Aktienmarkt zeigt sich richtungslos inmitten neuer Berichtssaison

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Völlig desorientiert schien die Bukarester Börse in der zweiten Maiwoche gewesen zu sein. Während der Hauptindex mit einem kaum wahrnehmbaren Minus von 0,14 Prozent schon fast eine Seitwärtsbewegung vollzog, wies der BETPlus-Index eine Wochenveränderung von 0,001 Prozent aus. Der ROTX-Index schloss die Handelswoche mit einem Verlust von 46,52 Punkten oder 0,26 Prozent. Der Finanzwerte-Index hingegen legte satte 1,26 Prozent zu und kletterte somit wieder über die 39.000-Punkte-Marke. Ein Plus von 1,24 Prozent verhalf dem Energiewerte-Index seine Position jenseits der 700-Punkte-Marke zu festigen.

Die Marktkapitalisierung ging leicht um 0,6 Prozent zurück und fiel somit unter die 180-Milliarden-Lei-Marke. Auch der Umsatz mit Aktien schaffte es nicht, die bisherigen Werte zu erreichen. Mit 175,47 Millionen Lei (37,77 Millionen Euro) lag der Umsatz leicht unter dem Vorwochenniveau. Den Löwenanteil (knapp 40 Prozent) erzielten Anleger mit Bankaktien: BRD (BRD, 14,14 Lei, ISIN ROBRDBACNOR2) machten 21,7 Prozent des Handels aus, 18 Prozent entfielen auf Banca Transilvania Aktien (TLV, 2,6 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1). Während BRD auf Wochensicht 9,8 Prozent verloren, legten TLV-Papiere Prozent zu.
22 Emittenten verzeichneten Kursverluste, Electroputere (EPT, 0,017 Lei, ISIN ROELPUACNOR3) führte die Liste an, mit einem Wochenminus von 15 Prozent. 38 an der Börse gelisteten Unternehmen hingegen feierten Kursgewinne, wobei Romcarbon (ROCE, 0,1965 Lei, ISIN ROROCEACNOR1) die Liste anführte: plus 13,6 Prozent.

Börse im Zeichen der Quartalsergebnisse

Der AKW-Betreiber Nuclearelectrica (SNN, 8,43 Lei, ISIN ROSNNEACNOR8) schaffte ein Wochenplus von 3,6 Prozent aufgrund hervorragender Quartalsergebnisse. Nuclearelectrica profitierte von der vollständigen Liberalisierung des rumänischen Strommarktes am 1. Januar 2018. Den gemeldeten Gewinn beziffert das Unternehmen auf 189,9 Millionen Lei, ein Gewinnsprung von 51,7 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal. Während die Einkünfte um 15,4 Prozent zulegten konnte der Aufstieg der Kosten um 3,8 Prozent in Schach gehalten werden. Nuclearelectrica stellt mithilfe der beiden Reaktoren 20 Prozent des rumänischen Strombedarfs her.

Auch der Betreiber des Rohölterminals im Schwarzmeerhafen Constanța, Oil Terminal (OIL, 0,16 Lei, ISIN ROOILTACNOR9) hat seinen Quartalsbericht veröffentlicht. Der liest sich aber nicht so gut. Der Umsatz betrug 33,7 Millionen Lei, übrig blieben nach allen Abzügen nur noch 17.000 Lei Reingewinn. Der Umsatzrückgang lag bei 8 Prozent, der Gewinnrückgang bei dramatischen 99,7 Prozent. Den Umsatzrückgang führt das Unternehmen auf den Rückgang der Betriebserlöse aus der Lagerung von Rohöl um 33 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal zurück. Die Aktie legte auf Wochensicht dennoch 2,5 Prozent zu.

Der Flugzeugbauer und Wartungsunternehmen Aerostar (ARS, 5,18 Lei, ISIN ROAEROACNOR5) hat in den ersten drei Monaten dieses Jahres 21,1 Millionen Lei Reingewinn verbucht. Das waren 90 Prozent mehr als noch im ersten Quartal 2017. Der Umsatz kletterte um 9,3 Prozent. Fast zwei Drittel der Aufträge zur Wartung von Flugzeugen stammen aus dem europäischen Raum, das übrige Drittel teilt sich Rumänien mit Asien. Aerostar investierte mit 10,6 Millionen Lei 3,5 Mal mehr als noch vor einem Jahr. Das soll die Produktion modernisieren und optimieren. Die Aktie dankte es mit einem Plus von 2,37 Prozent.

Rumäniens einziger Hersteller von Flugzeugteilen und Motoren mit Gasturbinen, Turbomecanica (TBM, 0,2655 Lei, ISIN ROTBMBACNOR9), musste einen Umsatzrückgang um mehr als 9 Prozent auf 17,5 Millionen Lei verkraften. Der Reingewinn fiel im Quartalsrückblick um 19 Prozent auf 1,79 Millionen Lei. Die Aktie antwortete darauf mit einem Rückgang von 0,9 Prozent auf Wochensicht.

Devisen

Der rumänische Leu entspannte sich etwas in der vergangenen Woche. Sowohl Euro als auch US-Dollar gaben leicht nach, dabei zeigte vor allem die amerikanische Währung etwas mehr Stärke. Während die europäische Gemeinschaftswährung 0,47 Prozent (oder 0,0221 Lei) verlor, ging der US-Dollar nur um 0,24 Prozent zurück (minus 0,0093 Lei). Zu Beginn dieser Woche kostete ein Euro 4,6348 Lei, während ein US-Dollar bei 3,8843 Lei lag.

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