Börse schließt freundlich trotz politischer Krise, weitere Quartalsberichte werden erwartet

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Die Bukarester Börse startete kräftiger in den November. Der Gesamtumsatz belief sich auf 199,55 Millionen Lei (umgerechnet 44,8 Millionen Euro) und lag somit um mehr als 15 Prozent über dem der Vorwoche. Wie auch in der Woche zuvor wurden mit den Aktien des Fonds Proprietatea (FP, 0,8390 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) und den Bankaktien (TLV und BRD) die höchsten Umsätze erzielt. FP-Aktien brachten es auf 66,98 Millionen Lei (15,04 Millionen Euro), die Banca Transilvania (TLV, 2,6 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) auf 35,53 Millionen Lei (7,98 Millionen Euro) und BRD (BRD, 11,96 Lei, ISIN ROBRDBACNOR2) auf 26,99 Millionen Lei (6,1 Millionen Euro). Für alle drei Umsatzkönige der Woche lohnte sich der Run auf diese Aktien. Sowohl FP-, als auch TLV- und BRD-Aktien legten auf Wochensicht jeweils mehr als zwei Prozent zu.

Insgesamt war es eine gute Woche für die Bukarester Börse. Von den gelisteten Unternehmen schlossen 35 die Woche mit Kursgewinnen, darunter auch die eingangs erwähnten Umsatztreiber. Doch die größten Gewinner der Woche waren ganz andere: Satte 23,64 Prozent legten die Aktien des Kunststoffverarbeiters Teraplast (TRP, 0,774 Lei, ISIN ROTRPLACNOR7) zu. Das Unternehmen wird den Gewinn des Vorjahres behalten und neue Aktien an Aktionäre austeilen, anstatt Dividenden auszuzahlen. Nach der Kapitalaufstockung um den Gewinn des Vorjahres (8,8 Millionen Lei) erhält jeder Aktionär für 100 TRP-Aktien weitere 30,7 Aktien.

Banken lagen vorn

Den höchsten Wochengewinn unter den Indizes heimste der ROTX ein, plus 2,6 Prozent. Das liegt vor allem am Wochenzuwachs der Erste-Bank-Aktien (EBS, 126 Lei, ISIN AT0000652011). Nach Vorlage der Quartalsergebnisse legten die Aktien 7,7 Prozent zu, auf Wochensicht waren es dann 6,3 Prozent. Die Bank hat im dritten Quartal fast 277 Millionen Euro Gewinn eingefahren, im Jahr zuvor hatte sie noch 554 Millionen Euro Verluste geschrieben. Ähnlich erging es auch der Société-Générale-Tochter BRD. Nach neun Monaten beläuft sich der Gewinn auf umgerechnet 85,5 Millionen Euro, fast neunmal höher als vor einem Jahr. Dafür gab es am Ende der Woche noch ein Plus von 2,2 Prozent für BRD-Aktien.

Petrom enttäuscht nicht

Anders OMV Petrom (SNP, 0,3235 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9). Die Aktien erlebten eine Korrektur um 0,31 Prozent, nachdem bekannt wurde, dass das Unternehmen vor allem wegen der anhaltend niedrigen Erdölpreise in die Verlustzone gerutscht war. Verbuchte das Unternehmen im dritten Quartal 2014 noch 1,02 Milliarden Lei Gewinn, so schrieb es im dritten Quartal dieses Jahres 43 Millionen Lei Verluste. Doch Anleger hatten diese Entwicklung erwartet, deswegen gab es keine strengere Kurskorrektur für SNP-Aktien.

Ausblick

Ganz ohne Spuren zu hinterlassen ist die politische Krise in Bukarest, durch den Rücktritt der Regierung, nicht an der Börse vorbei. Der Markt entwickelte sich vor allem in den ersten beiden Tagen der vergangenen Woche gut, danach schalteten die Anleger in den Abwarte-Modus. In dieser Woche werden die Quartalsberichte aller großen gelisteten Unternehmen erwartet, Electrica ausgenommen. Der Stromerzeuger wird seine Ergebnisse am 16. November veröffentlichen. Anleger dürften gespannt sein auf die Quartalsergebnisse und auf die politischen Entwicklungen im Land, sodass zumindest in den ersten Tagen die Wartehaltung noch das Marktgeschehen bestimmen wird.

Devisen

Seit nunmehr drei Wochen lastet auf der rumänischen Währung der Druck der harten Währungen. Nun ist in der vergangenen Woche auch noch die politische Krise hinzugekommen. Sie schwächte den rumänischen Leu vor allem gegenüber dem US-Dollar sichtlich. Die amerikanische Währung legte auf Wochensicht 1,75 Prozent zu und schoss damit über die psychologische Marke von 4 Lei hinaus. Am vergangenen Montag kostete ein US-Dollar 4,0958 Lei. Der Euro schaffte nicht ganz die Leistung des Dollar, konnte sich aber ebenfalls gegen den Leu durchsetzen. Der Wochengewinn belief sich auf 0,4 Prozent, sodass ein Euro am Montag bei 4,4523 Lei bewertet wurde.

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