Börse dreht ins Plus, Neuzugang sorgt für Umsatz und totgesagtes Unternehmen wieder zum Handel zugelassen

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

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Nach drei Wochen durchschnittlicher Verluste von insgesamt 2,8 Prozent nahmen die Indizes in der ersten Märzwoche kräftig Fahrt auf. Der Hauptindex BET legte auf Wochensicht 2,9 Prozent zu und schloss nur knapp unter der 10.500-Punkte-Marke bei 10.499,87 Punkten. Der BETPlus legte auch auf Wochensicht 2,87 Prozent zu. Der Wochendurchschnitt wurde vom Finanzwerte-Index BET-FI und vom Energiewerte-Index unterboten. Ersterer legte auf Wochensicht nur zwei Prozent zu und kletterte somit über die 47.000-Punkte-Marke auf 47.474,17 Punkte. Der Energiewerte-Index BET-NG legte auf Wochensicht 1,86 Prozent zu auf 772,23 Punkte. Spitzenreiter unter den Indizes war der ROTX mit einem Wochengewinn von 3,8 Prozent auf 22.276,21 Punkte. Im Durchschnitt belief sich der Kursgewinn der Indizes auf 2,7 Prozent, was sie auf die Stände von Anfang Februar zurückbrachte. 

AeRO-Neuling Agroland handelt sich an die Umsatzspitze

Die Umsätze hingegen gingen im Wochenvergleich weiter zurück. Der Gesamtumsatz in Höhe von 134,38 Millionen Lei lag noch einmal fast 23 Prozent unter dem der Vorwoche. Wieder war die Banca Transilvania (TLV, 2,305 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) Spitzenreiter mit einem Anteil von 31 Prozent am Gesamtumsatz. An zweiter Stelle stand diesmal ein Börsenneuling, Agroland Business System (AG, 20,2 Lei, ISIN RO3UHXXNWZE0). Der Einzelhändler für Agrarerzeugnisse startete kräftig am Sekundärmarkt AeRO, nicht nur was die Umsätze betrifft. Verglichen mit dem Zeichnungspreis von 4,5 Lei je Aktie, schloss sie ihre erste Handelswoche mit dem 4,5-fachen Wert: Am Freitag wurde die AG-Aktie zum Stückpreis von 20,2 Lei gehandelt, ein Rückgang um 2,9 Prozent zum Vortag.

Von den gelisteten Emittenten verzeichneten 35 rückläufige Aktienkurse in der ersten Märzwoche. Am härtesten traf es den Drahthersteller COS (COS, 0,57 Lei, ISIN ROCOSUACNOR5), dessen Kurs um 22 Prozent eingebrochen ist. Der Maschinenbauer UZTEL (UZT, 1,34 Lei, ISIN ROUZTEACNOR5) folgte mit einem Wochenverlust von 12,99 Prozent. 38 Emittenten freuten sich über steigende Kurse. Am meisten werden sich Halter von Aktien der SSIF BRK Financial Group (BRK, 0,187 Lei, ISIN ROBRKOACNOR0) gefreut haben, ihre Beteiligung legte auf Wochensicht 24,7 Prozent zu. Auch sämtliche SIF-Investmentgesellschaften und der Fonds Proprietatea (FP, 1,59 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) legten gut zu. SIF2 (SIF2, 1,4 Lei, ISIN ROSIFBACNOR0), mit dem höchsten Wochengewinn bei plus 4,48 Prozent, heißt übrigens nicht mehr „Moldova“, sondern „Evergent Investments“. Das Börsenkürzel SIF2 blieb erhalten.

Die Marktkapitalisierung kletterte um satte 2,16 Prozent auf 171,24 Milliarden Lei. Das entspricht 35,07 Milliarden Euro.

Kabelhersteller Romcab wieder zum Handel zugelassen

Der Kabelhersteller Romcab (MCAB, 2,28 Lei, ISIN ROMCABACNOR7) wurde nach mehr als vier Jahren seit der Insolvenzanmeldung wieder zum Handel zugelassen. MCAB-Aktien werden seit dem 4. März wieder frei gehandelt. Anfang 2017 musste das Unternehmen Insolvenz anmelden, kurz danach wurde es unter Sonderverwaltung gestellt, die Aktien vom Handel ausgeschlossen. Mitte Februar bestätigte ein Gericht den Umorganisierungsplan des Sonderverwalters, was den Handel mit Romcab-Aktien wieder zuließ. Gleich nach Handelsstart legte der Aktienkurs 41 Prozent zu. Am Freitag ließ der Kurs wieder etwas nach, auf Wochensicht legten die Aktien 21,3 Prozent zu. 2020 verzeichnete das Unternehmen noch Verluste in Höhe von 70 Millionen Lei und einen Umsatz von 892,3 Millionen Lei. Die Verluste konnte das Unternehmen auf Jahressicht halbieren, die Umsätze verdoppeln.

Devisen

Grün färbte sich auch die Übersicht der Devisen in der vergangenen Woche. Das heißt, sowohl Euro als auch US-Dollar konnten sich gegenüber dem rumänischen Leu behaupten. Die europäische Gemeinschaftswährung legte 0,0086 Lei zu, was einem Plus von 0,18 Prozent entspricht. Der US-Dollar war hier schon deutlicher. Das Plus betrug 0,0715 Lei oder 1,78 Prozent. Somit nähert sich der Euro gefährlich der 4,9-Lei-Grenze, während die nord-amerikanische Leitwährung auf die 4,1 Lei zusteuert. Am gestrigen Montag startete der Euro bei einem Wechselkurs von 4,8831 Lei in die neue Handelswoche. Der US-Dollar stand da bei 4,0924 Lei.


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