Skigebiet Kopaonik in Serbien

Günstige Ski-Alternative zu den Alpen

Die zahlreichen roten und blauen Skipisten laden alle Skifahrer und Snowboarder, ob Profis oder Anfänger, ein.

Kopaonik ist das größte Wintersportgebiet in Serbien.

Die gute Infrastruktur und die günstigen Preise ziehen immer mehr rumänische Touristen an.

Das Skigebiet wurde in den 70ern angelegt.
Fotos: die Verfasserin

Als günstige Alternative zu den Alpen wirken für Wintersportler die Skigebiete in Osteuropa immer verlockender. Als St. Moritz des Balkans bezeichnet, wo auch der Tennisspieler Novak Djokovic das Skifahren gelernt haben soll, wird die Alternative im Nachbarland Serbien vor allem von rumänischen Touristen bevorzugt. Das Skigebiet Kopaonik ist nur einige Fahrstunden von Temeswar/Timişoara entfernt.  In Südserbien, an der Grenze zum Kosovo auf einer Höhe von 1057 bis 2017 Metern gelegen,  ist es das größte des Landes. Zum Skifahren und Snowboarden stehen in Kopaonik 55 Kilometer Pisten zur Verfügung. 24 Lifte befördern die Gäste.

Das serbische Skigebiet hat sich in den vergangenen Jahren stark entwickelt. Vor allem in die Infrastruktur wurde viel investiert. Hier gab es vor zwei Jahren nur einen Skilift und auf der anderen Seite der Piste sogar noch einen alten Holzsessellift, erzählt die Temeswarerin Gabriela Opriș, die zu Beginn des Jahres 2017 von der Entwicklung der Infrastruktur vor Ort stark überrascht ist. Sie war letztes Mal vor zwei Jahren in Kopaonik, nun weist sie darauf hin, dass viele der alten Ski- und Sessellifte durch moderne ersetzt wurden. Auch neue Sesselbahnen wurden in den letzten Jahren gebaut. 6er- und 4er-Sessellifte, teils mit Sitzheizung, stehen nun den Touristen zur Verfügung und machen das Wintersportgebiet in Kopaonik zu einem der modernsten in Osteuropa.

Das Gebiet verfügt auch über eine großzügige maschinelle Beschneiung, doch für eine lange Saison zum Skifahren und Snowboarden sorgen auch die reichen Naturschneemengen. Die Skipisten werden jeden Abend nach dem Programm gepflegt und instandgehalten, doch was Kopaonik zum perfekten Skiort macht, sind die vielen roten und blauen Skipisten, die einfach zu einer Vergnügungsfahrt für alle Skifahrer einladen. Besonders begeistert von den herrlich glatten Pisten sind die Anfänger, die hier die perfekte Infrastruktur zum Üben vorfinden. Auch Snowboarder können hier ihren Spaß erleben -  ein Snowboard-Park von 450 Metern Länge ist vorhanden. Nachtskifahrer lockt eine Flutlichtpiste von 0,5 Kilometern täglich von 16.30 bis 21 Uhr.

Nicht nur die gute Infrastruktur des Gebiets, sondern auch die günstigen Preise sorgen für Freude bei rumänischen Wintersportlern: Eine Tageskarte in der Hauptsaison für Erwachsene kostet umgerechnet nicht einmal 30 Euro. Der Skipass für drei Tage kostet umgerechnet etwa 70 Euro. Die Vermietung der Skiausrüstung kostet umgerechnet 55 Lei pro Tag (knapp über 10 Euro)  Gruppen von über zehn Personen bekommen dabei einen Discount von 30 Prozent.  Günstig sind auch die Preise unmittelbar in der Nähe der Skipisten. Für etwa etwa 6 Lei umgerechnet bekommt man heißen Tee, Glühwein oder eine Flasche Wasser. Für ein Lokalbier muss man 10 Lei aus der Tasche ziehen.
Das Essen ist auch eines der Highlights im serbischen Skigebiet. Ein Mittag- oder Abendessen kann man sogar unter 50 Lei genießen. Essen nah an der Piste oder im Zentrum des Skiorts kostet jedoch etwas mehr - 70 Lei pro Person, zwei Gänge samt Getränke. Weiter von der Piste und vom Zentrum entfernt kostet eine ähnliche Mahlzeit rund 50 Lei pro Person.

