Aktienmarkt fällt in Dornröschenschlaf, Anleihen-Handel legt zu

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Symbolfoto: sxc.hu

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Bukarests Börse erlebte in der vergangenen Handelswoche eine leichte Kurskorrektur zur Vorwoche. Der Handel verfiel in eine Art Dornröschenschlaf nach einer regen Vorwoche, der durchschnittliche Tagesumsatz halbierte sich auf umgerechnet 2,2 Millionen Euro. Makler machten die Funkstille im Markt dafür verantwortlich – solange keine Nachrichten auftauchen würden, würde sich am Börsenparkett kaum etwas bewegen. Die Marktkapitalisierung ging in der vergangenen Woche leicht zurück auf umgerechnet 19,3 Milliarden Euro.

Indizes und Aktien

Mit dem BET-C-Index verlor der Markt in der vergangenen Woche 1 Prozent, der Hauptindex rutschte wieder näher an die 2500-Punkte-Grenze heran. Die übrigen Indizes verzeichneten leichte Verluste, die allesamt unter einem Prozent lagen. Dennoch schlossen alle im roten Bereich. Ebenso dominierten Verluste auf Emittenten-Ebene das börsliche Schlussbild. Dennoch gab es einige Überraschungen am Markt. Darunter die eher für Spekulationen bekannten Aktien des Hotelbetreibers Turism Felix SA (TUFE, 0,162 Lei, ISIN ROTUFEACNOR7). Sie legten 2,5 Prozent zu auf Wochensicht. Mit einem Wochenplus von 1,8 Prozent legten die Aktien des Pharmaherstellers Antibiotice Ia{i (ATB, 0,387 Lei, ISIN ROATBIACNOR9) das dritthöchste Wochenplus hin. Die Rangliste führte aber der Kunststoffverarbeiter Teraplast SA (TRP, 0,149 Lei, ISIN ROTRPLACNOR7) mit einem Wochenplus von 14,6 Prozent.

Viel Bewegung gab es stattdessen am Anleihenmarkt in der vergangenen Woche. Zum ersten Mal seit 2005 – als Banca Transilvania (TLV, 1,17 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) sich mit den ersten Unternehmensanleihen auf den Markt wagte – brachte mit GDF Suez Energy România ein Unternehmen Anleihen auf den Markt. Mehr dazu siehe unten. Auch der Staat wagte sich wieder aufs Parkett. Das Finanzministerium eröffnete wieder eine fünfjährige Anleihenemission am vergangenen Donnerstag und schaffte es, die gesamte Summe von 200 Millionen Lei einzutreiben. Mit einem Zinssatz von 6,56 Prozent war die Teilemission deutlich besser verzinst als die Teilemission vom Mai, doch immer noch leicht unter den Erwartungen des Marktes.

Aktie der Woche

Es sind keine Aktien, die in dieser Ausgabe als „Aktie der Woche“ hervorgehoben werden sollen. Mit der rumänischen Tochter des französischen Energieversorgers GDF Suez wagte es ein zweites Unternehmen in der Geschichte der rumänischen Börse, eine Unternehmensanleihe auf den Markt zu bringen. Die Anleihen der GDF Suez Energy România wurde zwischen dem 17. und dem 23. Oktober von BRD platziert und waren nur für institutionelle Anleger bestimmt. Der Nennwert lag bei 10.000 Lei, der feste Zinssatz bei 7,4 Prozent p.a. GDF Suez Energy România hat im vergangenen Jahr einen Umsatz von 910,8 Millionen Euro verzeichnet und einen Gewinn von 61,8 Millionen Euro. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 9 Prozent.

Rasdaq

Der Sekundärmarkt Rasdaq wurde auch in der vergangenen Woche von Apathie am Parkett gekennzeichnet. Er entwickelte sich diesmal im Einklang mit der Hauptbörse. Keine Sonderdeals störten die Ruhe am Markt, der durchschnittliche Tagesumsatz lag mit umgerechnet knapp 33.000 Euro auf extrem niedrigem Stand. Die Lustlosigkeit unter den Maklern belastete den Hauptindex Rasdaq-C der auf Wochensicht 1,4 Prozent verlor und sich somit weiter von der 1500-Punkte-Marke entfernte.

Devisen

Der Druck auf die rumänische Landeswährung ließ in der vergangenen Woche etwas nach. Mit einem Schlussstand von 4,5538 Lei für einen Euro hatte die europäische Einheitswährung 0,6 Prozent gegenüber dem Leu verloren. Dafür spielte der US-Dollar seine zeitweilige Stärke auch gegen den rumänischen Leu aus. Er legte auf Wochensicht 0,3 Prozent zu und schloss bei genau 3,52 Lei.

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