dem Boot erreichen (eine Fahrt kostet drei Euro pro Person). Das letzte Boot aus Lichnos nach Parga geht um 23 Uhr, also kann man lange nach Sonnenuntergang noch am Strand bleiben und sogar schwimmen; das Wasser ist glatt wie ein See und es gibt kaum Wellen. Für zwei Liegestühle, die breit sind wie Betten und zum Faulenzen einladen, muss man nur zehn Euro bezahlen. An besonders warmen Tagen sollte man eine hausgemachte Limonade mit Ingwer und Minze bestellen – sie schmeckt ausgezeichnet.

M wie Mythos. Das populärste Bier Griechenlands genießt man am Strand, zum Souvlaki am Mittagessen und Abends nach einem Spaziergang durch den Hafen zusammen mit einem Gyros. Es schmeckt immer ausgezeichnet. 

P wie Paxos. Zu dieser nahe gelegenen Insel gibt es viele Bootsfahrten von Parga und Sivota aus. Dort angekommen, hat man Zeit, den Hafen zu erkunden, zum Strand zu gehen und zu Mittag zu essen. 

Q wie Quad. Das beliebte Transportmittel mit vier Rädern ist und bleibt die beste Möglichkeit, in Griechenland kleine Dörfer und unbekannte Strände zu erkunden. Die Preise für einen Tag beginnen bei 60 Euro, für Benzin reichen 15 bis 20 Euro.

S wie Sarakiniko. Einer der schönsten Strände in der Nähe von Parga, den man mit dem Boot (zwölf Euro pro Person Hin- und Rückfahrt) in knapp einer halben Stunde erreichen kann. Das Wasser ist türkisfarben und kristallklar und man hat von den nahe gelegenen Hügeln eine wunderschöne Sicht. 

T wie Tavernen. Von wegen Pizza, Pasta und Burger. Wenn man in Griechenland ist,sollte man griechisch essen. Moussaka, Souvlaki, Pita Brot mit Tsatsiki, griechischen Salat und natürlich frischen Fisch und Meeresfrüchte. Am besten in den kleinen Tavernen mit rot-weißen Tischtüchern, die versteckt auf seitlichen Straßen liegen. Das Dessert – im August gibt es norma-lerweise Wassermelone und Trauben – geht immer aufs Haus. 

V wie Valtos. Auf dem am nächstgelegenen Strand von Parga kann man ganz viele Wassersportarten betreiben. 

W wie Wasserflaschen. Man kann nie genug Wasser trinken. In ganz Griechenland kostet eine 0,5 Liter Wasserflasche – egal, wo man sie kauft, ob in einer schicken Bar, am Strand, im Supermarkt oder auf der Tankstelle – nur 50 Cent. 

Y wie Yard. Das beste Frühstück gibt es in Parga. Besonders zu empfehlen ist der Avocado-Toast mit pochierten Eiern oder das griechische Frühstück mit fettem Joghurt, Honig und frischen Früchten.

Z wie Zukunft. Immer, wenn man aus Griechenland zurückkehrt, schmiedet man Pläne für den nächsten Griechenland-Urlaub. Weil es eigentlich keinen Sinn hat, den Sommerurlaub anderswo zu verbringen. Zum Glück gibt es so viele Inseln und Strände, dass ein Leben nicht ausreicht, um sie alle zu erkunden.

J, N, O, R, U: Auch für diese Buchstaben gibt es Begriffe, aber leider reicht der Platz nicht. Beim nächsten Mal aber sicher.