Biofarm wechselt Besitzer vor dem Hintergrund rückläufiger Aktienumsätze und Kurse

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Die Bukarester Börse hat ihren Abwärtstrend der vorvergangenen Woche verlangsamt. Statt eines durchschnittlichen Rückgangs von 0,73 Prozent betrug der allgemeine Kursverlust in der vergangenen Woche 0,58 Prozent. Darunter lag der Hauptindex BET mit einem Wochenabschlag von 0,42 Prozent und der BETPlus mit einem Minus von 0,4 Prozent. Dem Durchschnitt entsprach die Entwicklung des Ener-giewerte-Index BET-NG, der 0,57 Prozent an Wert verlor. Knapp darüber lag der ROTX mit einem Verlust von 0,59 Prozent und der Finanzwerte-Index bildete diesmal das Schlusslicht mit einem Minus von 0,9 Prozent. Damit entfernte sich dieser Index auch stärker von der 36.000-Punkte-Schwelle.

Schwache Handelswoche

Auch umsatzmäßig war es eine schwächere Handelswoche als die Vorwoche. Der Gesamtumsatz lag um 28,4 Prozent unter dem der Vorwoche, und das, obwohl ein überraschender Deal den Markt aufrüttelte. Dank dieser Transaktion kletterte der Pharma-Hersteller Biofarm (BIO, 0,331 Lei, ISIN ROBIOFACNOR9) auf den ersten Platz unter den umsatzbringenden Aktien mit einem Anteil am Gesamtumsatz von 32,1 Prozent. Danach zeigte sich das gewohnte Bild, die Aktien der Banca Transilvania (TLV, 2,155 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) generierten 16,8 Prozent des Gesamtumsatzes, jene der BRD (BRD, 10,84 Lei, ISIN ROBRDBACNOR2) 11,1 Prozent. Während TLV-Aktien leicht zulegten (plus 1,9 Prozent), verloren BRD-Papiere satte 3,2 Prozent.

Die Marktkapitalisierung zeigte sich zunächst kräftig rückläufig, erholte sich aber zum Teil am letzten Handelstag der Woche. Somit verringerte sich der Rückgang um 0,73 Prozent auf ein Minus von 0,6 Prozent auf Wochensicht. 28 Emittenten wiesen Kursverluste aus, 23 schlossen die Woche im Plus. Die größten Kursgewinne erzielten der Maschinenbauer Uztel (UZT, 1,61 Lei, ISIN ROUZTEACNOR5) mit plus 15 Prozent und der Feinmechanik-Betrieb Mecanica Fină (MECE, 7,3 Lei, ISIN ROMECEACNOR3) mit plus 14 Prozent. Am anderen Ende der Skala stand einsam Zentiva (SCD, 3,41 Lei, ISIN ROSCDBACNOR8) mit einem Kursrückgang von 10,3 Prozent. Der Emittent wird vom Mehrheitsaktionär, der Zentiva Group mit Sitz in Prag, von der rumänischen Börse genommen werden. Zentiva hält 93,23 Prozent am rumänischen Unternehmen.

Biofarm wechselt Besitzer

Eine Überraschung gelang den Investment-Gesellschaften SIF Moldova (SIF2, 1,175 Lei, ISIN ROSIFBACNOR0) und SIF Banat-Crişana (SIF1, 1,955 Lei, ISIN ROSIFAACNOR2). Erstere trennte sich von der Beteiligung an Biofarm zugunsten von SIF1 für 38,04 Millionen Lei, in einem Deal am Dienstag vergangener Woche. 11,7 Prozent an Biofarm wechselten den Besitzer, SIF Banat-Crişana hält nun zusammen mit SIF Muntenia (SIF4, 0,604 Lei, ISIN ROSIFDACNOR6) 87,7 Prozent am Pharma-Erzeuger.
Der 1921 gegründete und seit 2005 an der rumänischen Börse notierte Arzneimittelhersteller hat im ersten Quartal 2019 einen Gewinn von 16,25 Millionen Lei eingefahren. Das ist ein Anstieg um 36,5 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal. Die Verkaufserlöse sind um 12 Prozent gestiegen und die Betriebsaufwendungen um 15,4 Prozent gesunken. Auch die Materialkosten gingen um 17,4 Prozent zurück, sodass die Profitabilität zunahm. Beim aktuellen Aktienpreis hat das Unternehmen eine Marktkapitalisierung von mehr als 335 Millionen Lei. Die Aktie legte seit Jahresbeginn nur 0,3 Prozent zu, erreichte Mitte Februar den diesjährigen Höchststand von 0,35 Lei je Aktie. Das 52-Wochen-Hoch liegt bei 0,415 Lei. Auf Wochensicht jedoch profitierte die BIO-Aktie von der Transaktion: Sie legte 3,11 Prozent zu, während Verkäufer und Käufer in diesem Deal erst einmal mit Kursverlusten zurechtkommen mussten. SIF2 verlor 0,4 Prozent, SIF1 sogar 1,75 Prozent.

Devisen

Anders als in der Woche zuvor, mussten sich die beiden Leitwährungen Euro und US-Dollar dem rumänischen Leu in der vergangenen Handelswoche beugen. Wobei die Bewegungen äußerst filigran waren, der Euro machte mit einem Verlust von 0,019 Prozent auf Wochensicht nur eine kaum wahrnehmbare Seitwärtsbewegung durch. Der US-Dollar hingegen verlor mit 0,23 Prozent deutlich mehr im Vergleich zur europäischen Gemeinschaftswährung. Am gestrigen Montag startete der Euro die Handelswoche bei einem Stand von 4,7612 Lei, während der US-Dollar bei 4,256 Lei in die letzte Mai-Woche startete.

 

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