Blue Chips an der Bukarester Börse unter Druck

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Es ist die dritte Verlustwoche in Folge, wenn wir davon absehen, dass der Hauptindex BET in der ersten Dezemberwoche mit einem Plus von nur 0,01 Prozent keinen wirklichen Zuwachs verbuchte. In der vergangenen Handelswoche verzeichneten die Indizes an der rumänischen Börse Verluste zwischen 2,05 Prozent (BET) und 0,05 Prozent (BET-FI). Dazwischen lagen in absteigender Reihenfolge der BETPlus mit minus 1,9 Prozent, der Energiewerte-Index mit einem Verlust von 1,4 Prozent und der Unterschreitung der 600-Punkte-Marke sowie der ROTX mit minus 0,8 Prozent.
Diese Kurskorrekturen fanden statt vor dem Hintergrund höherer Umsätze als in der Vorwoche. In der vergangenen Handelswoche wurden an der Bukarester Wertpapierbörse BVB umgerechnet 40,6 Millionen Euro (durchschnittlich 8,1 Millionen Euro pro Tag) umgesetzt, das waren 65 Prozent mehr als in der Vorwoche. Die höchsten Umsätze wurde mit Aktien der Banca Transilvania (TLV, 2,3 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) – umgerechnet 13,2 Millionen Euro – sowie des Fonds Proprietatea (FP, 0,8 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) – umgerechnet 9,2 Millionen Euro – erzielt. Die Marktkapitalisierung stieg von umgerechnet 31,1 Milliarden auf 31,5 Milliarden Euro an, obwohl 34 Emittenten Kursverluste auswiesen. Dem stehen nur 21 Emittenten mit Kursgewinnen gegenüber.

Gewinner und Verlierer der Woche

Die einzigen wichtigen Aktien – sogenannte Blue Chips – die in der vergangenen Woche ein Kurswachstum erzielten, waren die des Stromversorgers Transelectrica (TEL, 28,4 Lei, ISIN ROTSELACNOR9) und jene des Erzeugers Electrica (EL, 11,86 Lei, ISIN ROELECACNOR5) mit einem Wochenplus von 1,6 beziehungsweise 0,33 Prozent. Am anderen Ende der Skala standen die Aktien des Börsenbetreibers BVB (BVB, 27,3 Lei, ISIN ROBVBAACNOR0), des Erdgaserzeugers Romgaz (SNG, 26,3 Lei, ISIN ROSNGNACNOR3) und des Stromerzeugers Nuclearelectrica (SNN, 6,4 Lei, ISIN ROSNNEACNOR8). Die Verluste lagen bei 5,5 Prozent (BVB), 4,7 Prozent (SNG) und 4,3 Prozent (SNN). Auch die Aktien der SocGen-Tochter BRD (BRD, 11,2 Lei, ISIN ROBRDBACNOR2) mussten ein Minus von 4 Prozent verkraften, jene der Banca Transilvania (TLV, 2,3 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) verloren 3,4 Prozent. Bei diesen schwachen Leistungen erreichten Romgaz, Nuclearelectrica und BVB ihre vorläufigen 52-Wochen-Tiefstände.

Einzig die Aktionäre der beiden Rompetrol-Töchter Rompetrol Rafinare (RRC, 0,048 Lei, ISIN ROPTRMACNOR5) und Rompetrol Well Services (PTR, 0,35 Lei, ISIN ROPESAACNOR0) hatten in der vergangenen Woche Grund zur Freude. Die Nachricht, dass die China Energy Company, mit einem Umsatz von 35 Milliarden US-Dollar im Jahr 2014, die Mehrheit (51 Prozent) an dem kasachischen Mutterkonzern KMG International der beiden rumänischen Unternehmen aufkauft, ließ die Aktien in Bukarest um 8,3 beziehungsweise 36,2 Prozent steigen. Es ist allerdings zu bezweifeln, dass diese Lichtblicke allein ausreichen werden, der Börse in Bukarest in der letzten Handelswoche dieses Jahres so viel Schub zu verleihen, dass sie das Börsenjahr doch noch im Plus beendet.

Devisen

Rumäniens Währung konnte die Gunst des Augenblicks in der vergangenen Woche für sich nutzen und gegenüber dem Euro wieder etwas Boden gewinnen. Um aber eine Trendwende auszurufen, ist es noch zu früh: Der Euro verlor auf Wochensicht nur 0,33 Prozent und lag am vergangenen Montag immer noch gut über der 4,5-Lei-Marke, bei 4,5145 Lei. Die erwartete Zinserhöhung in den USA ließ den US-Dollar weiter gegenüber dem rumänischen Leu zulegen. Bei einem Stand von 4,1722 am gestrigen Montag hatte die amerikanische Währung über die Woche 0,95 Prozent zugelegt.


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