BNR: Euro-Einführung 2015 kein festes Ziel

Adrian Vasilescu hält auch „Vereinigte Staaten Europas“ für unmöglich

2015 ist für die Nationalbank nicht unbedingt ein Ziel für den Beitritt zur Euro-Zone.
Foto: sxc.hu

Bukarest (ADZ) - Die Nationalbank Rumäniens (BNR) hat sich das Jahr 2015 nicht als festes Ziel für den Beitritt zur Euro-Zone gesetzt. Die Einführung des Euro hänge sowohl von der Erfüllung von Beitrittskriterien, als auch vom europäischen Kontext ab, sagte Adrian Vasilescu, der Berater des Nationalbank-Gouverneurs Mugur Isărescu. Staatspräsident Traian Băsescu hatte bei seinem Berlin-Besuch vor zwei Wochen erklärt, Rumänien halte an seinem Ziel fest, 2015 der Euro-Zone beizutreten. Das Ziel sei „realistisch“ und „für alle ein Ansporn“. Alle „Maßnahmen sind darauf ausgerichtet, Rumänien für den Beitritt zur Euro-Zone wettbewerbsfähig zu machen“, betonte damals Băsescu.

„Wir von der Nationalbank haben uns nicht das Problem gestellt, dass Rumänien 2015 unbedingt in der Euro-Zone sein muss, weil wir derart dynamische und unvorhersehbare Zeiten erleben, dass wir auch früher oder aber viel später in der Euro-Zone aufwachen könnten“, sagte Adrian Vasilescu. Rumänien brauche ein Programm mit sehr klaren Zielsetzungen und müsse bestimmte Kriterien erfüllen, um den Euro einführen zu können, betonte er.

Unter anderem dürfe die Inflation nur 1,5 Prozentpunkte über dem Inflationsdurchschnitt der drei leistungsstärksten Euro-Länder liegen und die öffentliche Verschuldung dürfe 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) nicht überschreiten. Ferner müsse der Wechselkurs der Landeswährung relativ stabil sein und die langfristigen Zinsen dürften nur zwei Prozentpunkte über jenen in den drei leistungsstärksten Ländern liegen. Ein weiteres wichtiges Beitritts-Kriterium sei das Pro-Kopf-BIP in Rumänien, erklärte Adrian Vasilescu, wie die Nachrichtenagentur Mediafax berichtete.

Alles hänge auch von den Entwicklungen und Entscheidungen in der Europäischen Union ab. Die Schaffung der „Vereinigten Staaten Europas“ (für die sich Präsident Băsescu bereits seit August dieses Jahres stark macht) hält Adrian Vasilescu für unmöglich, weil dies unter anderem bedeuten würde, dass „einige Länder Wohlstand abgeben und andere Länder Wohlstand erhalten müssten“.