Börse erholt sich, Alumil überrascht mit hohem Wochengewinn

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Foto: sxc.hu

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Die gute Stimmung an den internationalen Märkten und die Verluste der vergangenen Wochen drehten den rumänischen Aktienmarkt in der vergangenen Handelswoche ins Plus. Aktien sind möglicherweise stark genug im Preis gesunken für kurzfristige Anlagestrategien, damit die Börse nun wieder im grünen Bereich schließt. Außerdem zeichnete das mäßig erfolgreiche Angebot über 15 Prozent am nationalen Stromnetzbetreiber Transelectrica für den Optimismus in Bukarest verantwortlich. Die Marktkapitalisierung legte nur leicht zu um 0,5 Prozent auf umgerechnet 20,4 Milliarden Euro. Der Umsatz aber verdreifachte sich, von 4,2 auf 14,1 Millionen Euro. Auch der Umsatz mit Anleihen stieg um das Dreifache im Vergleich zur Vorwoche, auf umgerechnet 8 Millionen Euro.

Indizes und Aktien

Die Indizes der Bukarester Wertpapierbörse BVB schlossen alle gut im Plus. Der allgemeine Index BET-C kletterte erneut über die 3000-Punkte-Marke, er legte auf Wochensicht 3,37 Prozent zu. Der Finanzwerte-Index fand keine Unterstützung bei 25.000 Punkten, das Wochenplus von 2,85 Prozent konnte den Index nicht über diese psychologische Grenze hieven. Seine eigene Marke knackte der in Zusammenarbeit mit der Wiener Börse berechnete ROTX-Index. Er schloss jenseits der 10.000-Punkte-Marke mit einem Wochenzuwachs von 2,33 Prozent. Dazu trugen vor allem Aktien wie die der OMV-Tochter Petrom (SNP, 0,4149 Lei) mit einem Wochenzuwachs von 8,6 Prozent und der Düngemittelhersteller Azomures (AZO, 2 Lei), der auf Wochensicht 6,38 Prozent zulegte. Der Schweizer Rohstoffhandelskonzern Ameropa hat die Übernahme von Azomures abgeschlossen, nun spekulieren Kleinaktionäre auf ein für sie ertragreiches Übernahmeangebot, zu dem die Schweizer gesetzlich verpflichtet sind. Die Erste Bank Group AG (EBS, 76,95 Lei) verlor 3,69 Prozent und der Netzbetreiber Transelectrica konnte noch nicht davon profitieren, dass die 15 Prozent, die der Staat zum Kauf angeboten hatte, zu etwa 130 Prozent überzeichnet wurden. Kein umwerfendes Ergebnis, doch angesichts des gescheiterten Versuchs vom Vorjahr, knapp 10 Prozent an Petrom zu verkaufen – ein Erfolg. 

Aktie der Woche

Der Aluminiumverarbeiter Alumil (ALU, 1,14 Lei) legte eine überraschende Wochenperformance hin. Und die war – anders als so oft in jüngster Vergangenheit – durchaus auch durch die Unternehmensleistung begründet. Alumil – das einem griechischen Industriellen gehört – konnte im vergangenen Jahr dank gut gefüllter Auftragsbücher seinen Umsatz um 9,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 17,5 Millionen Euro steigern, der Gewinn kletterte um 69 Prozent auf etwa 0,9 Millionen Euro. Diese Zahlen lagen über den Erwartungen des Unternehmens. Zur guten Entwicklung trugen vor allem die rund 140 Supermarkt-Eröffnungen im vergangenen Jahr. In diesem Segment ist der Leichtbau-Spezialist besonders gut verankert. In diesem Jahr sind sogar 200 Neu-Eröffnungen vorgesehen. Seit Jahresbeginn legte die Aktie 11 Prozent zu, nachdem sie im vergangenen Jahr um 29 Prozent gefallen war. In der vergangenen Handelswoche legten ALU-Aktien 12,9 Prozent zu.

Rasdaq

Nach einer vielversprechenden ersten Wochenhälfte, in der der durchschnittliche Tagesumsatz eher mager ausfiel, dafür aber der Hauptindex zulegte, stieg der Umsatz sprungartig am vergangenen Freitag auf umgerechnet knapp 0,47 Millionen Euro. Dafür aber schloss der Hauptindex Rasdaq-C sogar unter der 1550-Punkte-Marke. Für den hohen Umsatz sorgten vor allem die Aktien des Anlagenbauers Armax Gaz SA Medias (ARAX, 0,0765 Lei). Mit 8,3 Millionen Aktien wurden am Freitag 1,36 Prozent am Unternehmen gehandelt.

Devisen

Der Druck auf die Landeswährung nahm gegen Ende der vergangenen Woche erneut zu, dabei hatte zunächst es nach einer Entspannung ausgesehen. Auf Wochensicht verlor der Leu zum Euro 0,18 Prozent und näherte sich am vergangenen Montag gefährlich der 3,8-Lei-Marke. Die Entwertung wird derzeit auch von öffentlichen Aussagen zu den Vorzügen eines schwächeren Leu für die Exportwirtschaft gestützt. Dafür konnte die rumänische Währung die aktuelle Dollar-Schwäche ausnutzen. Gegenüber dem US-Dollar legte der Leu 0,5 Prozent zu und schloss leicht unter der 3,3-Lei-Marke.


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