Alro Slatina plant hohe Investitionen

dc. Bukarest - 190 Millionen Dollar will das börsennotierte Aluminiumwerk Alro im südrumänischen Slatina bis 2021 in die Steigerung der Energieeffizienz investieren. Dies gab die Unternehmensleitung vor Kurzem bekannt. Wie die Bukarester Wirtschaftszeitung „Ziarul Financiar“ schreibt, hat Alro in der ersten Jahreshälfte die erste Etappe des kühnen Investitionsprogramms abgeschlossen, 16 Millionen Dollar wurden für verschiedene effizienzerhöhende Maßnahmen ausgegeben. Diese betreffen sowohl die Herstellung von Hütten- oder Primäraluminium, als auch jene von Sekundäraluminium und zielen auf die Senkung des Energieverbrauchs und der Umweltbelastung. Alro hat sich unter anderem vorgenommen, bis 2021 die Schadstoffemissionen auf fast Null zu senken und eine Wiederverwertung der Abfälle von fast hundert Prozent zu erreichen. Laut Betriebsleiter Gheorghe Dobra will Alro Slatina in den kommenden vier Jahren seine Präsenz auf dem globalen Markt stark ausbauen und sich als bedeutender Zulieferer für die Kfz- sowie für die Flugzeugbauindustie positionieren. Dies impliziert auch die Umsetzung des Konzepts einer umweltfreundlichen, hoch effizienten Fabrik, das zurzeit die Unternehmensleitung beschäftigt.

Die Aluminiumhütte von Slatina (Kreis Olt) wurde zwischen 1963 und 1966 errichtet, die Produktionskapazität lag ursprünglich bei 50.000 Tonnen Aluminium pro Jahr, 1989 lag diese bei 263.000 Tonnen. Das Kombinat wurde 1996 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und ein Jahr später zum ersten Mal an der Bukarester Börse notiert, 2002 verkaufte dann der Staat einen Anteil von 10 Prozent der Alro-Aktien einem russischen Oligarchen, Vitali Matsitski, der seit damals die Mehrheit der Alro-Aktien besitzt. Über seine in den Niederlanden registrierte Vimetco-Holding hält er inzwischen 84 Prozent der Anteile an Alro, in Rumänien gehören zu Vimetco ferner die Werke Alum Tulcea, Rumäniens einziger Hersteller von Aluminiumoxid, sowie ein ehemaliger Hersteller von Aluminiumgüssen, Alprom Slatina.

Seit der Privatisierung sorgte das Unternehmen immer wieder für Schlagzeilen, vor allem in Bezug auf verschiedene Verträge, die zwischen Alro und dem staatlichen Energiekonzern Hidroelectrica geschlossen wurden, teilweise direkt, teilweise durch andere rumänische und später Schweizer Unternehmen, die von Hidroelectrica billigen Strom kauften, um es an Alro teuer weiterzuverkaufen.