Auslandsschulden Rumäniens übersteigen 100 Milliarden Euro

Privatsektor hält größten Anteil an Verpflichtungen / Staatliche Auslandsverbindlichkeiten während Krise verdreifacht

Die staatlichen Auslandsschulden lagen Ende März bei 37 Milliarden Euro, diejenigen des Privatsektors bei 64 Milliarden Euro.
Symbolbild: sxc.hu

Die staatlichen Auslandsschulden lagen Ende März bei 37 Milliarden Euro, diejenigen des Privatsektors bei 64 Milliarden Euro.
Symbolbild: sxc.hu

Bukarest (ADZ) - Rumäniens Auslandsschulden lagen Ende März 2013 bei 101 Milliarden Euro, eine deutliche Steigerung gegenüber dem Beginn der Wirtschaftskrise Ende 2008, als diese noch bei 72 Milliarden Euro lagen. Der Anstieg der Schulden während der Krise entfällt fast vollständig auf Regierung und Nationalbank.
Entsprechend eines am Montag veröffentlichten Berichts der Wirtschaftszeitung „Ziarul Financiar“ (ZF), unter Bezug auf Daten der rumänischen Nationalbank (BNR), lagen die staatlichen Verbindlichkeiten – bestehend aus Schulden der Regierung sowie der BNR – Ende 2008 bei 11 Milliarden Euro und stiegen bis zum März 2013 auf 37 Milliarden Euro. Die Auslandsschulden des Privatsektors stiegen von 61 Milliarden Euro 2008 auf derzeit 64 Milliarden Euro.

Vor der Krise wiederum sind die Auslandsschulden des Privatsektors viel schneller gestiegen. Die Auslandsschulden Rumäniens lagen Ende 2004 noch bei 21 Milliarden Euro, wobei hiervon 9 Milliarden auf den Staat entfielen und 12 Milliarden private Verpflichtungen waren. Bis Ende 2008 stiegen die Gesamtschulden auf 72 Milliarden Euro, wobei die staatlichen Schulden in diesem Zeitraum um 2 Milliarden Euro stiegen und die Privaten um beinahe 50 Milliarden auf insgesamt 61 Milliarden Euro zulegten.

„ZF“ zufolge ist die Entwicklung der Privaten Auslandsschuld seit 2008 darauf zurückzuführen, dass Privatunternehmen und Banken eher darauf aus sind bestehende Kreditlinien zu refinanzieren, bzw. Schulden abbauen und weniger neue Finanzmittel ins Land zu holen. Die Steigerung der staatlichen Auslandsschulden geht hauptsächlich auf den 20 Milliarden Euro Kredit vom Internationalen Währungsfonds (IWF) zurück. Zwischen März 2012 und März 2013 sind die staatlichen Auslandsverpflichtungen von 34 Milliarden Euro auf 37 Milliarden Euro gestiegen, während die privaten Schulden von 66 Milliarden auf 64 Milliarden gesunken sind. Die gesamte Auslandsschuld Rumäniens liegt bei etwa 70 Prozent des für 2013 erwarteten Bruttoinlandsprodukts (BIP).