Börse in Bukarest: Mit Optimismus in die Osterfeiertage

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Bukarests Wertpapierbörse hielt es in der vergangenen Woche etwas mehr mit den europäischen Börsen. Nachdem diese am Dienstag vergangener Woche nach der Osterpause wieder Fahrt aufnahmen und freundlich schlossen, folgte ihnen die BVB. Den Höhepunkt der vergangenen Woche erlebte die Bukarester Börse am Donnerstag, als sämtliche Indizes den Tag mit einem Plus von über einem Prozent abschlossen. Auf Wochensicht lagen die Kurszuwächse zwischen 3,15 Prozent – für den Finanzwerte-Index BET-FI – und vier Prozent für den allgemeinen Index BET. Psychologische Grenzen überschritten der allgemeine Index BET, der jenseits der 7000 bei 7253,95 Punkten schloss, und der Finanzwerte-Index BET-FI, der über 31.000 Punkte bei 31.009,78 Punkten konsolidierte.

Auch der Energiewerte-Index BET-NG konnte seine Position jenseits der 700-Punkte-Marke festigen. Er schloss am orthodoxen Karfreitag bei 739,3 Punkten mit einem Wochenplus von 27,59 Punkten oder 3,89 Prozent. Fast gleich so viel in Prozent legte der BETPlus-Index zu: Bei einem Plus von 3,87 Prozent gab es noch 39,81 Punkte auf 1067,55 Zähler. Der ROTX-Index schließlich konnte in der Woche vor Ostern 479,7 Punkte oder 3,6 Prozent zulegen und schloss die Handelswoche bei 13.802,28 Punkten.

Wachsende Kapitalisierung bei schwachen Umsätzen

Die Marktkapitalisierung widerspiegelte den Optimismus, den die Indizes versprühten. Über die Woche stieg der Wert aller gelisteten Aktien um knapp drei Prozent auf umgerechnet 31,8 Milliarden Euro. Vom Umsatz her aber hat die Bukarester Börse in der Woche vor Ostern bereits in den Ferienmodus geschaltet. Die Handelswoche begann mit erschreckenden 5,77 Millionen Lei (1,3 Millionen Euro) und steigerte sich bis Freitag auf 37,96 Millionen Lei (8,6 Millionen Euro). Insgesamt wurden in der vergangenen Woche an der BVB 107,99 Millionen Lei oder 24,5 Millionen Euro mit Aktien umgesetzt. Der Tagesdurchschnitt betrug enttäuschende 4,9 Millionen Euro. Bleibt abzuwarten, ob die Bukarester Börse es in der kurzen Woche nach den orthodoxen Osterfeiertagen weiter mit den ausländischen Leitbörsen hält, oder ihren eigenen Weg geht. Im Ausland verdunkeln Wolken aus China den Börsenhimmel, der Einbruch der chinesischen Exportzahlen setzten zuletzt der Frankfurter Börse zu. Und wegen der Bilanzsaison in den USA sowie die bevorstehende EZB-Ratssitzung übten sich die Anleger in Zurückhaltung.

Gewinner und Verlierer der Woche

Zu den Gewinnern der Börsenwoche in Bukarest gehört der Erdölhändler Petrolexportimport (PEI, 14,93 Lei, ISIN ROPEIMACNOR6) mit einem Zuwachs von 24,31 Prozent sowie die Raffinerie Rompetrol (RRC, 0,0428 Lei, ISIN ROPTRMACNOR5) mit einem Plus von 22,29 Prozent. Petrolexportimport kann nach einem Gerichtsurteil eine Millionenrücklage auflösen, Rompetrol startet gerade neu durch, mit neuen Geschäftsführern und einem nun kompletten Aufsichtsrat. Am anderen Ende der Skala mussten der Maschinenbauer für die Förderindustrie Uztel (UZT, 2,97 Lei, ISIN ROUZTEACNOR5) wegen anhaltend niedriger Rohölpreise und der Elektromotorenhersteller Electroputere (EPT, 0,0435 Lei, ISIN ROELPUACNOR3) mit jeweils mehr als fünf Prozent Kursverlust klarkommen.

Rasdaq

Der Sekundärmarkt Rasdaq scheint in der vergangenen Handelswoche gegen den von der Hauptbörse vorgegebenen Trend geschwommen zu sein. Während die Hauptbörse vor dem Hintergrund rückläufiger Umsätze Kursgewinne einstrich, entwickelten sich die Umsätze am Rasdaq-Markt besser, doch der Index verlor an Wert. In der vergangenen Woche wurde mit 0,16 Millionen Euro Tagesdurchschnitt mehr als doppelt so viel mit Aktien umgesetzt, als in der Woche zuvor. Das ging allerdings nicht ganz ohne Sonderdeals, wie der vom vergangenen Freitag, als 838,063 Aktien der Großwerkstatt Auto Center (ACBU, 0,4 Lei, ISIN ROACBUACNOR0) für insgesamt 0,75 Millionen Lei den Besitzer wechselten. Dennoch rutschte der Hauptindex um 11,27 Punkte (0,75 Prozent) auf 737,3 Zähler.

Devisen

Der Devisenmarkt gab ein gemischtes Bild ab in der vergangenen Woche. So konnte sich der rumänische Leu gegen den Euro ein wenig durchsetzen und der durch Griechenlandkrise und Ukraine-Konflikt geschwächten europäischen Gemeinschaftswährung 0,0052 Lei abluchsen. Am Ostermontag kostete ein Euro 4,4105 Lei, um 0,12 Prozent weniger als eine Woche zuvor. Der US-Dollar hingegen konnte sich in der Woche vor Ostern klar gegen den rumänischen Leu durchsetzen. Am Montag kostete ein US-Dollar 4,1559 Lei und somit 2,4 Prozent mehr als noch vor einer Woche.


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