Börse beendet Juli freundlich – Petrom und Banken geben Halbjahresergebnisse bekannt

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Foto: Wikimedia Commons

Die rumänische Börse erholte sich in der letzten Juli-Woche von der Korrektur der Vorwoche. Dafür sprach auch der Umsatzsprung von 27 Prozent im Vergleich zur Vorwoche. 185,3 Millionen Lei oder 39,16 Millionen Euro wurden in der vergangenen Woche mit Aktien umgesetzt und wieder war die Banca Transilvania (TLV, 2,375 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) die Aktie mit den höchsten Wochenumsätzen: 78 Millionen Lei oder 40 Prozent vom Gesamtumsatz. OMV Petrom (SNP, 0,401 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9) – der Star der Woche, darüber mehr weiter unten – landete erst auf Platz drei mit einem Volumen von 19,7 Millionen Lei.
Der Hauptindex BET kletterte um 1,2 Prozent wieder über die 9000-Punkte-Marke. Der BETPlus zog mit einem Plus von 1,16 Prozent nach. Ein Plus von 1,23 Prozent gab es für den ROTX-Index, auch aufgrund der guten Performance der EBS-Aktien – dazu mehr weiter unten – und auch der Energiewerte-Index BET-NG legte mit 1,16 Prozent überdurchschnittlich (0,94 Prozent) zu. Nur der Finanzwerte-Index schwächelte und schloss die Woche mit einem Minus von 0,07 Prozent.

Der Börsenmonat im Rückblick

Für die rumänische Börse war der heiße Juli nicht ganz so heiß – und dennoch von einem Sommerloch-Monat um einiges entfernt. Der Aktienmarkt legte im vergangenen Monat 2,88 Prozent zu, im Durchschnitt legten die Indizes 2,5 Prozent zu. Gerade der weniger beachtete BETPlus-Index outperformte den Markt mit seinem Plus von 2,91 Prozent. Der Finanzwerte-Index BET-FI legte auf Monatssicht 2,7 Prozent zu, der ROTX 2,88 Prozent. Nur der Energiewerte-Index lag unter dem Durchschnitt mit seinem Monatszuwachs von 1,12 Prozent. Weniger Bewegung gab es bei den Aktien, gemäß der Marktkapitalisierung stieg der Gesamtwert aller gehandelten Aktien im Juli nur um 0,36 Prozent.

Petrom überrascht mit hohem Gewinn

Der Mineralölkonzern OMV Petrom veröffentlichte seine Halbjahresergebnisse und die können sich sehen lassen. Das wertvolle Unternehmen, dessen Marktwert aktuell bei 22,7 Milliarden Lei liegt, konnte seinen Reingewinn in den ersten sechs Monaten dieses Jahres gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode um 53 Prozent auf 1,98 Milliarden Lei steigern. Höhere Betriebserlöse sowohl bei der Förderung (plus 9 Prozent) als auch nach der Verarbeitung (plus 28 Prozent), gepaart mit leicht niedrigeren Produktionskosten (minus 3 Prozent) und einer leicht gestiegenen Nachfrage nach Kraftstoffen (plus 4 Prozent) haben zu diesem sehr guten Ergebnis geführt. Dabei hatte die Regierung mit der umstrittenen Eilverordnung 114 gerade Unternehmen im Energie- und Bankensektor einer erhöhten Steuerlast ausgesetzt. Petrom bezifferte die Investitionen dennoch bei 1,7 Milliarden Lei. Die Aktie legte auf Wochensicht 2,3 Prozent zu.

Banken mit ersten Halbjahresergebnissen

Banca Româna de Dezvoltare (BRD, 13,4 Lei, ISIN ROBRDBACNOR2), eine Tochter der französischen Bank Société Générale, konnte ihren Gewinn vor Steuern im ersten Halbjahr dieses Jahres um 12 Prozent steigern, im Vergleich zum ersten Halbjahr 2018. Netto lag der Gewinn bei 787 Millionen Lei, um 3,9 Prozent mehr als noch im Jahr zuvor. Die Profitabilität des Eigenkapitals ging von 21,6 Prozent leicht zurück auf 20,9 Prozent, die Risikorücklagen gingen von 154 auf 144 Millionen Lei zurück. Die Aktie freute sich verhalten über die gute Halbjahresperformance, auf Wochensicht gab es ein Plus von nur 1,05 Prozent auf 13,4 Lei.
Die in Wien beheimatete Erste Group Babk (EBS, 148,6 Lei, ISIN AT0000652011) enttäuschte hingegen die Anleger. Der Nettogewinn im Konzern ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum im ersten Halbjahr 2019 von 774,3 auf 731,9 Millionen Euro gesunken. Ein Gerichtsurteil in Zusammenhang mit der rumänischen Bausparkasse aktivierte eine Rückstellung von 150,8 Millionen Euro. Die Aktie verlor auf Wochensicht 7,98 Prozent.

Devisen

Der rumänische Leu schwächelte zum Ende des Monats, beide Leitwährungen konnten sich gegen die Landeswährung behaupten. Der Euro verteuerte sich auf Wochensicht um 0,14 Prozent. Die europäische Einheitswährung kletterte somit wieder über die 4,73-Lei-Marke und startete bei 4,7317 in den August. Gestern kostete ein Euro 4,7340 Lei. Der US-Dollar legte im selben Zeitraum 0,56 Prozent zu. Den August begann der Greenback bei 4,2858 Lei, was auch dem Höchststand der Woche entspricht. Die neue Woche beginnt der US-Dollar etwas schwächer bei 4,2647 Lei.
 



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