Wer lokale Spezialitäten verkosten möchte, sollte sich die serbische Pljeskavica, ein Hacksteak der Balkanküche, nicht entgehen lassen. Eine Portion kostet samt Pommes 540 Dinar, d.h. etwa 20 Lei. Gemischte Grill-Teller sind bei Rumänen sehr beliebt. Schweine- und Hühnerbraten, Speck und Schinken, Cevapcici und Würste – ein Teller ist für vier oder acht Personen gedacht. Die Teller kommen mit Pommes, Sauerkraut und hausgemachten Brötchen frisch aus dem Ofen als Beilage. Ein Teller für acht Personen kostet etwa 235 Lei.
Wer sich jedoch an das Rauchverbot in Rumänien schon gewöhnt hat, der muss wissen, dass es in Serbien noch weiter erlaubt ist, in Restaurants und Cafés zu rauchen. Das wird von einigen als störend empfunden. Die serbische Sprache ist für Touristen in Kopaonik kein Muss,  überall wird gut Englisch gesprochen. Manche Händler und Kellner sprechen noch einige Worte Rumänisch und die Speisekarten sind meistens zweisprachig -  Serbisch-Englisch oder sogar mit rumänischer Übersetzung - vorhanden.

Wer mit dem Auto bis unmittelbar in die Nähe der Skipisten fahren möchte, muss wissen, dass hier das Parken ziemlich teuer sein kann. Die Parkgebühren können sogar zehn Euro für einige Stunden betragen. Touristen können hingegen von ihrer Unterkunft mit Taxis hin- und zurückfahren. Eine Fahrt kostet unter zwei Euro pro Person; eine Fahrt mit einem Kleinbus kostet etwa 10 Euro,  das Geld wird unter den Passagieren geteilt. Die Fahrt kann man beim Empfang in der Unterkunft bestellen. Die Abfahrtszeit wird jeweils mit dem Fahrer vereinbart und er kann die Touristen abends nach dem Skiprogramm auch wieder von der Skipiste abholen.
Unterkunftsmöglichkeiten gibt es genug. Die Preise sind je nach Entfernung von der Skipiste unterschiedlich. Wer zum Beispiel für ein längeres Wochenende nach Kopaonik fahren möchte, der kann rund 70 Euro für vier Nächte bezahlen. Jedoch gelten diese Preise für eine Unterkunft etwa vier Kilometer vom Kurort entfernt. Für die gleiche Anzahl von Übernachtungen, aber mitten im Skigebiet, kostet die Unterkunft rund 100 Euro. Das Skiressort Kopaonik liegt rund 270 Kilometer von der serbischen Hauptstadt Belgrad entfernt. Zwischen Temeswar und Kopaonik liegen 378 Kilometer. Aus der westrumänischen Großstadt kann man zum Beispiel über die  Grenzübergänge Hatzfeld/Jimbolia oder Stamora Moravița nach Serbien fahren. Eine Fahrt dauert einige Stunden, je nach Wartezeit an der Grenze und Stau im Verkehr. Der Weg führt durch mehrere Ortschaften mit Geschwindigkeitsbegrenzung, aber auch über die Autobahn. 


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Der Kopaonik

-   ...ist ein Gebirge in Südserbien, etwa 270 Kilometer südlich von Belgrad entfernt.     
-    Der südliche Teil des Gebirges liegt im Kosovo.
-   Das Skizentrum auf dem Kopaonik wurde in den 1970ern eingerichtet. 2006 wurde das Zentrum modernisiert, seither entwickelt sich das Ressort weiter.
-   In den 80er Jahren ist hier auch ein Nationalpark entstanden.
-    ...ist das größte Skiressort Serbiens. Der höchste Berg des Kopaonik, der Pancicev vrh, ist jedoch mit 2017 Metern Höhe nicht der höchste Berg Serbiens.
-   Das Gebirge eignet sich gut für den Sommer- und Wintersport: Mit einer Schneesicherheit von rund 160 Tagen im Jahr und über 200 Sonnentagen  trägt das Gebirge auch den Beinamen „Berge der Sonne und des Schnees“.
-  Skigebiet: 1057 bis 1975 Meter, 24 Lifte und Sesselbahnen, 55 Kilometer Pisten; 33.000 Personen pro Stunde können befördert werden
-   Infos zu Skipass und Unterkunft unter www.skijalistasrbije
.rs/en/about-ski-resort-kopaonik.