Börse größtenteils im Plus, Umsätze steigen, Preise gehen zurück; Energie-Aktien schwächeln

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

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Der rumänische Aktienmarkt gab in der vergangenen Woche ein uneinheitliches Bild ab. Fast alle Indizes schlossen im grünen Bereich, bis auf den Energiewerte-Index BET-NG. Dieser verlor auf Wochensicht 0,16 Prozent. Der Markt legte jedoch im Durchschnitt mit plus 0,5 Prozent leicht zu. Dem Durchschnitt näherten sich der Hauptindex BET und sein Schatten, der BETPlus, die auf Wochensicht 0,46 beziehungsweise 0,44 Prozent zulegten und somit underperformten – also leicht unter dem Durchschnitt lagen. Weit unter dem Durchschnitt lag auch der ROTX, der nur kaum wahrnehmbare 0,09 Prozent zulegte – und somit immer noch ein Plus aufwies. Den Durchschnitt rettete schließlich der Finanzwerte-Index, der auf Wochensicht 1,8 Prozent zulegte – mehr als das Dreifache des durchschnittlichen Zuwachses. Damit kletterte der Index auch über die psychologische Grenze von 42.000 Punkten.

Die Umsätze mit Aktien zogen weiter zweistellig an. Gegenüber der Vorwoche lag der Gesamtumsatz um 21 Prozent höher, dabei war schon in der Vorwoche mehr mit Aktien umgesetzt worden als in der ersten Juli-Woche. 177,5 Millionen Lei wurden in der vergangenen Woche mit Aktien umgesetzt, das entspricht einem Tagesdurchschnitt in Höhe von 35,5 Millionen Lei oder 7,33 Millionen Euro. Den Großteil davon sicherte wie gewohnt die Banca Transilvania (TLV, 2,095 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) mit einem Anteil von 22,4 Prozent (44,7 Millionen Lei). Der Fonds Proprietatea (FP, 1,235 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) brachte es auf einen Gesamtumsatz von 32,8 Millionen Lei, das entspricht einem Anteil von 16,5 Prozent. Auf dem dritten Platz liegt der AKW-Betreiber Nuclearelectrica (SNN, 16,86 Lei, ISIN ROSNNEACNOR8) mit einem Anteil von 8,3 Prozent und einem Umsatz von 16,6 Millionen Lei. Letzterer hat seit vergangener Woche einen neuen Verwaltungsratsvorsitzenden und eine Aussage des amtierenden Premierministers, dass vermutlich bald Milliarden in den Ausbau der Produktionskapazitäten durch den Bau der Reaktoren 3 und 4 investiert werden würden, nachdem die Zusammenarbeit mit chinesischen Investoren durch die rumänische Seite aufgekündigt wurde. Allerdings konnte das Wachstum der SNN-Aktien das Energieaktien-Segment nicht retten, denn der Emittent ist nicht so gewichtig wie OMV Petrom (SNP, 0,314 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9). Dessen Aktien verloren auf Wochensicht 2,2 Prozent. Auch das Plus von 8,5 Prozent der Transelectrica-Aktien (TEL, 21,7 Lei, ISIN ROTSELACNOR9) konnte nicht gegenhalten.

Und dennoch war der Stromversorger mit seinem hohen Plus der Gewinner der Woche. Die Investmentgesellschaft SIF Transilvania (SIF3, 0,353 Lei, ISIN ROSIFCACNOR8) schaffte es dank eines Plus von 5 Prozent auf Platz zwei. Gefolgt wurden die Emittenten von zwei Unternehmen aus der Gesundheitsbranche: dem Pharmaerzeuger Biofarm (BIO, 0,428 Lei, ISIN ROBIOFACNOR9) und dem Dienstleister Medlife (M, 36,5 Lei, ISIN ROMEDLACNOR6), die in der Woche 4,4 beziehungsweise 3,4 Prozent Zuwachs erzielten. Am anderen Ende der Skala standen am Ende der vergangenen Woche die Erste Group Bank (EBS, 103,15 Lei, ISIN AT0000652011) und der Franchisegeber Sphera Franchise Group (SFG, 14,4 Lei, ISIN ROSFGPACNOR4) mit Verlusten in Höhe von jeweils etwas mehr als 3 Prozent. Getoppt wurden sie vom Bauunternehmen Impact Developer & Contractor (IMP, 1,5 Lei, ISIN ROIMPCACNOR0), dessen Aktien im Wochenrückblick um 6,25 Prozent nachließen. Der Wert aller an der Börse gehandelten Aktien ging in der vergangenen Woche auch zurück, obwohl die Marktkapitalisierung vorerst um 1,29 Prozent stieg. Im Wochenrückblick ging sie um 0,6 Prozent auf 138,6 Milliarden Lei (28,7 Milliarden Euro) zurück.

Devisen

Der rumänische Leu erhielt in der vergangenen Woche einen kräftigen Schub, vor allem gegenüber dem US-Dollar. Dieser verlor auf Wochensicht 1,8 Prozent und fiel so deutlich unter die 4,2-Lei-Marke. Der Schwächeanfall der amerikanischen Leitwährung ist auf die Verabschiedung des Finanzpaketes durch die EU zurückzuführen. Der Euro nämlich verlor gegenüber dem Leu nur eher unscheinbare 0,2 Prozent. Am gestrigen Montag startete der Euro bei einem Kurs von 4,834 Lei, während der US-Dollar sich amtlich für 4,1662 Lei handeln ließ.


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