Börse dreht ins Plus, ASF verteuert SIF4-Aktien, Staatsanleihen wieder im Angebot

Die rumänische Börse kann auf eine grüne Woche zurückblicken. Die Indizes legten im Durchschnitt gute 1,18 Prozent zu, wobei der Finanzwerte-Index vor allem dank der Wochenperformance der Investmentgesellschaft SIF Muntenia (SIF4, 1,595 Lei, ISIN ROSIFDACNOR6) überragende 3,1 Prozent zulegte auf Wochensicht. Dazu gleich mehr. An den Durchschnitt kam noch der Energiewerte-Index BET-NG am nächsten, mit einer Wochenperformance von 1,02 Prozent. Die übrigen Indizes schlossen allesamt mit Gewinnen unter 1 Prozent, der ROTX bildete das Schlusslicht mit seinem Wochenplus von 0,4 Prozent. Der Hauptindex BET legte auf Wochensicht immerhin 0,7 Prozent zu.

Rückblick – Umsatz geht leicht zurück

Die Aktienumsätze gingen  weiter leicht zurück im Vergleich zur Vorwoche. Sie fielen unter die 200-Millionen-Lei-Marke und landeten bei 189,92 Millionen Lei. Mit einem Volumen von 54,1 Millionen Lei (28,5 Prozent) stand Banca Transilvania (TLV, 2,73 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) erneut an erster Stelle, gefolgt von OMV Petrom (SNP, 0,46 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9) mit einem Wochenumsatz von 26,8 Millionen Lei (14,11 Prozent). Ranglisten-Dritter war Teraplast (TRP, 1,312 Lei, ISIN ROTRPLACNOR7) mit einem Volumen von 26,6 Millionen Lei (14 Prozent). Während TLV-Aktien eine scharfe Korrektur erlitten (minus 9,15 Prozent), legten SNP- und TRP-Papiere zu: 1,1 bzw. 4,46 Prozent.

Finanzaufsicht verteuert SIF4-Aktien

Von den 84 an der Bukarester Börse notierten Aktien konnten sich 32 über steigende Kurse freuen. Zum Teil fielen die Aktienzuwächse auch recht ordentlich aus. Zweistellig nach oben ging es auf Wochensicht für den Maschinenhersteller Altur (ALT, 0,032 Lei, ISIN ROALTCACNOR1, plus 10,34 Prozent), den Kunststofferzeuger Prodplast (PPL, 7 Lei, ISIN ROPRLAACNOR7, plus 16,7 Prozent), für das Chemieunternehmen Carbochim (CBC, 15 Lei, ISIN ROCBCHACNOR3, plus 18,1 Prozent) und schließlich für die Investmentgesellschaft SIF Muntenia (SIF4, 1,595 Lei, ISIN ROSIFDACNOR6, plus 19 Prozent). Letztere schossen Mitte der Woche in die Höhe, als die Finanzaufsichtsbehörde ASF ein Bieterverfahren gefordert hat für die beiden Angebote für SIF4-Aktien, die aktuell vorliegen: Der Emittent selbst plant den Rückkauf von bis zu 55 Millionen eigener Aktien zum Stückpreis von 1,6 Lei, gleichzeitig hat der größte Anteileigner, ein privater Investor, ein konkurrierendes Angebot vorgelegt. Nun soll ein Bieterverfahren entscheiden. Dabei sollte die seit dem 2. September laufende Rückkaufaktion am kommenden Mittwoch abgeschlossen sein. Das Bieterverfahren soll am 28. September Klarheit schaffen.
Unter den 31 Verlierern der Woche fanden sich der Hotelbetreiber SIF Hoteluri (CAOR, Lei, ISIN ROCAORACNOR9, minus 10,1 Prozent), das Bauunternehmen CONDMAG (COMI, 0,0085 Lei, ISIN ROCOMIACNOR3, minus 10,5 Prozent) und die Brauerei Bermas (BRM, 2,04 Lei, ISIN ROBEMAACNOR3, minus 15 Prozent) an vorderster Stelle.

Ausblick – BET nimmt zu

Der BET nimmt zu. Ab kommender Woche werden im Hauptindex BET statt 17 nunmehr 19 Aktien abgebildet werden. Zu den bereits inkludierten Aktien werden auch jene der Neuankömmlinge One United Properties (One, 1,948 Lei, ISIN ROJ8YZPDHWW8) und Transport Trade Services (TTS, 20,5 Lei, ISIN ROYCRRK66RD8) gefasst werden. Das Donauschifffahrtsunternehmen Transport Trade Services wird seit dem 14. Juni am Hauptmarkt der rumänischen Börse gehandelt, Aktien von One United Properties sind seit dem 12. Juli im Handel. TTS-Aktien kosteten am vergangenen Freitag 20,5 Lei (plus 6,7 Prozent zum Startpreis), ONE-Aktien haben seit Handelsstart nur 0,4 Prozent zugelegt. Die letzte Aktualisierung des BET fand im Juni 2020 statt, als Teraplast hinzukam.
Am Anleihenmarkt kehrt wieder Leben ein. Bis zum 1. Oktober können Anleger wieder Staatsanleihen kaufen. Das rumänische Finanzministerium zahlt für einjährige Anleihen einen Zinssatz von 3,25 Prozent p.a., für Anleihen mit einer dreijährigen Laufzeit gibt es 3,75 Prozent p.a., steuerfrei. Allerdings ist die Inflation in Rumänien laut jüngsten Angaben des Statistikamtes auf 5,2 Prozent angestiegen. Besonders preistreibend waren die Energiepreise.

Devisen

Eine erhöhte Inflation (5,2 Prozent) und der Bruch der politischen Koalition mit einer absehbaren liberalen Minderheitsregierung unter Duldung und Druck der sozialdemokratischen Opposition drücken den Wechselkurs nach oben. 

Der Euro verteuerte sich auf Wochensicht um 0,03 Prozent und zeigte sich somit noch wertstabil, wenngleich die europäische Gemeinschaftswährung am vergangenen Dienstag an der fünf-Lei-Grenze kratzte (4,988 Lei). Der US-Dollar hingegen setzte der rumänischen Leu stärker unter Druck (plus 0,3 Prozent) und startete gestern bei 4,1754 Lei in die neue Handelswoche.


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