Vorweihnachtliche Touristenattraktion

Bis zu 200.000 Besucher erwarten die Organisatoren auf dem Hermannstädter Weihnachtsmarkt

Ein Lichternetz überspannt seit diesem Jahr den Weihnachtsmarkt auf dem Großen Ring.
Foto: Andrey Kolobov

Ein künstlicher Himmel aus Tausenden Lichtern erstrahlt derzeit jeden Abend über dem Großen Ring/Piaţa Mare in Hermannstadt, überragt von einem 25 Meter hohen Tannenbaum. Darunter bummeln jeden Abend Familien, Pärchen und Touristen zwischen den Buden des Weihnachtsmarktes. Die sechste Ausgabe des Marktes ist wieder ein bisschen größer als im Vorjahr und mittlerweile sogar über die Grenzen Rumäniens hinaus bekannt.

Das jedenfalls sagen die Organisatoren, nach deren Meinung der Hermannstädter Weihnachtsmarkt zu den schönsten in Europa gehört. Die mittelalterlichen und barocken Fassaden der Bürgerhäuser rund um den Hermannstädter Hauptplatz bieten ohne Zweifel eine ganz besondere Kulisse für diesen Markt. Rund um die Fahrgeschäfte für Kinder und Jugendliche bieten heuer 64 Händler ihre Waren an.

Der Duft von gebrannten Mandeln und Glühwein zieht zwischen den Buden umher, hier wie dort verkaufen Händler Weihnachtsgestecke und Christbaumschmuck, Spielzeug aus ökologischen Materialien, handgemachte Kerzen oder handwerkliche Produkte aus Leder, Fell oder geschmiedetem Eisen. Wer sich noch nicht auf den Winter eingestellt hat, kann sich mit gestrickten Mützen, Schals und Handschuhen eindecken.

Auch der kleine Hunger zwischendurch kann kommen. An zahlreichen Ständen gibt es kulinarische Leckereien. Ungarisches Langosch findet sich, Krapfen und Kletitten natürlich, gegrillte Steaks, Würstchen und Forellen gibt es, oder geröstete Kastanien. Gleich am Eingang des Marktes aus Richtung Heltauer Gasse/Str. Bălcescu empfängt die Besucher eine historische Kutsche, in der neben Glühwein auch original bayerische Weißwürste verkauft werden. Leckereien für  daheim  gibt es an mehreren Ständen. Die erwähnten Mandeln beispielsweise und kandierte Früchte, Käsespezialitäten, hausgemachte Salami oder ein großes Stück Speck. Wer es süßer mag, kann am Stand von Madame Lucie leckere Makronen oder Torten erwerben.

Am Rande des Weihnachtsmarktes gibt es wie in den Vorjahren eine Eislaufbahn. Dieses Jahr ist sie mit einer Fläche von 750 Quadratmetern doppelt so groß geraten. Im Inneren des Budenovals haben Schausteller ihre Fahrgeschäfte aufgebaut.

Ein Autoscooter ist darunter, Kindereisenbahnen und ein kleines Karussel – dezent ist der Rummel und passt sich gut ein in die Atmosphäre drumherum. An den Wochenenden sorgen Chöre und Künstler aus Hermannstadt und Umgebung für weihnachtliche Stimmung. Jeden Nachmittag bis in den frühen Abend hinein können sich die  Besucher des Marktes an Weihnachtsliedern und Aufführungen traditioneller Tänze und Musik erfreuen.

Der Hermannstädter Weihnachtsmarkt wurde in der jetzigen Form erstmals im Kulturhauptstadtjahr 2007 organisiert. Die Initiative damals ging von der damaligen Sozialattachée der Österreichischen Botschaft in Bukarest, Dr. h.c. Barbara Schöfnagel aus, die sich bis heute in die Vorbereitung einbringt. Zusammen mit dem Hermannstädter Rathaus werben die Organisatoren auf nationalen und internationalen Tourismusmessen für die winterliche Attraktion. Für dieses Jahr rechnen die Veranstalter mit bis zu 200.000 Besuchern.