Academia Catavencu unter dem Hammer

Zeitschrift in der zweiten Versteigerungsrunde für fast 900.000 Euro verkauft

Bukarest - Die bekannte Satirezeitschrift Academia Catavencu ist in der zweiten Versteigerungsrunde für 882.659 Euro verkauft worden. Dies entspricht etwa der Hälfte des Kaufpreises der ersten Auktion. Wie die Online-Ausgabe von „Business Review“ am Mittwoch berichtet, lag das Eröffnungsgebot bei 149.322 Euro. Als Gewinner ging Claudiu Pãdurean, Journalist bei der renommierten Tageszeitung România Liberã, hervor.

Ende Mai war es zu einer öffentlichen Versteigerung gekommen, nachdem Ca]avencu SA Insolvenz angemeldet hatte. Im ersten Bietverfahren konnte sich Doru Buscu, Chefredakteur und Mitgründer von Academia Ca]avencu, mit einem Gebot von 1,6 Millionen Euro den Zuschlag sichern. Er setzte sich gegen Sabina Fati, ebenfalls Journalistin der Tageszeitung România Liberã, durch, die angeblich im Auftrag von Dan Grigore Adamescu, Besitzer der Traditionszeitung, handelte. Adamescu durfte selbst nicht an der Versteigerung teilnehmen, da die Anforderungen an Bieter Erfahrungen im redaktionellen Bereich vorschreiben. Buscu konnte aber den Kaufpreis nicht aufbringen. So wurde eine neue Auktion für den 14. Juni angesetzt.

Beim zweiten Verfahren war angeblich Claudiu Padurean im Auftrag von Adamescu dabei. Er setzte sich gegen Widersacher Orlando Nicoara, Geschäftsführer der Mediafax Gruppe, durch. Beide hatten Interesse daran, die beliebte Zeitschrift in ihre Unternehmen einzugliedern. Buscu war entgegen seiner Ankündigung am Dienstag nicht mehr als Bieter dabei.

In einem Leitartikel, erschienen am Montag den 13.06, bezog Chefredakteur Buscu eindeutig Stellung gegen Dan Adamescu. Die Redaktion werde möglicherweise die Zeitung nach deren Verkauf verlassen, so der Chefredakteur.

Derzeit erreicht das Satiremagazin eine Auflagen von 21.000 Stück. In seinen besten Zeiten, Mitte der 90er-Jahre, waren es 120.000 gedruckte Exemplare.